ETH-Forscher werden ausgezeichnet
Seine Forschungsarbeit über die Acrylamidbildung in Lebensmitteln machte Thomas Amrein zum jüngsten Empfänger des Werder-Preises. Felix Escher und Renato Amadò wurden mit einer Medaille geehrt.
«Die Werder-Stiftung hat am 20. November 2008 im Rahmen einer
Feier an der ETH Zürich den mit 10?000 Franken dotierten Werder-Preis 2008 an Thomas Amrein verliehen», schreibt Beat Hodler, Präsident der Werder-Stiftung, in seiner Pressemitteilung.
Bereits während des Studiums als Lebensmittelingenieur an der ETH Zürich beschäftigte sich Thomas Amrein mit der Bildung von Acrylamid. Seine Diplomarbeit hatte die Optimierung technologischer Prozesse zum Verringern der Acrylamidbildung zum Thema. Direkt nach Abschluss des Studiums wurde er von den Professoren Renato Amadò und Felix Escher am Institut für Lebensmittelwissenschaften (ILW) der ETH Zürich damit beauftragt, die Bildung von Acrylamid genauer zu erforschen. Dieser Forschungsauftrag war die Folge des Acrylamidnachweises in frittierten Kartoffeln und anderen erhitzten Lebensmitteln, der 2002 für Schlagzeilen sorgte.
Forschungsergebnisse erregen
weltweit Aufsehen
Die Forschungsergebnisse wurden in einer Dissertation publiziert und fanden weltweit grossen Anklang. So wurde etwa der Vortrag, den Thomas Amrein am Chemiker-Kongress in Budapest über die Verwendung des in der Krebstherapie eingesetzten Enzyms Asparaginase zur Verringerung von Acrylamid hielt, in der Zeitschrift «Nature» zitiert. Dieses Enzym zerstört den Ausgangsstoff zur Bildung des krebserregenden Acrylamids und kann so dessen Konzentration bis zu 80% verringern. Und genau diese gute Umsetzungsmöglichkeit der Grundlagenforschung in die Praxis überzeugte die Mitglieder der Werder-Stiftung, die dieses Forschungsprojekt als eines der erfolgreichsten seiner Art bezeichnen.
Förderung von Jungforschern
«Erfolgreiche Forscher fallen nicht vom Himmel. Sie sind das Resultat gezielter Förderung und sorgfältiger Ausbildung. Am ILW der ETH Zürich fand der Preisträger jenes Umfeld, in dem er sich entwickeln und seine Kreativität entfalten konnte. Dafür zeichnen seine beiden Lehrer und Mentoren, Renato Amadò und Felix Escher massgeblich verantwortlich.» Mit diesen Worten verdankte Martin Loessner, Mitglied des Stiftungsrates, die Arbeit der beiden Professoren, die mit der Werder-Medaille ausgezeichnet wurden.