Gute Prognosen für Flüssiges
Die Drinktec gilt als Messe, wo Investitionen ausgelöst werden und wo auch der deutsche Verband der Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen sagt, dass die Talsohle erreicht sei. Trifft sich gut, Liquid Food ist im Trend.
«Die Talsohle scheint durchschritten.» Dies war die Botschaft von Richard Clemens, dem Geschäftsführer des deutschen Fachverbandes Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen (VDMA), an der Pressekonferenz der Drinktec (14. bis 19. September) in München. Auch die Prognosen von Euromonitor weisen für die Getränkebranche nur in eine Richtung. Nach oben. So soll das Absatzvolumen von alkoholfreien Getränken (AfG) und Bier in den nächsten 5 Jahren um 5 Prozent zunehmen. Auch schon aus demografischen Gründen.
Milch im Visier
Soviel zu den positiven Aussichten der Getränkebranche. An der Messe hatten zwei Drittel der gesamthaft 1405 Aussteller Kunden aus der Bier- und Softdrinkbranche im Visier. Aus dem Segment Wasser- und Fruchtsaft erwarteteten 54 respektive 56% der Aussteller Kunden des Wein-, Sekt- und Spirituosenhandels, 43% der Aussteller fokussierten Kunden aus der Molkereibranche. Diesen Bereich will die Messe stärker in die Besucherkampagne einbinden. Schliesslich werden dieses Jahr weltweit 150 Milliarden Liter Trinkmilch und Milchmischgetränke konsumiert und zunehmend in PET- oder HDPE-Behälter verpackt. Darum wurde auch ein entsprechendes Rahmenprogramm gestartet, die Milchsession, wo Experten, wie Lynn Moore von der Boston University School oder Michael Erdl von Royal Friesland Campina, und weitere Redner die Forumsteilnehmer informierten.
Molkerei-Technologie-Preis
Zum ersten Mal fand an der Drinktec auch die Verleihung des Molkerei-Technologie-Preises statt, der erfolgreich umgesetzte technische Innovationen würdigen soll. Gewonnen hat ihn die Firma Optipack GmbH, Leppersorf (DE), die ein kostengünstiges Tiefziehverfahren anbietet und so eine günstige Differenzierung für Produkte anbietet. Den zweiten Preis erhielt die FF Fischer Planning Ltd, Netanya (Israel), mit einem Verfahren zur Ozon-Sterilisation von Bechern und Abdeckfolien als Modul für Abfüllmaschinen. Die Molkereischule Kempten wurde mit dem Sonderpreis für eine dampfregenerierbare Sterilluft-Tiefenfilter-Anlage bedacht. Die Vorteile dort liegen laut Jury in den reduzierten Lifecycle-Kosten und der erhöhten Prozesssicherheit.
Müesli zum Trinken und Kraut im Pouch
Doch nicht nur für flüssige Nahrungsmittel wurden Technologien gezeigt, auch für Produzenten von Liquid Food, gerade aus der Molkereiindustrie, stehen Lösungen bereit. So ist für die Döhler GmbH, Darmstadt, Liquid Food der grosse Renner. Herbert Eickmeier, Senior Marketing Manager, sagt, dass das Müesli zum Trinken schon bald jedem Kind mit in die Schule gegeben werde. Auch beim Mitbewerber (im Aromabereich), der Wild GmbH, ist Liquid Food das Thema. Die Division Wild Indag GmbH zeigte eine Maschine, die beispielsweise Sauerkraut, Apfel-Rotkohl oder Suppen in den Standbodenbeutel (Pouch System) füllt. Laut Christian Neustadt, Verkaufsdirektor des Unternehmens ist die technische Schwierigkeit, dass bei stückigen Produkten gleichwohl eine effiziente Abfüllung und eine genaue Portionierung möglich ist. Auch auf Standbodenbeutel setzt Guido Burgsmüller der Laudenberg Verpackungsmaschinen GmbH. «Klein, schnell und günstig» sind seiner Ansicht nach die Attribute der Maschine, die mit 500 Stück pro Minute einen Weltrekord hinlegt. Sie füllt selbst Beutel von bloss 100 ml Volumen mit Produkten ab, die besonders Kinder ansprechen sollen. Und schliesslich sei der Standbodenbeutel auch günstiger als eine PET- oder die HDPE-Flasche.
Auch beim Mitbewerber (im Aromabereich), der Wild GmbH, ist Liquid Food das Thema. Die Division Wild Indag GmbH zeigte eine Maschine, die beispielsweise Sauerkraut, Apfel-Rotkohl oder Suppen in den Standbodenbeutel (Pouch System) füllt. Laut Christian Neustadt, Verkaufsdirektor des Unternehmens ist die technische Schwierigkeit, dass bei stückigen Produkten gleichwohl eine effiziente Abfüllung und eine genaue Portionierung möglich ist. Auch auf Standbodenbeutel setzt Guido Burgsmüller der Laudenberg Verpackungsmaschinen GmbH. «Klein, schnell und günstig» sind seiner Ansicht nach die Attribute der Maschine, die mit 500 Stück pro Minute einen Weltrekord hinlegt. Sie füllt selbst Beutel von bloss 100 ml Volumen mit Produkten ab, die besonders Kinder ansprechen sollen. Und schliesslich sei der Standbodenbeutel auch günstiger als eine PET- oder die HDPE-Flasche.
Das Matterhorn in der Flasche
Auf PET setzt Daniel Zgraggen von Resilux Schweiz AG, Bilten. Die neuste Innovation, das Matterhorn im Flaschenboden des Mineralwasserabfüllers Seba-Aproz, wird gezeigt. «Es braucht schon etwas Fingerspitzengefühl, um diese Flasche zu blasen», sagt Zgraggen. Denn richtiger Druck und Dauer sind entscheidend, ob der berühmte Berg auch richtig dargestellt wird. Damit PET-Preformen erst produziert werden können, braucht es die entsprechenden Maschinen. Die an der Drinktec mit einem grossen Auftritt präsente Schweizer Netstal AG, Näfels, hat laut Urs Harder im Teilmarkt Maschinen zur Preform-Herstellung in der Krise den besten Halbjahresabschluss hingelegt.
Die Leichtigkeit mit dem Schutz
Die Spezialität der Firma liegt in der Herstellung von PET für besonders heikle Getränke wie etwa Milch. So die 2-Komponenten-Flasche, PreLactia, die im sogenannten Master-Batch-Verfahren produziert wird, wo Titandioxid mit einer Trägerschicht appliziert wird. Somit erhält der Inhalt eine höhere Mindesthaltbarkeitsdauer (MHD). Jetzt braucht es für eine gute PET-Flasche nur noch einen passenden Deckel. Ein paar Meter weiter ist in einer der 12 Drinktec-Hallen die Schweizer Firma Corvaglia Holding AG, Eschlikon, zu finden. Diese produziert einen Verschluss, der nur noch 95 Gramm wiegt und so voll im Trend der leichten Verpackung liegt. Ein paar Schritte neben dem Corvaglia Stand präsentierte die Firma PET-Engineering, die auch für Rivella Flaschen produziert, eine neuentwickelte Lightweight-Flasche.
Nicht nur weniger Material, sondern auch weniger Wasser oder Energie sollen eingesetzt werden. Volker Kronseder, Vorstandsvorsitzender der Krones AG, sagte an der Pressekonferenz, dass die Anlagenhersteller eine Mitverantwortung trügen für eine ressourcenschonende Produktion von Lebensmitteln. Kronseder rief aber auch die Lebensmittelhersteller dazu auf, die Praxistauglichkeit der verschiedenen technischen Lösungen im täglichen Betrieb zu bestätigen.