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Schweizer Fleisch will China erobern

Bis 14.8.2007 ist eine chinesische Delegation in der Schweiz, die bei interessierten Firmen die Voraussetzungen zur Registrierung als Fleischwarenlieferant prüft.

von Foodaktuell Importer


China interessiert sich für Schweizer Schweinefleischprodukte. Bild: Rohschinken des Bündner Trockenfleisch-Spezialisten Peduzzi.

China stellt für die Fleischverarbeiter einen attraktiven Absatzmarkt dar. Es gilt aber
vorgängig einige Hürden zu nehmen. Damit Schweizer Fleischprodukte auf dem
chinesischen Markt zugelassen werden, braucht jeder Herstellerbetrieb eine
einzelbetriebliche Registrierung. Seit dem 5. August ist eine chinesische Delegation in
der Schweiz, um bei allen interessierten Firmen die Voraussetzungen für eine
Registrierung zu prüfen. Kann diese Hürde genommen werden, ist vielleicht auch
Schweizer Fleisch an der Olympiade in Peking 2008 vertreten.

Der Export von Schweizer Fleisch beschäftigt die Fleischbranche nicht erst seit Beginn der
Diskussionen um mögliche Freihandelsabkommen oder den laufenden WTO-Verhandlungen.
Im vergangenen Jahr fand ein erstes Treffen von Proviande mit Exponenten des Bundesamtes
für Veterinärwesen (BVET) und des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) statt. Gegenstand
dieser Besprechung war das gemeinsame Vorgehen bezüglich der Zulassung von Schweizer
Schweinefleischprodukten auf dem chinesischen Markt.

Nach Aussagen von Dr. Cornelia Herholz, Stellvertretende Leiterin Internationaler Handel beim
BVET, erfordert eine Zulassung für Schweinefleischprodukte für den chinesischen Markt eine
Risikoanalyse im betreffenden Land. Um eine solche zu erhalten, wurde als erster Schritt vom
BVET ein aufwändiger technischer Fragebogen der chinesischen Behörden ausgefüllt. In
diesem mussten beispielsweise die Organisation des schweizerischen Veterinärdienstes oder
auch Fragen zur Lebensmittelsicherheit detailliert beschrieben werden.

Nach dessen
erfolgreicher Überprüfung durch die chinesischen Behörden, befindet sich seit dem 5. August
eine fünfköpfige chinesische Delegation aus der AQSIQ (General Administration of Quality
Supervision, Inspection and Quarantine of People’s Republic of China) in der Schweiz.

Diese
Delegation besucht bis am 14. August alle am Export nach China interessierten
Fleischverarbeitungsbetriebe und prüft eine einzelbetriebliche Registrierung. Erst nach dieser
erfolgreichen Anerkennung ist ein Export für die beteiligten Firmen möglich.
Gemäss Christian Bitterli, Marketing & Sales Bigler AG, ist der Export von Fleisch nach China
ein mittelfristiges Ziel. Wichtiger seien zum heutigen Zeitpunkt die europäischen Länder. Die
Bigler AG hofft aber, durch den Besuch der chinesischen Delegation erste Kontakte aufzubauen
sowie die betriebliche Anerkennung für den Export nach China zu erhalten.

Proviande hat zusammen mit den Fachleuten des BVET das Besuchsprogramm koordiniert und
ist zuversichtlich, dass die Fleischbranche einen weiteren Schritt in Richtung Export von
Schweizer Fleisch machen kann. Dass dieser erste wichtige Schritt in so kurzer Frist möglich
wurde, ist der sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verdanken. Ob Schweizer
Schweinefleischprodukte jedoch bereits nächstes Jahr an der Olympiade in Beijing angeboten
werden können, hängt davon ab, wann ein Vertragsabschluss mit den chinesischen Behörden
Tatsache wird. (Medienmitteilung Proviande)