Ein Wikingerboot aus Schoggi
«Decorissima» heisst der Wettbewerb für Lernende der Konditorei-Confiserie-Branche im Kanton Zürich, der dieses Jahr in Winterthur stattfand. Die Arbeiten setzen für die ganze Schweizer Branche Massstäbe.
Mit dem vom Zürcher Konditor-Confiseurmeister-Verband organisierten Wettbewerb erhalten die Lernenden des ersten und zweiten Jahres Gelegenheit, ihre Fähigkeiten einem Publikum vorzuführen. Vor allem für diejenigen, die ihre Berufslehre bald abschliessen, ist der Branchenevent eine Plattform, ihre volle Kreativität zur Geltung zu bringen. Zwar ist das Erstellen eines Schaustücks laut den Lehrplänen kein integraler Bestandteil der Lehrabschlussprüfung mehr. Die Betriebe und die Auszubildenden sind aber verpflichtet, an der «Decorissima» teilzunehmen. Nebst dem Erstellen eines repräsentativen Schaustücks bewertet die Jury eine eigens für den Anlass kreierte Torte und zwei Dekorblätter.
Die Siegerin dieses Jahres heisst Silvana Müller von der Confiserie Brändli in Wädenswil. Sie baute aus Couverture ein überaus gelungenes Wikingerboot mit mehreren Rudern, einem Mast und rot-weiss-gestreiftem Segel. Im zweiten Rang folgten Nicole Ernle und Christina Bürge von der Confiserie Sprüngli in Zürich und Rebecca Odermatt von der Konditorei Klaus in Bülach. «Den Lerneffekt bei der Herstellung eines Schaustücks erachten wir nach wie vor als gross», sagt Peter Fierz, Präsident des Organisationskomitees (OK) der «Decorissima»: «Zu Beginn stellen sich viele Fragen: Welches Material verwende ich, um meine Idee umzusetzen? Welchen Weg muss ich einschlagen, um das Ziel in der gegebenen Zeit zu erreichen? Und jedes verwendete Detail muss aus essbaren Bestandteilen bestehen.»
Farbharmonien auf den Dekortischen
Der Confiserie-Verband kann mit den Resultaten sehr zufrieden sein: «Das Niveau der Arbeiten steigt stetig», sagt Peter Fierz. Das gilt auch für die eindrucksvollen Präsentationen der Verkaufstische. Angehende Detailhandels-Fachleute hatten die Aufgabe, zu einem selbst gewählten Thema eine Serie von Geschenk-Packungen in drei verschiedenen Formen auszustellen. Das Ensemble offen gezeigter Produkte wie Pralinés, Packungen, Aufbauten und Bilder soll einen gefälligen «verkaufswirksamen Gesamteindruck» hinterlassen. Nicht unwichtig dabei ist die Farbharmonie der Arbeiten. Am meisten überzeugte die Jury die Arbeiten «Musik» und «Afrika» von Lydia Defago der Confiserie Freytag in Zürich-Seefeld und von Jasmin Strebel von der Confiserie Klaus in Bülach. Gemäss den OK-Mitgliedern Esther Honegger und Madeleine Klaus sind nicht nur junge Konditor-Confiseure, sondern vor allem auch Detailhandels-Fachleute und -Assistenten mit ausgeprägten Fachkenntnissen in der Branche sehr gesucht.