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Durchstarten in Afrika und Middle East

Das Auslandgeschäft im Milchbereich war für Hochdorf im letzten Jahr ein Trauerspiel. Mit der Übernahme von Pharmalys will Hochdorf nun bei Babyfood durchstarten – vorab in Mittleren Osten und in Afrika.

Vorwärtsintegration heisst das entscheidende Schlagwort für Hochdorf. Was so viel heisst wie: näher zum Kunden und mehr Wertschöpfung generieren. Der entscheidende Schritt dazu ist die Übernahme des  Babyfoodanbieters Pharmalys, eines bisherigen wichtigen Kunden von Hochdorf, der vor allem in Afrika und im Mittleren Osten tätig ist und die Marken Primalac und Swisslac vertreibt. «Das puscht uns in andere Dimensionen», sagte Hochdorf-CEO Thomas Eisenring am 13. März vor den Medien. Hochdorf hat im letzten Jahr 51 Prozent der Pharmalys-Aktien übernommen und will das margenstarke Baby Food-Segment vorantreiben. Pharmalys wächst rasch und erzielte 2916 einen Umsatz von knapp 64 Millionen Franken. Im ersten Halbjahr 2018 soll am Standort Sulgen ein neuer Sprühturm in Betrieb gehen, so dass dann auch die Kapazitäten vorhanden sein werden. Wichtig ist für Hochdorf auch, zu prüfen, welche sonstigen Produkte über Pharmalys abgesetzt werden können – etwa gesunde Getreidecrisps oder Nahrungsergänzungsmittel. Beim Megatrend «Healthy Snacking» wolle Hochdorf mitmischen, imagemässig sei man dafür prädestiniert, fand Eisenring. Ferner produziert Hochdorf seit dem letzten Jahr in Südafrika Schokolade unter der Marke «Afrikoa» und lanciert im April eine Diabetiker-Variante. «Afrikoa» sei ein derzeit zwar kleines, aber gut wachsendes Geschäfts,  freute sich Eisenring. Schwieriger Milchmarkt Das vergangene Jahr schloss Hochdorf mit einem 11,5 Prozent höheren Rekordgewinn von 22,5 Millionen und gleich bleibendem Umsatz von 551,5 Mio. Franken ab, trotz 2,5 Prozent tieferen Verarbeitungs- und Verkaufsmengen. Im Bereich Dairy Ingredients sank der Umsatz um 3,2 Prozent auf gut 415 Mio. Franken, Eisenrings saloppe Kurzformel dazu: Im Schweizer Markt sei es «auf tiefem Niveau vernünftig gelaufen», in der EU sei es ein «katastrophales Jahr» gewesen. Im Werk Uckermark habe man bewusst weniger Milch angenommen, weil die Milchpulverpreise so tief gewesen sein – grosse Mengen davon gingen direkt in die Intervention. Auch beim Werk in Litauen wurde weniger Milch gekauft, die Milchpreise seien politisch bedingt so hoch gewesen, dass der Rohstoff EU-weit nicht wettbewerbsfähig gewesen sei, sagte Eisenring. Erfreulich seien hingegen der Butterpreisanstieg in der zweiten Jahreshälfte gewesen. In der Schweiz, so Eisenring, seien die Milchpreise zwar tief gewesen, aber im internationalen Vergleich immer noch hoch. Wegen der sehr hohen Preisdifferenz und mangelnden Schoggigesetz-Geldern habe man die Milchbauern mit 20 Millionen Franken belasten müssen, was «grenzwertig» sei. Im Geschäftsbereich Baby Care stieg der Umsatz um 11,8 Prozent auf 123,4 Mio. Franken. Gründe waren laut Eisenring eine Optimierung der Produktionsanlagen und des Kunden- und Produktportfolios. Die verkaufte Tonnage stieg um nur 2, 4 Prozent. Im Bereich Cereals & Ingredients erzielte Hochdorf einen 3,2 Prozent höheren Umsatz von 25,7 Mio. Franken. Auch hier konnten margenstärkere Produkte ausgebaut werden, das Sortiment wurde gestrafft – die verkaufte Menge sank um 6,3 Prozent. Die deutsche Tochter Marbacher Ölmühle, die 2016 auf Vordermann gebracht werden musste («Wir haben im Wesentlichen die halbe Belegschaft ausgetauscht», sagt Eisenring im Jahresbericht), steigerte den Umsatz um 5 Prozent auf 7,2 Mio. Franken. Für das Jahr 2017 rechnet Hochdorf mit gleicher Milchmenge und etwas höheren Preisen, mit einem Bruttoumsatz zwischen 635 und 670 Mio. Franken und mit einem Gewinnsprung aufgrund der Pharmaly-Übernahme. Die Mehrheitsbeteiligung  zum Preis von 135 bis 170 Franken finanziert Hochdorf mit einer dreijährigen Plichtwandelanleihe über 218,49 Mio. Franken. Verwaltungsratspräsident Josef Leu wird an der kommenden Generalversammlung vom 5. Mai zurücktreten, als sein Nachfolger wird Daniel Suter vorgeschlagen. Ebenfalls zurücktreten wird Meike Bütikofer, als deren Nachfolgerin Ulrike Sailer vorgesehen ist, eine international erfahrene Vertriebs- und Marketingmanagerin unter anderem bei Mondelez und Jacobs. roland.wyss@rubmedia.ch

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