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Wege zur «smarten» Supply Chain

Die deutschen Intralogistikunternehmen hatten im Jahr 2015 zusammen ein Produktionsvolumen von mehr als 20 Milliarden Euro. Damit ist die Intralogistik ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland.

In der Brau-, Getränke- und Liquid-Food-Industrie ist die Intralogistik zunehmend ein zentraler Erfolgsfaktor. Aus zweierlei Sicht: Zum einen schlummern hier noch echte Rationalisierungspotenziale. Zum anderen ermöglicht eine «smarte» Logistik ganz neue Geschäftsmodelle. Aber was genau bedeutet der Begriff «Intralogistik»? Ganz grundlegend beschäftigt sich die Intralogistik wie die Logistik selbst mit Material- und Warenflüssen. Allerdings spielen sich diese nicht auf den Strassen der Welt ab, sondern innerhalb eines Betriebsgeländes. Hier werden einerseits Waren in Kästen, Wraparounds oder Baskets gepackt, dann entsprechend der Bestellung auf Paletten kommissioniert und für den Versand bereitgestellt. Auf der anderen Seite müssen Rohstoffe oder das Neuglas vom Lager zu den Verbrauchsstellen gebracht werden. Schnell, flexibel und bis Losgrösse 1 Über die Jahre hat sich dieser innerbetriebliche Warenfluss vom «notwendigen Übel» zu einem wichtigen Wertschöpfungsfaktor von Unternehmen gewandelt. Denn nur wer schnell, flexibel und ohne unnütz gebundenes oder verbrauchtes Kapital liefern und versorgen kann, setzt sich gegen seine Mitbewerber durch. Stichwort Geschwindigkeit: Heute bestellt und morgen geliefert? In vielen Anwendungsfällen reicht das längst nicht mehr aus. «Same Day Delivery» ist insbesondere beim Lebensmittel-Onlinehandel fast schon ein Muss. Lieferketten müssen dazu anpassungsfähig sein. Denn die Märkte verändern sich permanent. Und: Die Bestellmengen werden immer kleiner. Losgrösse 1 lautet ein konkretes Ziel. Für den Getränke- oder Liquid-Food-Hersteller wird die Anzahl an Verpackungen also weiter steigen. Und damit die Notwendigkeit, die vom Kunden gewünschte Vielfalt effizient zu packen, zu palettieren und zu transportieren. Packen und etikettieren in der Logistik macht Sinn Hier deutet sich eine Verlagerung von der Produktion in die Logistik ab, wie Thomas Lehmann, geschäftsführender Gesellschafter der BMS Maschinenfabrik GmbH, verdeutlicht: «Diese Fülle inline realisieren zu wollen, ist die Welt der Grosskonzerne. Sie können einfach so grosse Chargen abarbeiten, damit sich das Umstellen einer kompletten Abfüll- und Verpackungslinie auch lohnt.» Für kleine und mittelständische Betriebe, die etwa 60 Prozent der Fachbesucher der drinktec stellen, schlägt Lehmann daher einen anderen Weg vor: «Hier füllen wir das Vollgut mit höchster Effizienz in die Standard-Kästen ab, fahren diese dann ins Logistikzentrum und machen dort die gewünschte Transport- oder Verkaufsverpackung in einer kompakten und hochflexiblen Umpackanlage.» Vorteile dieser Lösung sind unter anderem: verkehrsoptimierte Wege, höherer Wirkungsgrad und geringerer Umstellaufwand im Flaschenkeller, bessere Planbarkeit weil bedarfsgerechtes Umpacken mit aktuellem MHD und kein Einstauben der Verpackung. Gegebenenfalls wird laut Lehmann noch ein weiterer Prozessschritt dem Weg der Umpackanlage folgen. «Auch die Etikettierung könnte in die Logistik versetzt werden. Die Umpackanlage übernimmt in diesem Fall das Auspacken der Flaschen und setzt anschliessend die beispielsweise für den Exportmarkt just in time etikettierten Flaschen in die Versandverpackung ein.» A propos Getränkeversand: Hierzu werden auf der drinktec ebenfalls interessante Lösungen für Mehrweg zu sehen sein. Dazu zählen einerseits Getränkekästen, die mit einer Vielzahl von Mehrweg-Multipackvarianten kompatibel sind. Ein zweite und etwa in Österreich bereits beliebte Lösung sind so genannte Carrier Trays. Diese flachen Mehrwegladungsträger werden mit Standardflaschen oder Multipacks bestückt, dann gestapelt und schliesslich als «Regalersatz» direkt auf die Handelsfläche geliefert. Darüber hinaus dienen die Carrier nach dem Verkauf des Vollguts auch der Leergutrückführung. 4.0 sorgt für neue Impulse Bei der Intralogistik sind IT- und Automationslösungen schon lange fester Bestandteil. Luigi Panzetti, Geschäftsführer der italienischen System Group, stellte beispielsweise bereits auf der drinktec 2013 fest: «In der Welt der Getränke steigt das Interesse an Automatisierungssystemen innerhalb der Firmen und es wird auf immer höherem Level investiert. Wir glauben, dass diese Messe die beste Gelegenheit bietet, Kunden der Getränkeindustrie zu treffen und Strategien für zukünftige Entwicklungen zu besprechen, auch um das Wachstum und die Effektivität durch Automatisierung zu fördern.» Aktuell sorgt in diesem Segment ein weltweites Top-Thema für ganz neue Impulse. «Auf Anwenderseite rückt Industrie 4.0 stärker in den Fokus», umreisst Sascha Schmel, Geschäftsführer VDMA Fachverband Fördertechnik und Intralogistik, die gegenwärtige Entwicklung. Die Bereitschaft zu vernetzten und automatisierten Lösungen nimmt in der Getränke- und Liquid-Food-Industrie weiter zu. Einige dieser 4.0-Ideen sind in der Intralogistik ebenfalls längst Realität: Transportsysteme, die ihre innerbetrieblichen Routen selbst organisieren, oder Palettierroboter, die Leerstände in Echtzeit erkennen und auffüllen. Das sind nur zwei Beispiele für Intralogistik-Lösungen, die dank innovativer IT zu internen «Komplettdienstleistern» werden – und autonom ihre Arbeiten erledigen. Das Internet der Dinge als Missing Link Wie wird es weiter gehen? Die Zukunft gehört sicher der durchgängigen Vernetzung vom Rohstoff bis zum Kunden, der «smarten Supply Chain». Möglich macht dies das Internet der Dinge: 20 Milliarden Dinge sind weltweit bereits mit einer eigenen IP-Adresse sowie einem Chip oder Sensor ausgestattet und mit dem Internet verbunden. Sie können so lokalisiert und identifiziert werden und untereinander eigenständig interagieren. Der Kühlschrank, den eine Wetter-App über eine bevorstehende tropische Nacht informiert, der daraufhin selbständig das Lieblingsbier und das Grillgut ordert, welche wiederum ihre Produktion und Lieferung innerbetrieblich autonom organisieren und abwickeln. So fern ist diese Vision längst nicht mehr. Der erste selbstfahrende LKW lieferte vor wenigen Monaten in den USA über eine Distanz von 120 Meilen 2000 Kartons Budweiser-Bier aus. Gut, das ist jetzt zwar externe und keine interne Logistik. Aber auch für diese Disziplin werden auf der drinktec 2017 aktuell Trends und zukünftige Entwicklungen zu sehen sein.

Milchwirtschaftliches Museum

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