Datum:

Trübe Aussichten für den Käseexport

Das Plus von 3,2% beim Käseexport entstand, weil im Dezember viel exportiert wurde Ware wegen Abschaffung der Bundesbeiträge. Die effektiven Verkäufe sind am sinken.

von Foodaktuell Importer

Von 2003 bis 2008 stiegen die Käseexporte um
9533 Tonnen (+18,5%). Im gleichen Zeitraum nahmen aber auch die Importe um 9214 Tonnen (+28,9%) zu.

Im letzten Jahr exportierte die Schweiz 61 191 Tonnen Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue,
teilt die Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) mit, die sich auf die neusten
Zahlen der TSM Treuhand GmbH Bern, stützt. Dieses Resultat sieht wohl erfreulich
aus, doch hat sich die Situation stark verschlechtert. Die globale Finanz- und
Wirtschaftskrise und die Rezession in verschiedenen Abnehmerländern haben in den
letzten drei Monaten zu deutlichen Absatzrückgängen geführt.

Die schweizerischen
Handelsfirmen bekunden vor allem grosse Mühe mit den massiv gefallenen Kursen
des Euro und des britischen Pfundes. Sie müssen aus Währungsgründen die Preise
erhöhen, während die ausländische Konkurrenz ihre Preise senkt.

Gesteigert wurden im Jahr 2008 insbesondere die Ausfuhren von Le Gruyère AOC
(+887 Tonnen), Schweizer Raclette (+282 Tonnen), Tilsiter (+174 Tonnen), Tête de
Moine AOC (+103 Tonnen) und Freiburger Vacherin AOC (+25 Tonnen). Daneben
konnten auch kleinere Spezialitäten im Halbhartkäsebereich die Exporte steigern. Exportrückgänge
mussten vor allem bei Emmentaler (–1390 Tonnen), Switzerland Swiss
(–360 Tonnen), Appenzeller (–186 Tonnen) und Sbrinz AOC(–31 Tonnen) hingenommen
werden.

Der Käseexport ist für die ganze Land- und Milchwirtschaft von grosser Bedeutung.
In der Schweiz werden mehr als 40 Prozent der Milch zu Käse verarbeitet. Davon
wird rund ein Drittel im Ausland abgesetzt. Dies bedeutet, dass etwa 14 Prozent der
Milchmenge in Form von Käse exportiert wird.

Die Importe von Käse und Schmelzkäse nahmen 2008 im Total um 3751 Tonnen
(+10,0%) auf 41 080 Tonnen zu. Mengenmässig haben die Einfuhren vor allem bei
«andere Frischkäse», «andere Weichkäse» und «andere Halbhartkäse» zugenommen,
bei welchen es sich vorwiegend um preisgünstige Industrieware handelt, die in den
Grossverbraucher- und Industriesektor fliessen. Deutlich gesunken sind die Importe
von Schmelzkäse.

2008 war das erste ganze Jahr mit vollständig liberalisiertem Käsemarkt mit der Europäischen
Union. Die volle Liberalisierung traf jetzt mit dem weltweiten Konjunkturrückgang
zusammen. Diese Anzeichen lassen darauf schliessen, dass sich die Nachfrage
im Hochpreissegment weiterhin abschwächen wird.

Von 2003 bis 2008 stiegen die Käseexporte (ohne Sonderverkäufe im Jahr 2003) um
9533 Tonnen (+18,5%). Im gleichen Zeitraum nahmen die Importe von Käse und
Schmelzkäse um 9214 Tonnen (+28,9%) zu. Der Exportüberschuss stieg im Fünfjahresvergleich
um 319 Tonnen auf 20 111 Tonnen. Aufgrund der Liberalisierung des
Käsemarktes mit der EU ist der Warenaustausch in den letzten drei Jahren deutlich
gesteigert worden. Dabei nahmen die Importe stärker zu als in den Vorjahren.

Käseexporte (Tonnen) 2008

Frischkäse 1’177.2

Weichkäse 789.5

Halbhartkäse 12’399.2

Hartkäse 36’194.8

Extra-Hartkäse 359.5

Schmelzkäse 4’091.6

Fertigfondue 5’042.1

Andere Käse 1’135.7

Total 61’190.8

(Medienmitteilung Switzerland Cheese Marketing AG)