5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Grosse Loyalität der Bühler-Mitarbeiter

Unternehmen verdaute den Frankenschock unter anderem dank höheren Arbeitszeiten und konzentriert sich auf das Wachstum.

Der Technologiekonzern Bühler aus Uzwil hat 2015 mehr Umsatz und Gewinn erwirtschaftet. Der Umsatz stieg um 3,4 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken, das EBIT stieg um 22,4 Prozent auf 177 Millionen, die EBIT-Marge betrug 7,3 Prozent. Währungsbereinigt wäre Bühler jedoch um 7,1 Prozent gewachsen und der Auftragseingang wäre praktisch stabil geblieben. «Wir haben Ausserordentliches geleistet», sagte Bühler-CEO Calvin Grieder an der Pressekonferenz Mitte Februar. «Es war ein Schock, die Kunden, die Preissteigerungen befürchteten, kamen in Scharen», so Grieder rückblickend. «Aber es war das richtige Zeichen für sie, dass wir die Preise nicht erhöhten». Das hiess jedoch für alle 2500 Mitarbeiter des Technologiekonzerns: Mehr arbeiten. Und nicht nur in der Schweiz. «Viele unserer Standorte haben aus Loyalität mitgemacht», sagte Grieder. Doch nun sei der Frankenschock Geschichte. Am Gewinn sei zudem jeder Mitarbeiter beteiligt. Dass das Unternehmen, das auch künftig mit der gleichen Mitarbeiterzahl in der Schweiz präsent bleiben will, diesen Schock so gut verdaut habe, sei auch einer vorausschauenden Strategie zu verdanken. «Wir haben uns nie auf die Pseudogarantie der Nationalbank verlassen», sagte Grieder. Schon im Vorjahr habe man eine Reihe von Restrukturierungsmassnahmen umgesetzt.

Das Jahr der Herausforderungen
Bühler war nicht mit dem Frankenschock konfrontiert, sondern auch mit anderen internationale Krisen, etwa der Ebolaseuche in Westafrika. Dort sei man drauf und dran gewesen, einen Standort zu schliessen, sagte Grieder. Glücklicherweise habe dies dank den Beratungen der Basler Chemiefirmen verhindert werden können. Bühler war als internationaler Konzern auch an deren Fronten gefordert, zum Beispiel im kriegerischen Südsudan oder in der Ukraine. «Es war das herausfordernste Jahr», sagte Grieder, der sein Amt am 1. Juli an Stefan Scheiber übergeben wird. Dennoch konnte Bühler nicht nur bei den Geschäftszahlen zulegen, sondern auch bei den Marktanteilen, zum Beispiel bei der Reisverarbeitung, wo dank der Expansion in Südostasien nun 30 Prozent der Weltreisernte auf Bühler-Maschinen verarbeitet werden. Bei Weizen liegt der Anteil bei 65 Prozent, bei Kakao bei 60 Prozent. Bühlers Zahlen widerspiegeln die wirtschaftliche Situation der Regionen. So sank zum Beispiel der Umsatz in Südamerika um 8,2 Prozent oder in Europa wegen der Ukrainekrise um 6,1 Prozent. Demgegenüber stieg der Umsatz in Südasien um 31 Prozent im übrigen Asien um 8,4 und in Nordamerika um 7,7 Prozent.
Tortillaproduktion und Lithiumbatterien
Auch in Krisenzeiten wolle das Unternehmen seinen Grundpfeilern Service, Qualität und Innovation treu bleiben, sagte Grieder. Zum Beispiel mit dem «Prime Masa Prozess», um mexikanische Tortillas zu produzieren. Dieser braucht ganze 91 Prozent weniger Wasser und 27 Prozent weniger Energie. Oder mit dem «Smart Vac» dem neuen Vakuumsystem, welches beim Trocknungsprozess deutlich weniger Verluste verursacht. Bühlers Kompetenz beschränkt sich nicht nur auf die Nahrungsmittelverarbeitung. Wichtig ist die Entwicklung von sogenannten «Advanced Materials», etwa der Entwicklung der Paste für die Elektroden der Lithium-Batterien, wo in den nächsten Jahren eine signifikante Ausweitung erwartet wird. Diese Entwicklung wäre ohne das KnowHow aus der Nahrungsmitteltechnologie nicht möglich gewesen, sagte Grieder. Es seien die gleichen schonenden Prozesse gefordert wie bei der Schokoladenproduktion. Beim Service laute das Ziel, weltweit 100 Servicestationen aufzubauen. Bis jetzt sei man bei 90.
Neue Fabriken in China und Vietnam
Auch vor grossen Innovationen schreckt Bühler nicht zurück. So entstehen momentan in China und in Vietnam Fabriken, die gleich gross sind wie diejenige in der Schweiz. Dabei kann die Firma, das in den Wachstumsmärkten etabliert ist, auf die globalen Megatrends zählen: Steigende Verarbeitung von Grundnahrungs- und Futtermitteln und die Herstellung von hochwertigen Materialien. Die wachsende Weltbevölkerung, die zunehmende Urbanisierung und ein steigendes Umweltbewusstsein deuten darauf hin, dass Bühler strategisch gut aufgestellt ist. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

Eigeninserat Veranstaltungen Eigeninserat Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.