Deutlich mehr Forschungsanträge
Alimenta: Herr Bachmann, herzliche Gratulation zur gelungenen Lancierung von Food for Life Switzerland und zum erfolgreichen Start der Plattform Swiss Food Research. Seit Anfang dieses Jahres gehen bei Ihnen Forschungsanträge aus der Industrie ein. Wie viele sind es bis jetzt?
Hans-Peter Bachmann: Das Auftragsvolumen 2008 betrug zirka 1,5 Millionen Franken, dieses Jahr sind es Ende Juni bereits etwa 8 Millionen Franken.
Wieviele wurden an die Förderagentur des Bundes (KTI) weitergeleitet, und wie hoch ist der Prozentsatz der unterstützen Projekte?
Bis jetzt musste noch kein Antrag zurückgewiesen werden. Die Erfolgsquote liegt bei ungefähr 80%.
Swiss Food Research spricht in ihrer Zielsetzung von einer Unterstützung der Verwirklichung der innovativen Ideen der KMU. Im Wirtschaftsrat der Food-for-Life-Plattform sind keine eigentlichen Vertreter der KMU. Haben Sie auch Anfragen von Kleinunternehmen von unter 100 Angestellten oder gar unter 20 Angestellten?
Wir haben auch Projekte mit typischeren KMU wie etwa Bioforce. Zur Zeit sind auch Anträge pendent aus der gewerblichen Käse- und Fleischbranche (vertreten über Branchenorganisationen). Im Transferkolleg werden weitere typische KMU dabei sein.
Am 30. Juli ist Abgabetermin für alle Projekte des Transferkollegs der Schweizerischen Akademie der technischen Wissenschaften (SATW). Wie sieht es mit dem KTI-Sonderfonds von
20 Millionen Franken aus?
Die Aktivitäten der KTI im Rahmen des zweiten Stabilisierungspakets laufen bis Ende 2009. Im Jahr 2010 ist dann wieder «business as usual».
Was geschieht mit diesen Projekten? Wo werden sie vorgestellt?
Die Ergebnisse aus KTI-Projekten sind häufig vertraulich. Manchmal sind die Partner bereit, dass daraus eine «Success Story» verfasst wird. Einige Beispiele finden sich auf unserer Website.
In der Forschungsagenda sind klare Ziele definiert. Wie gedenken Sie, diese zu erreichen: aktiv oder passiv?
Klar aktiv. Wir wollen erreichen, dass die verschiedenen Innovationsförderungsprogramme (KTI, Nationalfonds, Begleitmassnahmen im Rahmen des Freihandelsabkommen) sich an der «Strategic Research Agenda» orientieren. Auch die Wirtschaft ist nun bereit, in Innovationen zu investieren (siehe Entwicklung Auftragsvolumen).
Bundesrätin Leuthard hat von dem hohen Stellenwert der Innovation gesprochen. Besteht die Chance, dass auch nächstes Jahr für Forschung und Entwicklung im Lebensmittelsektor mehr Geld gesprochen wird?
Wichtig ist, dass die Lebensmittelbranche mit innovativen Projekten einen höheren Anteil aus dem KTI-Topf holt. Alles andere ist zurzeit Spekulation.