Pro Specie Rara feiert 25 Jahre
Von Chioggia-Randen bis Stiefelgeiss-Pasteten
Pro Specie Rara feiert in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen.
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Auch die gehobene Gastronomie hat Pro specie Rara-Produkte entdeckt: Chioggia-Randen mit schönen violetten und weissen Ringen. |
Die Stiftung, die sich für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren einsetzt, hat sich in diesem Vierteljahrhundert zu einer europaweit bekannten Pionierin unter den Nicht-Regierungsorganisationen entwickelt.
Mit einer breiten Vielfalt an Pflanzen
und Tieren feiert ProSpecieRara am 1.
und 2. September auf dem Waisenhausplatz
in Bern ihr 25-jähriges Bestehen.
Es wird eine einmalige Landschaft
mit alten Sorten und raren Rassen gestaltet,
in welcher Kinder und Erwachsene
in die ProSpecieRara-Welt eintauchen
können.
Pro Specie Rara über sich selbst
ProSpecieRara ist eine schweizerische, nicht-Profit-orientierte Stiftung. Sie wurde 1982 gegründet, um gefährdete Nutztierrassen und Kulturpflanzen vor dem Aussterben zu bewahren. Spiegelschaf, Wollschwein, Rote Gartenmelde, Goldmöstler und viele andere beleben seither wieder Felder, Höfe und Wiesen.
Als Folge der Artenschutzkonvention von Rio 1992 unterschrieb der Bund das Artenschutzabkommen von Leipzig. Damit verpflichtete sich die Schweiz, sämtliche Ressourcen bei Tieren und Pflanzen zu erhalten. ProSpecieRara arbeitet in diversen Projekten Hand in Hand mit dem Bund und erhält teilweise Projektgelder vom Bundesamt für Landwirtschaft.
ProSpecieRara ist über die Jahrzehnte zur Dachorganisation geworden und arbeitet heute eng mit den aus ihr entstandenen Zuchtvereinen und Aktiven Züchtern und Anbauern zusammen. Zuchttiere, Obstbäume und Gemüse werden heute von über 2’000 Privatpersonen und Institutionen betreut und gezüchtet. Der guten Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerkes und der Unterstützung durch eine grosse Anzahl von Spenderinnen und Spendern ist zu verdanken, dass die Vielfalt weiter besteht.
Das ProSpecieRara-Team koordinieren von verschiedenen Orten aus die diversen Aktivitäten (Hauptsitz in Aarau, Antennen in Bellinzona, San Pietro di Stabio und Genf). Das Engagement von ProSpecieRara ist heute national wie auch international anerkannt und gilt in vieler Hinsicht als Pionierleistung.
Pro Specie Rara arbeitet in jüngster Zeit immer mehr mit Coop und weiteren Vermarktern zusammen. Auch Gastrobetriebe interessieren sich immer mehr für alte und rare Gemüse- und Obstsorten.
Die Ziele von ProSpecieRara: Rettung und Erhalt der biologischen Vielfalt
26 Nutztierrassen, 900 Garten- und Ackerpflanzen, 450 Beeren- und 1’800 Obstsorten stellen einen Reichtum dar, den ProSpecieRara mit seinen Aktivitäten und Projekten erhalten will. Mit den verschiedenen Formen, Farben und Eignungen ist diese Vielfalt eine wichtige genetische Reserve und ein Pool an verschiedenen Eigenschaften, deren Erhalt wichtig und sinnvoll ist.
Die
Geschichte der Erhaltung
der Vielfalt von Kulturpflanzen
und Nutztierrassen
ist
noch jung. ProSpecieRara
gehört auf diesem Gebiet
europaweit
zu den Pionieren.
Sie feiert in diesem Jahr
das 25-jährige
Bestehen.
Die Stiftung ProSpecieRara hat sich in
den vergangenen 25 Jahren zu einer
europaweit bekannten Erhaltungsorganisation
entwickelt und kann sich heute
mit 10 Vollzeitstellen zu den Grossen
zählen. Zurzeit erhält die Stiftung mit
Hilfe ihres schweizweiten Netzwerkes
1800 Obstsorten, 900 Garten- und
Ackerpflanzen, 450 Beerensorten und
25 Tierrassen Dabei geht es nicht alleine
um die Bereicherung der Vielfalt auf unseren
Tellern, sondern um nicht weniger
als die Sicherung der Nahrungsmittelversorgung
zukünftiger Generationen.
ProSpecieRara setzt sich seit zwei Jahren
auch für die Erhaltung gefährdeter
Zierpflanzen ein.
Verschiedene Wege
Schon den Gründern der Stiftung war
bewusst, dass Sammeln und Erhalten
nur dann von Erfolg gekrönt ist, wenn
man den Fundus möglichst schnell
möglichst vielen Menschen zugänglich
macht. Dabei beschreitet ProSpecieRara
seit jeher innovative Wege zur Verbreitung
und Absicherung der Vielfalt.
In den vergangenen Jahren wurden
Obst-Gärten, Sorten-Gärten für Gartenund
Ackerpflanzen sowie Zierpflanzen
und Arche-Höfe für die Tierrassen aufgebaut
und zu einem schweizweiten
Netz verbunden. Kriterien werden entwickelt,
die dazu dienen, die Erhaltung
unter ein ProSpecieRara-Gütesiegel zu
stellen, welches
die Qualität der Arbeit
auszeichnet und sicherstellt.
Die Kooperation mit Coop und weiteren
Vermarktern wie etwa Eichberg und Frilog
erlaubt es, seit einigen Jahren Pro-
SpecieRara-Produkte wie Frischgemüse,
Jungpflanzen oder Samen über den Handel
in Bioqualität anzubieten. In jüngster
Zeit interessieren sich auch vermehrt
Gastrobetriebe für die Spezialitäten
und
bringen die Vielfalt unter dem Pro Specie
Rara-Gütesiegel
auf ihre Teller.
Diese
Entwicklungen sind europaweit einmalig
und werden durch günstige,
gesetzliche Rahmenbedingungen
in der
Schweiz gefördert, die im EU-Raum zurzeit
so nicht gegeben sind. ProSpecieRara
setzt sich daher auch im Rahmen ihrer
internationalen Zusammenarbeit für
die Verbesserung der Rahmenbedingungen
für die Verbreitung gefährdeter
Kulturpflanzen europaweit ein.
Neben den grossen Partnern wie Coop
und dem Bundesamt für Landwirtschaft,
wird die Arbeit von über 2000 Aktiven
(Tierzüchter und Sortenbetreuer), von
6000 Gönnerinnen und Gönnern und
von privaten Stiftungen unterstützt.
Ohne diesen Rückhalt wäre die Erhaltungsarbeit
nicht zu bewältigen. Diese
Arbeit soll mit einem breit angelegten
Jubiläum gewürdigt werden. (Quelle: prospecierara.ch)
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