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Ständerat Rolf Büttiker ist neuer SFF-Präsident

Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF wählte den bisherigen SFF-Vize Rolf Büttiker zum neuen Präsidenten und plant eine Fleischbranchen-Bildungsreform per 1.1.2008.

von Foodaktuell Importer


Das oberste Organ des Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF wählte am Wochenende des 20. Mai den Solothurner
Ständerat Rolf Büttiker (Bild) zu ihrem Präsidenten. Der Verband will damit stärker
in die politische Diskussion über die Rahmenbedingungen der schweizerischen
Ernährungswirtschaft eingreifen.

Rolf Büttiker tritt die Nachfolge des
Thurgauers Bruno Kamm an, der während 18 Jahren den Verband geführt hat. Die
Generalversammlung wählte Bruno Kamm einstimmig zum Ehrenpräsidenten.

Mit der gleichen Zielsetzung hatten sich vor einem Jahr die gewerblichen und
industriellen Organisationen der Fleischbranche in einen gemeinsamen Verband
zusammengeschlossen. Vor über 400 Delegierten und viel Prominenz aus
Wirtschaft und Politik umriss Ständerat Rolf Büttiker in Davos die
wichtigsten Ziele der Fleischwirtschaft.

Gewährleistung der Einheit von Gewerbe und Industrie in der Fleischbranche

Der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF will seine Stellung als repräsentative
Organisation für die gesamte Fleischbranche weiter festigen. Dazu gehören
das Gewerbe, die Industrie, sowie der Gross- und Detailhandel mit Fleisch
und Fleischerzeugnissen. Für die verschiedenen Bereiche werden
kostengünstige und auf die besonderen Bedürfnisse der Sparten zugeschnittene
Dienstleistungen bereitgestellt. In der politischen Diskussion wird mit
einer Zunge gesprochen, um die Rahmenbedingungen für die gesamte
Fleischwirtschaft zu verbessern.

Gewerbetaugliche Umsetzung des neuen Lebensmittelrechts

Die grössten Sorgen bereiten den Gewerbetreibenden die administrativen
Belastungen durch staatliche Auflagen. Es ist deshalb entscheidend, dass das
neue Lebensmittelrecht, das seit anfangs Jahr mit demjenigen der EU
harmonisiert ist, gewerbetauglich umgesetzt wird. Die gewerblichen
Kleinbetriebe dürfen in ihrer Geschäftstätigkeit nicht durch bürokratische
Bewilligungen und hohe Gebühren eingeschränkt werden. Die
Lebensmittelkontrolle muss auf die besonderen Gegebenheiten und das
beschränkte Risiko in Kleinbetrieben flexibel Rücksicht nehmen.

Fleischmarkliberalisierung als zentrales Ziel für das nächste Jahrzehnt

Die Abschottung der Fleischbranche von ausländischen Märkten wirkt sich
zunehmend negativ aus. Die Zollkontingente und ihre Versteigerung müssen
abgeschafft werden. Umsätze, die heute durch den Einkaufstourismus an das
Ausland verloren gehen, sind zurück zu gewinnen.

Deshalb setzt sich der
Schweizer Fleisch-Fachverband SFF für den umfassenden Freihandel mit der EU
im Agrar- und Lebensmittelbereich ein. Gleichzeitig offeriert er, mit den
Behörden bei der Ausgestaltung der Übergangsordnung zusammenzuarbeiten. Mit
flankierenden Massnahmen ist der Landwirtschaft und den Verarbeitern von
Agrarprodukten die Anpassung an einen offenen Markt zu erleichtern.

Neuordnung des Berufsbildungswesens für Industrie und Gewerbe


Die Bildungsreform 2008 für die Fleischwirtschaft wird von den zuständigen
Bundesbehörden in den nächsten Wochen verabschiedet und auf den 1. Januar
2008 in Kraft gesetzt. Wie bisher für die Metzger und Metzgerinnen bleibt es
bei einem einheitlichen Berufsfeld mit der neuen Berufsbezeichnung
„Fleischfachmann“ bzw. „Fleischfachfrau“. Die Lernenden können aus vier
Wahlbereichen Schwerpunkte ihrer Grundbildung wählen, von denen nur einer
mit dem Schlachten verbunden ist. Neu ist der Schwerpunkt „industrielle
Verarbeitung“.

Bei der Umsetzung der Bildungsreform wird speziell auf die Durchlässigkeit
zwischen Gewerbe und Industrie sowie auf die Arbeitsmarktfähigkeit der
Berufsleute in der gesamten Fleischwirtschaft geachtet. Die Attraktivität
der Berufstätigkeit in der Fleischbranche, insbesondere für Frauen, soll
gesteigert werden. Aus diesen Gründen war die Jahresversammlung des
Schweizer Fleisch-Fachverbandes SFF in Davos vor allem den Fragen rund um
die Nachwuchsförderung und dem Dialog mit der jungen Generation gewidmet.