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Nahrungsmittelpreise sinken weiter

Der Nahrungsmittelpreisindex 2016 sank zum fünften Mal in Folge. Der Grund dafür sind die Rekordernten an Getreide gewesen. Die höheren Preise für Milchprodukte würden keine Rolle spielen.

von pd/hps

Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom mitteilte, sank der von ihr berechnete Nahrungsmittelpreisindex 2016 zum fünften Mal in Folge, und zwar im Schnitt um 1,5 % auf 161,6 Punkte. Als Ursache wurden die Rekordernten für Getreide genannt, die bei der Indexberechnung die positive Wirkung der Verteuerung von tropischen Produkten wie Rohrzucker und Palmöl zunichte gemacht hätten. So seien die Getreidepreise um 9,6 % gesunken. Im Vergleich zum Allzeithoch von 2011, habe sich sogar ein Minus von 39 % ergeben. Dagegen seien die Preise für Zucker um 34,2 % und die für Pflanzenöl um 11,4 % gestiegen.

«Im laufenden Jahr dürften die Lebensmittelmärkte noch mehr durch wirtschaftliche Unsicherheiten einschliesslich der Entwicklung der Wechselkurse beeinflusst werden»

wie dies FAO-Chefökonom Abdolreza Abbassian in proplanta.de prognostizierte. Allerdings würden die Weltmarktpreise für Lebensmittel im Dezember 2016 auf dem Niveau des Vormonats verharren. Hier berechnete die FAO zuletzt einen Preisindex von etwa 172 Punkten. Dabei ging es mit dem Subindex für Getreide moderat aufwärts, und zwar im Vergleich zu November um 0,5 % auf 141,4 Punkte. Für Unterstützung hätten vor allem die steigenden Reis- und Maispreise gesorgt. Um 4,2 % auf 183 Punkte verbessern konnte sich der Preisindex für Pflanzenöl, womit dieser nach Angaben der Marktbeobachter das höchste Niveau seit Juli 2014 erreichte. Diese Erholung führten sie vor allem auf die höheren Palm- und Sojaölpreise zurück. Auslöser seien die niedrigen globalen Palmölbestände beziehungsweise die Aussichten auf einen zunehmenden Einsatz von Sojaöl in den Biodieselsektoren Nord- und Südamerikas. Die höheren Preise für Butter, Käse und Vollmilchpulver, bedingt durch die zurückhaltende Produktion der Europäischen Union und Ozeaniens, führten laut FAO beim Milchpreisindex zu einem Plus von 3,3 % auf 192,6 Punkte. Indes wurde für den Fleischpreisindex ein Rückgang um 1,1 % auf 161,5 Punkten festgestellt. Dabei gingen die Notierungen für Rind- und Schaffleisch deutlich zurück, während die Abschläge für Schweine- und Hühnerfleisch moderat ausfielen.