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100% Regionalität!

Diego Della Cà ist seit knapp eineinhalb Jahren Chef der Mühle Burgholz AG in Oey-Diemtigen. Im Interview erklärt er, warum seine Mühle das Label «100% BERN» entwickelt hat.

alimenta: Sie sind seit eineinhalb Jahren Chef der Mühle Burgholz AG. War der Wechsel von der «grossen» Meyerhans-Mühlen AG zur relativ kleinen Mühle im Berner Oberland für Sie ein grosser Wechsel? Diego Della Cà: Wir sind sicher nicht eine Mühle mit vielen industriellen Kunden wie die Meyerhans und sind somit nicht bei den ganz grossen Mühlen dabei. Wir sind dafür bei den gewerblichen Bäckereien stark verwurzelt. Der Wechsel war für mich sehr spannend und interessant. Der Verwaltungsrat ist Neuerungen gegenüber sehr offen und aufgeschlossen. Was auch unser neues Label «100% BERN» beweist. Wo setzen Sie in Ihrer Tätigkeit zuerst die Hebel an? Auch andere Mühlen machen gutes Mehl. Wenn wir uns aber selber die Frage stellten, was wir denn wirklich besser können als andere Mühlen, so war die Antwort, dass wir die Regionalität stärker hervorheben können. Wir fokussieren uns auf den Kanton Bern und verwenden dazu das Label «100% BERN». Die Mühle Burgholz AG ist aber doch stärker im Futtermittelgeschäft bekannt? Wir machen beides. Die Futtermittelabteilung Trofino ist ungefähr viermal grösser als der Mehlsektor. Durch die Integration der Wegmühle ins Burgholz sind wir jetzt aber auch beim Mehl im gewerblichen Bäckereisektor sicher die wichtigste Mühle im Kanton Bern. Wie geht es mit der Schweizer Mühlenstruktur weiter? Es gibt immer noch grosse Überkapazitäten. Es wird sicher noch weitere Bereinigungen geben, wie wir kürzlich mit der Mühle Dür in Burgdorf gesehen haben. Doch das Problem bleibt. Selbst wenn alle «Kleinen» weg wären – die Überkapazitäten wären immer noch vorhanden. Man muss sicher nicht noch grössere Mühlen bauen, es bleibt auch so künftig ein harter Konkurrenzkampf. Kann sich eine Mühle auch durch technische Errungenschaften abgrenzen? Wir zur Zeit sicher durch die Regionalität. Die klassische Müllerei ist seit Jahrzehnten immer die Gleiche. Die neuen Mahlstühle sind besser gesteuert als die alten. Doch der Kern des Mahlens ist in den letzten hundert Jahren gleich geblieben. Es gibt kleinere, aber wichtige Neuerungen wie zum Beispiel bei der Reinigung mit den neuen Sortex-Anlagen. Die Technik hat auch Grenzen, denn der Kunde will schliesslich ein naturbelassenes Produkt. Wie beurteilen Sie Ihre Mühle in technischer Hinsicht? Ist sie up to date? Wir sind eine der letzten Schweizer Mühlen, die von Grund auf neu gebaut wurden. 1982 wurde diese im Burgholz bei Oey-Diemtigen neu errichtet. Dafür wurden die Mühlen in Interlaken und Thun geschlossen. Die Produktionsanlagen sind in einem technisch einwandfreien Zustand. Der Standort für eine Mühle, im Berggebiet, ist schon speziell. Stimmt. Doch die Wege des Getreides aus dem Kanton Bern für unser «100% BERN»-Mehl sind kurz. Und diejenigen zum Kunden ins Berner Oberland, vor allem im Bereich Futtermittel, sind noch kürzer. Die Backwarentrends sind: mehr Protein, zum Beispiel mit Quinoa oder naturbelassene Grundstoffe, aber auch allergenfreie Backwaren. Wie begegnen Sie diesen Trends? Wir sind offen für Neues und haben viele Ideen, wobei jetzt noch nichts spruchreif ist. Es ist gut möglich, dass wir auch mit solchen Produkten in Zukunft einen Mehrwert bieten könnten. Wahrscheinlich aber nur in kleinen Nischen. Allergenfreie Backwaren sind für mich ein zweischneidiges Schwert. Unser Hauptgeschäft auf dem Bäckersektor liegt in der Produktion und dem Vertrieb von Mehlen. Weizenmehle enthalten per se Gluten. Für zöliakiekranke Mitmenschen ist Gluten schädlich und darf nicht eingenommen werden. Der Grossteil der Menschen, die  sich glutenfrei ernähren, leidet jedoch an keiner Glutenunverträglichkeit. Für diese Menschen ist Gluten nicht schädlich, im Gegenteil, ein gutes Stück Brot ist gesund. Wie sieht Ihre FBK-Messeteilnahme im Rückblick aus? Die Mühle Burgholz AG war die einzige Berner Mühle, welche an der FBK 2017 mit einem Stand präsent war. Wir sind mit den Kundenkontakten sehr zufrieden. Unser neues Label «100% BERN» fand bei den Berner Bäckern grossen Anklang. Es konnten auch Kontakte zu potentiellen Neukunden aufgebaut werden. Interview: Hans Peter Schneider

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