Zum Abschluss eine Reise nach Italien
Um ihren Horizont zu erweitern, reiste die Klasse der angehenden Milchtechnologen der Berufsschule Emmental zum Abschluss ihrer Ausbildung nach Norditalien – eine Gegend, die sie beeindruckte.
Zum Abschluss ihrer Ausbildung machten sich 31 der 33 angehenden Milchtechnologen der Berufsfachschule Emmental in Langnau auf, um Norditalien näher kennenzulernen. Erste Station der Reise war die Firma Cetra Alimentari in Mezzovico TI. Dort lernten sie Firmendirektor Jürg Dräyer kennen, der die Reise durch Norditalien organisierte. Anschliessend an die Besichtigung von Cetra Alimentari, deren Hauptgeschäft der Import von Käse aus Italien und das Abpacken und Konfektionieren für kleinere und grössere Detailhändler ist, ging die Fahrt weiter nach Italien.
Nach einer kurzen Carfahrt stand die Betriebsbesichtigung von Caglificio Clerici in der Nähe von Como auf dem Programm. Die Firma hat mehrere Standbeine, aber das traditionellste ist die Herstellung von Lab (Magenlab und mikrobielles Lab). Weiter werden Enzyme und Kulturen hergestellt, die mit speziellen Separatoren angereichert werden. Auch im Bereich der Herstellung von Laborinstrumenten ist das Familienunternehmen tätig.
Erst Weichkäse, dann Schlachtfeld
Am Morgen des zweiten Tages besuchte die Gruppe den Weichkäsehersteller Arrigoni Battista. Er stellt die Käse Taleggio, Quartirolo Lombardo und Gorgonzola her.
Am Nachmittag stand eine Wanderung zu den in der Nähe liegenden Schlachtfeldern und dem Denkmal von Solferino an. An einem Sommerabend des Jahres 1859 geriet dort der Schweizer Henry Dunant in die Überreste einer Schlacht. Sterbende und Verwundete wälztean sich im Dreck. Bitten, Stöhnen und Flehen von Zehntausenden war rund um den kleinen Ort Solferino zu hören. Zurück in der Schweiz schrieb er «Eine Erinnerung an Solferino». Im November 1862 erschien die erste Auflage des Buches. Er verschickte es an die Herrscher in Europa. Daraufhin wurde in Genf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gegründet. Doch 1867 war Dunant bankrott. Mit Schulden in Höhe von 1 Mio. Franken (Wert 1860) war er komplett ruiniert. Ein Schlag, von dem er sich nie mehr richtig erholen sollte.
Dem Parmesan auf der Spur
Nach der morgendlichen Stärkung am dritten Tag und einer kurzen Fahrt nach
Castenedolo ging es diesmal darum, die Hartkäseherstellung (Parmigiano Reggiano, Grana Padano) in der Firma Ambrosi zu besichtigen. Die Herstellung des Parmigiano Reggiano erfolgt nach wie vor in den konischen Kupferkessi in Handarbeit, während andere Käse zum Teil mit kontinuierlichen Anlagen hergestellt werden. Zum Abschluss wurde die alte Tradition der Käseteilung von Hand mit speziellen Messern vorgeführt, bevor der Käse zur Degustation bereitstand.
Auf dem Nachhauseweg stoppte die Gruppe beim Supermercato Orion in Bergamo, einem Einkaufsparadies der Superlative. Dort hat es zum Beispiel ein separates, riesiges Verkaufsregal einzig und allein für verschiedenste Taleggio-Sorten, was sehr beeindruckte.
* Die Autoren sind Lehrer an der Berufsfachschule Emmental in Langnau.