Der Vorstand der Branchenorganisation Milch hat den A-Richtpreis für industriell verarbeitete Molkereimilch auf 65 Rp./kg festgelegt. Das sind 3 Rappen weniger als der aktuelle Richtpreis. Laut BOM sinkt der Richtpreis nun ab April 2016 erstmals seit 15 Monaten. Laut BOM war der Entscheid umstritten. Für die Milchbauern bedeutet er eine weitere Verschlechterung der bereits schwierigen Situation. Die Mehrheit des Vorstandes argumentierte mit der aktuell angespannten Marktsituation: In den vergangenen Monaten haben die Milcheinlieferungen wieder zugenommen. Zudem sind derzeit 5‘500 Tonnen Butter an Lager – so viele wie letztmals vor sechs Jahren um diese Jahreszeit. Erschwerend kommt ein Verlust an Marktanteilen hinzu. Die BOM fordert, dass kein zusätzlicher Druck auf die Preise für A-Milch entsteht. Zudem müsse sich die gesamte Branche für die Verteidigung der Marktanteile einsetzen. Laut den Schweizer Milchproduzenten lag der A-Richtpreis über ein Jahr um rund 4 Rappen über dem Index des Bundes. Ohne eine Einigung am Verhandlungstisch wäre der Richtpreis um 4 Rappen gesunken. Der Beschluss bedeute, dass der A-Richtpreis für Molkereimilch an die bereits früher gesenkten Marktpreise herangeführt werde. Der Schweizer Bauernverband weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass die wirtschaftliche Situation auf den Milchwirtschaftsbetrieben aufgrund der sehr tiefen und nicht mehr kostendeckenden Milchpreise bereits extrem angespannt sei. Auch vor diesem Hintergrund wäre eine weitere Preissenkung nicht zu verantworten.