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Centravo profitiert von Freihandel

Schweinefüsse sind in China eine Delikatesse - und Schweizer Ware wäre dort eigentlich gefragt. Doch bisher liegt die Vermarktung fast ausschliesslich in Händen von EU-Firmen.

Der Spatenstich der neuen Fabrik fand im Juli 2015 statt.

Nun profitieren Schweizer Exportfirmen wie beispielsweise Swiss Nutrivalor von dem vor zwei Jahren unterzeichneten Freihandelsabkommen mit China. Das Unternehmen der Centravo-Gruppe baut derzeit im solothurnischen Oensingen für rund 20 Millionen Franken eine neue Fabrik. Hier sollen Fleischstücke und Schlachtnebenprodukte aufbereitet, zu handelsüblichen Gebinden tiefgefroren, zwischengelagert und dann international direkt vermarktet werden. 2017 soll die Fabrik den Betrieb aufnehmen.

Wertschöpfung erhöhen
Mit der neuen Anlage werden in der Schweiz auch rund 50 Arbeitsplätze geschaffen. Denn heute werden Innereien und Haxen vorwiegend über Partnerfirmen in Deutschland und Italien nach Osteuropa, Asien und Afrika exportiert. «Mit dieser Investition leistet die Swiss Nutrivalor nicht nur einen Beitrag zur ganzheitlichen Verwertung von lebensmittelfähigen Schlachtprodukten, sondern sie führt auch die Wertschöpfung in die Schweiz zurück», sagt Georg Herriger, Kommunikationsbeauftragter des Unternehmens, der Nachrichtenagentur sda.
Abkommen macht Frankenstärke wett
Verarbeitet werden in Oensingen Fleischwaren, die nicht den Schweizer Konsumgewohnheiten entsprechen, aber dennoch wertvolle Lebensmittel sind wie Innereien, Schweinefüsse- und Köpfe, Fette oder auch Suppenhühner. Sie machen 80 Prozent der Schweizer Fleischexporte aus. Eine erfolgreiche Vermarktung dieser Produkte ist vor allem eine Frage der Logistik, heisst es bei Centravo, der Muttergesellschaft von Swiss Nutrivalor. Herausforderungen sind effiziente Transportwege, lückenlose Kühlketten und sichere Verpackungen. Laut Herriger verfügt die Schweiz durch das Freihandelsabkommen mit China über einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der EU. Dieser dürfte den negativen Effekt der Frankenstärke weitgehend wettmachen.
Darmschleim gegen Thrombosen
«Nichts von einem geschlachteten Tier ist Abfall», sagt Herriger. Die einzig richtige Bezeichnung sei «Schlachtnebenprodukte». Diese Nebenprodukte gelte es sinnvoll, das heisst so hochwertig wie nur möglich, zu verwerten. Die Centravo-Gruppe mit ihren zehn Unternehmen in der Schweiz verarbeitet Schlachtprodukte, welche nicht durch die Fleischwirtschaft selbst genutzt werden. Die Produkte finden Verwendung in Kosmetikartikeln und Medikamenten oder als Speisefett, Tierfutter, Leder, Düngemittel sowie als Treib- und Brennstoff. Der aus dem Darmschleim der Schweine gewonnene Blutgerinnungshemmer Heparin zum Beispiel hilft gegen Embolien und Thrombosen.
Jährlich 180'000 Tonnen Schlachtnebenprodukte
Die Verwertung folgt dem Prinzip «Food- Feed - Energy»: Die Teile eines geschlachteten Tiers sollen vorrangig als Lebensmittel, an zweiter Stelle für pharmazeutische Produkte, dann als Tierfutter und ganz am Schluss zur Energiegewinnung verwendet werden. Centravo sammelt jährlich 180'000 Tonnen an Schlachtnebenprodukten ein. Dieser Menge stehen rund 340'000 Tonnen an verkaufsfertigem Fleisch gegenüber. Die Gruppe erzielte 2015 einen Umsatz von rund 250 Millionen Franken und beschäftigt rund 350 Mitarbeitende.

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