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Schweizer Käse ohne antibiotische Zusatzstoffe

Das kantonale Labor Zürich fand zu hohe Gehalte von Antibiotika auf der Rinde von Importkäse. Schweizer Käser verzichten auf solche Zusatzstoffe und Gentech-Lab.

von Foodaktuell Importer

Erneut fand das Kantonale Labor Zürich auf der Oberfläche von Importkäse aus
südeuropäischen Ländern (Bild) eine zu hohe Konzentration des Antibiotikums Natamycin.
Deklariert war die Verwendung auf den Käsen aus Südeuropa allerdings
nicht.

Das Kantonale Labor Zürich untersuchte 21 gereifte Käse aus Italien (15 Proben),
Spanien (4), Portugal (1) und Griechenland (1) auf den Gehalt an Natamycin. Bei keinem
Produkt war Natamycin deklariert und im Offenverkauf wurde vom Personal die
Auskunft erteilt, die Käse seien nicht konserviert.

Die Untersuchungen des Zürcher
Kantonslabors zeigten jedoch bei 3 Proben Gehalte von 0,1 bis 0,3 mg/dm2. Bei 2 Käsen
lagen die Werte sogar bei 2,1 bzw. 10,5 mg/dm2, also deutlich über dem zulässigen
Höchstwert. «Die nicht deklarierte Behandlung von 5 Käsen aus Italien, Spanien
und Portugal ist nicht unproblematisch», schrieb das Kantonale Labor Zürich im Mai.

Die
publizierten Resultate bestätigen frühere Untersuchungen des gleichen Labors und des
Kantonalen Labors Baselland. Auch diese zeigten zum Teil massive Überschreitungen
des Gehaltes an Natamycin (E235) auf der Oberfläche von Importkäse aus Südeuropa
und es fehlte die Deklaration.

Tatsächlich wird Natamycin auch in der Humanmedizin eingesetzt. Dieses Antibiotikum
sollte nicht in den Körper gelangen, weil die Bildung von Resistenzen bei den zu bekämpfenden
Keimen möglich ist. Das Gesetz lässt deshalb den Einsatz nur auf der
Oberfläche in begrenzten Mengen zu und schreibt vor, dass im Käseteig (5 mm unter
der Oberfläche) kein Natamycin mehr vorhanden sein darf.

Schweizer Käser verzichten auf antibiotische Zusatzstoffe

Obschon das schweizerische Lebensmittelrecht den Einsatz von antibiotisch wirkenden
und anderen Zusatzstoffen (wie Natamycin und gentechnisch hergestelltes Lab) bei der
Käseherstellung zulässt, verzichten die schweizerischen Käsehersteller freiwillig auf
deren Einsatz. Sie haben bereits am 1. November 2002 einem entsprechenden Branchenkodex
zugestimmt.

Die Schweizerische Käsebranche ist sich einig, dass sie antibiotisch
wirkende Konservierungsmittel und weitere Zusatzstoffe nicht in der Käseherstellung
einsetzen will. Der Branchenkodex basiert auf freiwilligen Verzichtserklärungen
der Branche und gilt für alle gereiften Schweizer Käsesorten.

Mit ihrer Erklärung, auf
den Einsatz umstrittener Zusatzstoffe zu verzichten, setzen die Schweizer Käsehersteller
ein klares Zeichen zugunsten der Natürlichkeit und Authentizität ihrer Produkte.
Konsumentinnen und Konsumenten erhalten Gewähr, dass Sie beim Kauf von Schweizer
Käse keine Kompromisse eingehen, sondern sich für ein naturbelassenes Qualitätsprodukt
entscheiden. (Medienmitteilung KOS)