Nestlé-Findus setzt Zeichen gegen Überfischung
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Seit 2007 boomt das MSC-Labe (Marine Stewardship Council)l. Dieses Jahr sind 32 Fischereien zertifiziert und 82 arbeiten daran. Allerdings: in Asien ist trotz hohem Fischkonsum nur eine Fischerei zertifiziert. |
Schätzungen der Vereinten Nationen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte aller
Fischbestände bis an ihre biologische Grenze befischt wird und ein weiteres Viertel überfischt
ist. Ganze Ökosysteme und Millionen von Arbeitsplätzen in aller Welt stehen auf dem Spiel.
NESTLE FINDUS nimmt Verantwortung wahr und setzt ein deutliches Zeichen gegen die
Überfischung: Künftig gelangen ausschliesslich Fischprodukte mit Fisch aus nicht
gefährdeten Beständen in die Verkaufsregale. Dazu wird eine Partnerschaft mit dem Marine
Stewardship Council (MSC) eingegangen.
MSC definiert Standards für umweltverträgliche
Fischerei und zertifiziert Fischereibetriebe. Konsumenten erkennen Fischerzeugnisse aus
zertifizierten Betrieben am blauen MSC-Siegel.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ausschliesslich Fisch aus nicht gefährdeten Beständen zu
verwenden. Dies erklärte Andreas Bannwart, Brand Manager FINDUS Schweiz, an einer
gemeinsamen Medienkonferenz von Nestlé Schweiz und MSC in Zürich.
Mit MSC sei ein Partner
gefunden worden, der Lösungen für das globale Problem der Überfischung bietet. Der Konsument, so
Bannwart, verlange absolute Produktsicherheit und vollumfängliche Transparenz. Dabei seien Labels,
wie das blaue MSC-Siegel, eine praktische Orientierungshilfe beim Kauf. Mit diesem Siegel werde
NESTLE FINDUS künftig Produkte auszeichnen, welche den strengen Umweltstandards
entsprechen.
Schrittweise Umsetzung
Der Rohstoff Fisch erfüllt bezüglich gesunder Ernährung eine wichtige Funktion. Fisch ist der
Proteinspender schlechthin und zugleich eine natürliche Quelle von Jod und Vitamin B12. Der
Konsum von drei Fischstäbchen deckt beispielsweise knapp 30 Prozent des empfohlenen täglichen
Eiweissbedarfes. NESTLE FINDUS hat in einem ersten Schritt im Frühling 2008 den Rohstoff Dorsch
in den drei umsatzstärksten Produkten Schlemmerfilet Bordelaise, Schlemmerfilet Julienne und Crack
Sticks mit Alaska-Seelachs aus MSC-Fischerei ersetzt. In den kommenden Monaten werden weitere
Produkte, beispielsweise Fischstäbchen, folgen. Bis Ende 2008 werden somit 95 Prozent des Findus-
Fischsortiments für den Detailhandel aus nachhaltiger Fischerei stammen.
Lösung für das globale Problem der Überfischung
Der 1997 in England gegründete MSC ist eine unabhängige und gemeinnützige Einrichtung.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern, Fischereiexperten und Umweltschutzorganisationen wurde ein
Umweltstandard für die Beurteilung und Auszeichnung von Fischereibetrieben entwickelt. So müssen
zertifizierte Betriebe sicherstellen, dass Alters- und genetische Struktur sowie die
Geschlechterverteilung der Bestände aufrecht erhalten werden. Ausserdem müssen die
Auswirkungen auf das Ökosystem minimiert und ein Managementsystem unterhalten werden, das
eine Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen erlaubt.
Weltweit 32 Fischereibetriebe mit MSC-Siegel
Derzeit dürfen weltweit 32 Fischereibetriebe das blaue MSC-Siegel nutzen. Darunter sind grosse
Fangbetriebe wie jener auf Alaska Seelachs und kleine wie beispielsweise auf Zander am
schwedischen Hjälmaren-See. Wie Nicolas Guichoux, Commercial Director Europe von MSC erklärte,
haben sich über 80 weitere Fischereibetriebe um eine Zertifizierung nach dem MSC-Standard
beworben. In der Schweiz können Verbraucher aus knapp 100 Artikeln mit MSC-Siegel wählen. Das
Interesse wächst weltweit und wird dazu führen, dass Verbraucher in Zukunft noch mehr Fisch mit
MSC-Siegel in Lebensmittelgeschäften und Restaurants finden können.
Öko-Zertifizierungen alleine können laut Guichoux die enormen Herausforderungen der globalen
Fischindustrie nicht lösen, sind aber ein wichtiges Instrument auf dem Weg hierzu. Die Zertifizierung
besitze das Potenzial, messbare Veränderungen in den Gewässern zu bewirken und Einkommen in
Fischerei und Fischindustrie zu sichern. (Text: Nestlé)
Weiterlesen: MSC kurz erklärt im Beitrag MARKTPLATZ