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Megahochzeit in der Bierbranche

In der Bierbranche schluckt der Grösste den Zweitgrössten: Anheuser-Busch Inbev hat sich im Poker um die knapp 105 Milliarden Franken schwere Übernahme von SABMiller durchgesetzt. Beide Konzerne erzielten nach längerem Tauziehen eine Einigung über das Kaufangebot.

von Alimenta Import

Der Budweiser-Produzent mit Sitz in Belgien zahle 44 Pfund pro Aktie des britischen Herstellers von Bieren wie beispielsweise Pilsner Urquell, Miller oder Grolsch teilten die Konzerne am Dienstag, 13. Oktober mit. Das Bar-Angebot entspreche einem Aufschlag von etwa 50 Prozent auf den Schlusskurs von SABMiller am 14. September. Als Alternative bietet AB InBev ein gemischtes Angebot mit Bargeld und Aktien an und lockt damit Grossaktionäre mit einer Beteiligung am fusionierten Konzern.

Anheuser-Busch hatte zuletzt am Montag ein nachgebessertes Angebot von 43.50 Pfund vorgelegt und für die Übernahme insgesamt 70 Milliarden Pfund geboten. Mit dem neuen Angebot ist SABMiller 71,2 Milliarden Pfund (knapp 105 Milliarden Franken) wert. SABMiller teilte mit, grundsätzlich mit der Übernahme einverstanden zu sein, bat sich aber zugleich eine Verlängerung der Frist für das bindende Gebot des Konkurrenten um zwei Wochen aus. Die neue Frist für das verbindliche Angebot läuft nun bis zum 28. Oktober. Es sei vereinbart worden, dass AB InBev drei Milliarden Dollar an SABMiller zahlen müsse, falls das Geschäft doch nicht zustande komme.

Mit der Übernahme entsteht ein Brauriese neuer Dimension: Weltweit wird künftig etwa jedes dritte Bier aus den Braukesseln des fusionierten Konzerns kommen. Zugleich ist der Deal weltweit der grösste in diesem Jahr und eine der grössten Übernahmen in der Wirtschaftsgeschichte.

Aus dem Hause AB InBev kommen Biere wie Budweiser, Corona, Stella Artois oder Franziskaner. Der Konzern war 2008 aus der Fusion der belgisch-brasilianischen InBev-Gruppe mit dem US-Braukonzern Anheuser Busch entstanden. SABMiller verkauft unter anderem Pilsner Urquell, Miller und Grolsch.

Zu der Fusion müssen die Wettbewerbsbehörden noch ihren Segen geben. SDA