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«Heumilch»-Label: Nicht alle haben darauf gewartet

Die Österreicher sind seit Jahren erfolgreich mit Heumilchkäse unterwegs. Schweizer Hersteller dürfen nun das Label nutzen. Manche sind aber nicht davon überzeugt.

Heumilch hat ein sauberes Image. (Bild: zVg)

Der Siegeszug des Labels «Heumilch» geht weiter. Die Europäische Kommission hat am 4. März Produkte mit diesem Siegel als «geschützte traditionelle Spezialität» anerkannt. Am 21. April hat die österreichische Arge Heumilch einer Zusammenarbeit mit Heumilch Schweiz einstimmig zugestimmt. In der Schweiz soll nun der Verein Heumilch gegründet werden, mit Vertretern der Bauern und der Verarbeiter. Dass Heumilch ins Heumilchland Schweiz kommt, dafür waren die Zentralschweizer- (ZMP), die Thurgauer Milchproduzenten die Aaremilch und Fromarte zuständig. Der für das Projekt zuständige Josef Werder von Fromarte erklärt, dass in keinem anderen Land Europas so viel Heumilch produziert werde wie in der Schweiz, nämlich 31 Prozent. Dagegen betrage bei den Erfindern der Heumilch, den Österreichern, der Anteil lediglich 15 und im europäischen Durchschnitt gerade 3 Prozent. Die Käse sollen in der Schweiz nach dem gleichen strengen Regulativ produziert werden wie in Österreich, wie die ZMP kommunizierte. Die Chancen für Heumilchprodukte stehen gut, ist ZMP-Geschäftsführer, Pirmin Furrer überzeugt. Auch vom Bundesamt für Landwirtschaft werde das Projekt im Rahmen der Qualitäts- und Nachhaltigkeitsoffensive unterstützt. Zwar gebe es noch viele Abklärungen zu machen, etwa die Höhe des Lizenzbeitrages und wer überhaupt alles mitmachen wolle. All dies sollte gemäss Furrer am 23. Mai präsentiert werden können.

Macht für Export keinen Sinn
Es gibt aber auch kritische Stimmen, die sagen, das Label sei für die Schweiz mit ihrem hochpreisigen Käse gar nicht geeignet, man stehe im Export dann noch in härterer Konkurrenz zu österreichischem Käse. Klipp und klar sagt es Christian Oberli von Bodensee Käse: «Ich orientiere mich an französischem Premiumkäse und sicher nicht an österreichischem Billigkäse», sagt er. Zwar könne das Label für den Schweizer Markt eine Chance sein, aber international mache es keinen Sinn, wenn man sich im Exportgeschäft auf die Billigstufe der Österreicher begebe. Auch die grossen Sortenorganisationen wollen nicht mitmachen. Sie wollen nicht noch für ein weiteres Label bezahlen. Philipp Bardet, Direktor der Interprofession du Gruyère, erklärt, dass für den Gruyère AOP das Gütesiegel sicher nicht in Frage komme. Schliesslich werde der Käse seit Hunderten von Jahren mit Heumilch hergestellt und das AOP-Siegel drücke diese Eigenschaften aus. Fragt sich nun, ob das der Konsument auch so sieht. «Es braucht ganz viel Aufklärung», sagt Gourmetkäser Willi Schmid aus Lichtensteig. Manche Konsumenten glaubten, dass zum Beispiel Appenzeller Käse aus Silomilch bestehe. Schmid sagt, seine Kunden würden den nur während der Dürrfutterperiode produzierten «Bergmatte-Käse» als Heumilchkäse betiteln. Er werde zwar das «Heumilch»-Label höchstwahrscheinlich nie einsetzen. Dennoch ist er überzeugt, dass dem Käse im Zeitalter von Baktofugation und Lysozym mit dem Label das Industrie-Image genommen werden könnte. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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