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Bald Schweizer Brotsorten in Japan?

Erfahrungsaustausch zwischen dem japanischen Bäckereiverband und der Hochschule Wädenswil beim Thema Backwaren: Japaner essen stetig mehr Brot.

von Foodaktuell Importer

Am 2. Oktober 2006 veranstaltete die Abteilung Lebensmitteltechnologie der Hochschule Wädenswil HSW eine Fachtagung für
den japanischen Bäckereiverband („Future of baking“). Rund 40 Managerinnen und Manager aus den grössten Produktionsbetrieben Japans
nahmen teil. Inhalt der Tagung war die Zukunft der Bäckereibranche mit den Schwerpunkten Innovationen, Marktausrichtung,
Prozesse und Rohstoffe.

Referenten aus der Schweiz, aus Deutschland und Japan zeigten die neuesten Trends und Entwicklungen auf. Durch die Tagung
führte Michael Kleinert, Leiter der Abteilung Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Wädenswil und selbst Spezialist der
Backwarenbranche.

Technologie- und Wissensaustausch

Innovationen und neue Rohstoffe verändern die Märkte. Europa und speziell auch die Schweiz erlebt derzeit eine eigentliche
Renaissance von alten Getreidesorten, wie beispielsweise Dinkel. Neuartige Mehlmischungen und Zusammensetzungen sind
die Folge. Aber auch technologische Weiterentwicklungen, wie beispielsweise neue Knetsysteme beeinflussen die Bäckereibranche.

Ziel der Tagung war nebst der fachlichen Information auch ein interkultureller
Austausch zum Thema Backwaren. Der Trend zum Brotessen nimmt in Japan nämlich stark zu und fördert so die Nachfrage
nach neuen Brotsorten. Interessiert kosteten die japanischen Gäste die traditionellen Schweizer Brotsorten und informierten
sich über die Zusammensetzung und Verarbeitung.

Der Prozess und die Logistik rund um Backwaren haben sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Wie sehen die Technologien
und Logistik der Zukunft aus? Antworten und mögliche Wege führten Michael Kleinert, HSW und Roger Bless, Leiter
Produktion und Logistik der Firma Hiestand International AG auf. Nach den europäischen Entwicklungen und Methoden zeigten
die japanischen Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft wie die Trends in ihrem Lande sind. So entstanden ein fachlicher
Dialog und ein spannender Meinungsaustausch zu technologischen Fragen.

„Aufgrund der knappen Rohstoffe haben die Japaner
ein ausgeprägtes Bewusstsein betreffend dem Energieaspekt bei der Produktion – davon könne die europäische Brotindustrie
auch etwas lernen“, meinte Michael Kleinert.

Sehr beeindruckt zeigten sich die japanischen Bäckereispezialisten auch am zweiten Tag ihres Besuches in der Schweiz. Sie
konnten nämlich eine Industriebäckerei und in eine regionale, gewerbliche Bäckerei im Raum Zürich besichtigen. Besonders
fasziniert waren die Gäste vom Konzept der Tankstellen-Shops mit Ihrem Angebot von Frischbackwaren und Convenience Food. (Medienmitteilung HSW)