27.09.2022
Innovative Lebensmittelprodukte punkten in der Golfregion
In den Golfstaaten sind Schweizer Lebensmittelprodukte beliebt. Besonders Premiumprodukte können die von Auswahl und Qualität verwöhnten Konsumenten überzeugen. Im Billigbereich hingegen bestehen weniger Chancen für Schweizer KMU.
«Zertifizierte Lebensmittel liegen im Trend. Auch funktionelle Nahrungsmittel finden ihren Absatz. Der Gesundheitstrend in den GCC Staaten ist stark. Convenience hat eine grössere Bedeutung als in der Schweiz. Die wichtigen urbanen Zentren sind die Trendsetter,» meint Philipp Straehl, Managing Partner bei der Beratungsfirma VSM in Dubai. Die Region hat, ähnlich wie andere industrialisierte Länder, ein zunehmendes Problem mit Fettleibigkeit und Diabetes. In den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde bereits 2012 der Verkauf von verarbeiteten Lebensmitteln an Schulen stärker reguliert. Gesundes Essen wird auch politisch gefordert.
Hohe Kaufkraft, hohes Wachstum
Die Menschen in den GCC Staaten können einiges an Kaufkraft vorweisen und werden in den Hypermärkten bestens bedient von den üblichen multinationalen Playern der Branche, wie Nestlé, Mars, Lipton, Del Monte und anderen. Die Konsumnachfrage wächst weiter. Bis 2019 sollen die Ausgaben für Lebensmittel in den GCC Staaten von 83 Milliarden auf 106 Milliarden US-$ ansteigen.Heterogene Kundschaft
«Die GCC Staaten sind unterschiedlich. Es gibt nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern Menschen aus der ganzen Welt. In den VAE machen Einheimische weniger als 20 Prozent der Bevölkerung aus», meint Straehl. Die meisten Expatriates in den Emiraten stammen aus Indien, ein grosser Anteil kommt aber auch aus westlichen Ländern. «Ein realistisches Marketingkonzept mit einer klaren Positionierung ist Grundvoraussetzung», ergänzt Straehl.Starke Konkurrenz fordert innovative Ideen
Die Basis für Schweizer Food-Erfolg in den Golfstaaten bildet eine gut durchdachte langfristige Strategie, die auf die richtige Nische setzt. Diese zu finden, stellt eine der Kernherausforderungen dar, denn der Markt ist sehr kompetitiv. Innovative Ideen sind eine Stärke der Schweizer Exporteure, weshalb der Markt trotz vieler Hürden lohnenswert und interessant ist. «Schweizer Premiumprodukte haben gute Erfolgschancen in den GCC Staaten, aber es braucht Zeit und Präsenz vor Ort. Langfristiges Denken, realistische Planung, adäquate Budgets, gute Vertriebspartner, operationelle Flexibilität, hoher Einsatz und eine ausgereifte Logistik sind wichtig. Ein ‹premium› Produkt benötigt auch ‹premium› Leute vor Ort und einen ‹premium›-Auftritt», empfiehlt Straehl, der seit 10 Jahren in Dubai lebt und mehr als 25 Jahre Erfahrung im Marketing, Verkauf und Distribution von Lebensmittelprodukten nachweisen kann.
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