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Gesundes Älterwerden im Fokus

Gesundes Älterwerden ohne Demenz, Verdauungsschwäche, Herz- oder Stoffwechselkrankheiten liegt im Blickpunkt vieler Aussteller der Vitafoods. Die Forschung unterstützt und begründet Aussagen der Produzenten.

von Alimenta Import

«Unglaublich, wie vielfältig die Vitafoods geworden ist», sagt ein Vertreter der Dixa AG, St. Gallen. «Ich bin zwei oder drei Jahre nicht gekommen, aber nächstes Jahr werde ich sicher zwei Tage einplanen.» Er ist nicht allein mit dieser Aussage. Die Vitafoods hat sich in den letzten Jahren von einer Messe, die hauptsächlich von Ausstellern aus dem asiatischen Raum genutzt wurde, zu einem Treffpunkt internationaler Aussteller und Fachleute entwickelt.

Bildstrecke Vitafood 2009
Namhafte Forscher aus Universitäten und Instituten geben Erkenntnisse aus ihrer Arbeit weiter und tauschen sich in Diskussionsrunden mit Kollegen aus anderen Ländern aus. Leute aus der Lebensmittelin­dustrie, die an Inhaltsstoffen mit Zusatznutzen, aber auch an natürlichen Antioxidantien, Farbstoffen oder anderen technischen Hilfsstoffen interessiert sind, können hier Anbieter finden und sich weiterbilden.

Die Rezession hemmt die Entwicklung

Gesundheit erhalten und fördern ist das Hauptziel der verschiedenen Anbieter von ­Lebensmitteln oder Inhaltsstoffen für Le­bensmittel mit Zusatznutzen. Fiona Angus, die Leiterin der Abteilung Ernährung von Leather­head Food International, sagt in ihrem Vortrag: «Es gibt sechs Haupttrends im ­Functional-Food-Markt. Das sind Risikoreduktoren (Verdauung, Herzkrankheiten usw.), Antioxidantien, geschickte und gescheite Kinder, Übergewicht, tägliches Leben (Energie, geistige Leistung) und Schönheit.» Sie sieht die Zukunft in der Gewichtskontrolle, der Vorsorge von Diabetes sowie der positiven Beeinflussung des Blutdrucks, der Demenz oder Alzheimer, wobei sie überzeugt ist, dass die Rezession und die Health-Claim-Verordnung diese Entwicklung hemmen werden.

Demenz wird zu einem Hauptthema
Wichtige Forschungsarbeiten der letzten Jahre behandelten die kognitiven Funktionen: Wie funktionieren wir? Wie beeinflussen wir diese Funktionen? Was nimmt mit dem Alter ab?
Es gibt Theorien, die besagen, dass Demenz auch mit einem veränderten Essverhalten und einer schlechteren Verwertung der essenziellen Nähr­stoffe im Alter zu tun hat. Ablagerungen, Antioxidantien, Omega-3 werden in diesem Zusammenhang erwähnt. Hoffnung setzen Forscher auf Superfrüchte oder Novel Food  wie Gingko biloba, Flavonoide oder Curcumin.
Bereits vor zwei Jahren hat Nestlé einen Zusammenarbeitsvertrag mit der ETH Lausan­ne unterzeichnet, in dem es um die ­Erforschung der Hirnströme und der Demenz geht. Der ETH-Präsident sagte zu diesem Anlass: «Wenn ich denke, dass wir vielleicht mit einer einfachen Handvoll Beeren jeden Morgen ein so grosses Problem wie die Demenz verhindern oder zumindest verringern können, dann freue ich mich schon jetzt auf die ersten Resultate.»

Von der Alchimie zum Novel Food 
Wurden früher Hexen ihrer Heilkraft willen verbrannt oder verehrt, so konnte dieses Wissen im Laufe der Jahre wissenschaftlich belegt und weiterentwickelt werden. Während hingegen in früheren Zeiten das Wissen meist auf empirische Erfahrungen zurückzuführen war, muss in der heutigen Zeit jeder neue/alte Inhaltsstoff viele Kontrollstufen durchlaufen, bis er als Novel Food anerkannt oder abgelehnt wird. Dasselbe gilt für die Health Claims. Gerade die verlangten klinischen Studien sind sehr aufwendig oder teuer und erschweren kleineren Firmen diese Möglichkeit. Dass viele Stoffe die Health-Claim-Hürde bis jetzt nicht geschafft haben, liegt nach Aussage mehrerer Aussteller nicht an den wissenschaftlichen Studien, sondern an der Formulierung bei der Gesuchstellung. Übrigens ist genau dies auch der Grund, weshalb Danone letzthin ihren Antrag zurückgezogen hat.

Natürliche Konservierungsstoffe

Bakterienkulturen, insbesondere Milchsäurebakterien, werden vermehrt als Konservierungsmittel für fermentierte Lebensmittel (Fleisch, Milch oder Gemüse) eingesetzt. Entscheidend ist, dass die eingesetzten Starterkulturen schneller wachsen als die Mitbewerber. Milchsäurebakterien werden auch als Schutzkulturen eingesetzt, um das Wachstum un­erwünschter Bakterien zu verhindern. Diese Schutzkulturen beeinflussen die organoleptischen Eigenschaften der Lebensmittel nicht, erfahren jedoch eine ausgezeichnete Akzeptanz bei Konsumenten, Gesetzgebern und auch der Lebensmittelindustrie, zum Beispiel bei der Produktion von Fetakäse.