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Kältetechnik: Wirtschaftliche Erneuerung dank Förderung

Das Beispiel der Rivella-Tochter Miroma zeigt, wie das Förderprogramm «Klimafreundliche Kälte» der Stiftung KliK den vorzeitigen Ersatz bestehender Kälteanlagen wirtschaftlich macht.

Die Kältetechnik spielt für die Produktion von Getränken oft eine zentrale Rolle. Das trifft auch auf das Erfrischungsgetränk Rivella zu, das vollumfänglich in Rothrist im Kanton Aargau produziert wird. Rivella wird aus Milchserum hergestellt. Dieses entsteht, wenn der Milch die Fette und das Eiweiss entzogen werden. Es enthält wichtige Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Milchzucker. Aus dem Milchserum stellt das zur Rivella Gruppe gehörende Unternehmen Miroma AG das Getränkekonzentrat für Rivella her.

Verlässliche Prozess- und Lagerkühlung
Getränkekonzentrate aus Milchserum stellen hohe Anforderungen an eine schonende Verarbeitung, an korrekte Verarbeitungs- und Lagertemperaturen. Mit dem stetig wachsenden Erfolg von Rivella musste auch die Produktion des Getränkekonzentrats sukzessive erweitert werden. Damit entstand ein Kältesystem mit verschiedenen, dezentralen und unabhängigen Kälteerzeugungsmaschinen. So wurden neben der zentralen Kälteanlage von Miroma drei weitere Kälteerzeuger (zwei sogenannte Kaltwassersätze und eine Direkt-Verdampfungsanlage) installiert, zum einen für die Herstellung der Getränkekonzentrate (Prozesskühlung), zum anderen aber auch für die Lagerung (Tank- und Raumkühlung) von Grundstoffen sowie der Getränkekonzentrate. Im Rahmen des unternehmensweiten Engagements für eine nachhaltige Produktion suchte Rivella nach einer Lösung, wie die drei Kälteerzeuger in die Zukunft überführt werden sollen. Denn diese wurden mit Kältemitteln betrieben, welche die Umwelt bis zu 3000 Mal stärker belasten als das natürliche Kältemittel CO2. «Wir setzen uns aus Überzeugung für einen nachhaltigen Klimaschutz ein», sagt Patrick Weibel, Leiter Miroma AG. So nimmt Rivella am Energiemodell der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) teil und strebt eine aktive Reduktion der CO2-Emissionen und eine Optimierung der Energieeffizienz bei allen Verbrauchern an. «Vor diesem Hintergrund haben wir uns überlegt, die drei dezentralen Kälteerzeuger zu ersetzen. Dagegen sprach aber, dass sie komplett funktionstüchtig waren und sich aus technischer Sicht keine Erneuerung aufgedrängt hat.»
Förderprogramm für vorzeitigen Anlagenersatz
Genau für solche Fälle gibt es seit gut einem Jahr das Förderprogramm «Klimafreundliche Kälte» der Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK. Es richtet sich an die Besitzer von Kälteanlagen, die mit Kältemitteln betrieben werden, die mit ihrem grossen Treibhausgaspotenzial die Umwelt unnötig belasten. Solche Anlagen haben ihr «natürliches» Lebensende oft noch nicht erreicht und laufen in der Regel problemlos, so dass es neben fehlenden wirtschaftlichen auch keine dringenden technischen Gründe für eine vorzeitige Erneuerung gibt. Daher werden Anlagenbesitzer bei einem freiwilligen und vorzeitigen Ersatz mit Förderbeiträgen unterstützt.
Kühlstellen an zentrale Kälteerzeugung anschliessen
Davon profitierte auch die Miroma AG bei ihrem Anlageersatz. Im Rahmen eines von SSP Kälteplaner konzipierten Masterplans für die Erneuerung der Kältetechnik wurden alle Kühlstellen an das bestehende Kälteträgernetz angebunden, das bislang noch nicht voll ausgelastet war. Für die Prozess- und Tankmantelkühlung erstellte man neue Übergabestationen mit Wärmetauschern. Zudem wurden im Konzentrat-Kühlraum zwei neue Verdampfer installiert und ans Kälteträgernetz angebunden. Durch die Integration der drei neuen Kühlstellen wurde die bestehende Kälteerzeugung auf dem Dach zu klein und musste durch eine grössere Anlage ersetzt werden. Diese verfügt neu über zwei Verdichter sowie zwei getrennt Kältekreisläufe und arbeitet mit dem Kältemittel Propan. «Propan eignet sich hervorragend für solche Situationen», erklärt Cyril Baettig von SSP Kälteplaner, die das Kälteprojekt realisiert hat. «Zum einen ist das natürliche Kältemittel Propan sehr umweltverträglich, zum andern brauchen entsprechende Kälteerzeuger wenig Platz und geringe Mengen an Kältemittel.» Da Propan leicht entflammbar ist, müssen bestimmte Sicherheitsstandards erfüllt werden. «Bei Miroma konnten wir die Anlagen im Aussenbereich aufstellen, so dass diese überaus betriebssichere Lösung mit geringem Aufwand umgesetzt werden konnte.»
Nachhaltige Lösung wirtschaftlich realisieren
Zur Betriebssicherheit trägt bei, dass die zwei Kältekreisläufe redundant ausgelegt sind und sich nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden abwechseln. Damit und mit dem Einbau eines Kältespeichers ist nicht nur die Kühlung des Trägernetzes unterbruch­­­sicher, weitgehend vermieden wird auch, dass die Anlage im wenig effizienten Teillastbetrieb läuft. Die Erfahrung zeigt, dass solche Projekte nicht in erster Linie nur eine technische, sondern vor allem auch eine betriebswirtschaftliche Herausforderung sind. Ein wichtiges Argument für den vorzeitigen Ersatz war für Rivella daher die Förderung durch die Stiftung KliK, die das Projekt bei einem Investitionsvolumen von rund 165 000 Franken mit 45 000 Franken unterstützt hat. Das bestätigt auch Patrick Weibel von Miroma. «Mit der finanziellen Förderung des vorzeitigen Ersatzes der alten Kälteanlagen konnte das Projekt wirtschaftlich umgesetzt werden. Das hat uns den Entscheid für die Realisierung des Kälteersatzes einfach gemacht.» Alle Informationen zum Programm «Klimafreundliche Kälte» finden sich auf www.kaelteanlagen.klik.ch * Mischa Classen ist Leiter Methoden bei der Stiftung KliK und Verantwortlicher für das Programm «Klimafreundliche Kälte»

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