«Ni hao» für Schweizer Verpacker
Die Schweizer Verpackungsspezialisten liessen sich am diesjährigen «Tag der Verpackung» in die Geheimnisse erfolgreicher Geschäftskooperationen mit China einweihen.
Der diesjährige Tag der Verpackung stand thematisch im Zeichen des aufstrebenden Ostasiens. Unter dem Titel «Made in China» legten Referenten am letzten Donnerstag und Freitag ihre Erfahrungen mit der neuen wirtschaftlichen Groassmacht dar und analysierten die Geschäftsmöglichkeiten und Strategien vor Ort. «China» steht auch für die Hoffnung, dass das Land als neuer Motor der Weltwirtschaft den Takt für den nächsten Aufschwung vorgibt.
Wer sich im grossen Stil ins Reich der Mitte wagt, sind die ganz Grossen im Verpackungsgeschäft. Die deutsche Bosch investierte nach Angaben des Fertigungs-Verantwortlichen Peter Dietrich des Bereichs «Packaging Technology» bereits über 1 Mrd. Euro in mehr als 20 eigenen Produktionsstätten in verschiedenen Provinzen. Dort produziert das Unternehmen komplexe Verpackungsanlagen für die Abpackung von Getränken, Süsswaren und Pharmazeutika. Aber auch Schweizer Firmen wittern Chancen.
Die Wipf-Gruppe mit Schweizer Standort in Volketswil produziert kaschierte Verbundfolien für Vakuum- und Schutzgasverpackungen für flexible Behältnisse (Stand- und Seitenfaltbeutel). Mit dem Aromaschutzventil Wicovalve verfügt das Unternehmen über eine ausgereifte technische Lösung, die so unterschiedliche Füllgüter wie Röstkaffee, Sojaprodukte und Pizzateig schützt. Schon bei geringem Überdruck im Behältnis öffnet sich das Ventil und spült Sauerstoff aus dem Füllgut heraus.
«Mit unserer Ventiltechnologie sehen wir Chancen im Markt China. Wir überzeugen unsere Kunden, dass damit gasbildende Lebensmittel am schonendsten abgepackt werden können», erläuterte Michel Schläpfer, Leiter Verkauf Ventile bei Wipf AG in Volketswil.
Lieferantenbeziehungen herrschen noch vor
Obwohl die chinesische Kaufkraft rasch wächst, unterhalten die meisten Mitglieder des schweizerischen Verpackungsinstituts (SVI) eher Lieferanten- als Kundenbeziehungen zum Riesenland. Die formschönen, stabilen und hygienischen Taschenverpackungen aus Metall für allerlei Bonbons sind die bekanntesten Produkte der Thuner Firma Hoffmann Neopac AG. Das Unternehmen arbeitet seit knapp zehn Jahren mit chinesischen Partnern zusammen, vor allem für die arbeitsintensive Herstellung von Dosen-Sonderformen (für Promotionen) oder für Musterserien.