5

Um ohne Wartezeit zum Artikel zu gelangen, benötigen Sie ein Abonnement.

Bereits registriert oder Abonnent:in?

Login

Jetzt Abo abschliessen

Probe Abo

Kostenlos

Geniessen Sie für einen Monat kostenlos alle Vorzüge eines Premiumabos.

Premium

ab CHF 98.–/Jahr

Online

Erhalten Sie uneingeschränkten Zugang zu allen Online-Beiträgen.

mit Papierrechnung ab 123.–

Premium Plus

ab CHF 170.–/Jahr

Online

Print

Uneingeschränkter Onlinezugang

Plus monatlich das gedruckte Magazin im Briefkasten.

mit Papierrechnung ab 195.–

Schlichtung bei Supermarktkette

Lange mussten die Beschäftigten der angeschlagenen deutschen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann um ihre Jobs zittern. Eine Schlichtung bringt nun Erleichterung - aber viele Fragen sind noch offen.

Der deutsche Wirtschaftsfminister Sigmar Gabriel. (Bild: zvg)

In einem Schlichtungsverfahren haben sich die Unternehmen Tengelmann, Edeka und Rewe auf einen Interessensausgleich geeinigt, der den Weg für eine Übernahme der Kette durch Edeka frei macht. «Ich gehe nicht davon aus, dass es noch irgendeinen Stolperstein für den Vollzug der Schlichtungsvereinbarung geben kann», sagte der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel am Montag in Berlin.

Arbeitsplatzsicherung für sieben Jahre
Damit könnte Kaiser's Tengelmann nun doch an Edeka verkauft werden, hiess es auch in einer Mitteilung des Ministeriums. Eine Auflage ist eine Arbeitsplatzsicherung für sieben Jahre. Die Grundsatzeinigung der Supermarktchefs im Schlichtungsverfahren unter Leitung von Altkanzler Gerhard Schröder sieht vor, dass Rewe bis spätestens 11. November seine Beschwerde gegen die Ministererlaubnis für eine Fusion von Edeka mit Kaiser's Tengelmann zurückzieht. Norma und Markant hatten dies bereits getan.
Preis noch offen
Die finanziellen Grundlagen für den Interessenausgleich wie der Kaufpreis würden durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer gelegt, sagte Gabriel. Dies könne bis Freitag dieser Woche abgeschlossen werden. Das sei nicht Teil des Schlichtungsprozesses. Über die konkreten Inhalte des Interessenausgleichs zwischen Edeka und Rewe sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Gabriel. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen soll voraussichtlich ein Teil der Kaiser's Tengelmann-Filialen in Berlin an Rewe gehen. Die Märkte in Bayern dagegen würden wohl bei Edeka bleiben.
Wirtschaftsminister zufrieden
Bislang sei es aber weder um konkrete, einzelne Filialen noch um einen Kaufpreis gegangen. Auch unklar sei, an wen die Filialen in Nordrhein-Westfalen gehen. Darüber werde nach einem Abschluss der Gespräche über die Berliner Filialen geredet, hiess es. Gabriel und der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, lobten die Einigung. «Der Einsatz und die Arbeit haben sich gelohnt», sagte Gabriel. Die Beschäftigten könnten nun ein gutes Weihnachtsfest feiern, weil sie sich keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen müssten. Die Einigung in dem vor einer Woche gestarteten Schlichtungsverfahren könne komplett auf dem Boden der Ministererlaubnis vollzogen werden, sagte Bsirske.
Untersagt
Kaiser's Tengelmann schreibt seit der Jahrtausendwende rote Zahlen. Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub wollte die Supermarktkette an den Branchenprimus Edeka verkaufen. Das Bundeskartellamt hatte den vor mehr als zwei Jahren eingefädelten Deal jedoch untersagt - die Wettbewerbshüter befürchteten durch einen Verkauf der Kette ausgerechnet an den Marktführer Edeka weniger Wettbewerb und steigende Preise im deutschen Lebensmittelhandel. Gabriel überstimmte dann die Wettbewerbshüter mit der Ministererlaubnis. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wiederum legte diese Sondergenehmigung nach Klagen der Wettbewerber Norma, Markant und Rewe auf Eis. Bei einem Scheitern der Gespräche hatte Haub mit einer Zerschlagung der Kette gedroht - die Vorbereitung dafür hatten bereits begonnen. Die Schlichtungsgespräche unter Leitung von Schröder galten als letzte Chance, eine Zerschlagung zu verhindern. Kaiser's Tengelmann beschäftigt heute in gut 400 Filialen in München und Oberbayern, im Grossraum Berlin und im Rheinland noch rund 15'000 Mitarbeiter.

Eigeninserat Veranstaltungen Eigeninserat Veranstaltungen

Ähnliche Beiträge

Wichtige Nachricht verpasst?

Nicht wenn Du den kostenlosen Newsletter abonniert hast.