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Wachstum mit neuen Produkten

Marc Heim musste mit seiner Division Schweiz im letzten Jahr einen Umsatzrückgang hinnehmen. Er ist jedoch überzeugt, dass Emmi auch in der Schweiz mittelfristig wieder wachsen wird.

«Unsere wichtigste Innovation kommt im Herbst auf den Markt.» Marc Heim mit dem jetzt lencierten «Yum».

alimenta: Sie sind für die Schweiz verantwortlich. Schmerzt es Sie, einen Umsatzverlust im 2016 verbuchen zu müssen? Marc Heim: Ja, natürlich. Wir möchten in unserem wichtigsten Markt lieber wachsen. Die Hälfte des Rückgangs ist mengen-, die andere Hälfte preisbedingt. Da ist auch der ganze Preisdruck drin. Weil wir konkurrenzfähig bleiben müssen und die Mengen halten wollen, sind die Preise gerutscht. Sie sprechen vom Preisdruck im Detailhandel? Der Schweizer Detailhandel hat ungefähr ein Prozent Umsatz verloren, teilweise wegen der Schliessung von kleineren Läden in Grenzregionen, verursacht durch den Einkaufstourismus. Der Umsatz, der dort verloren ging, fehlt auch uns. Dafür wachsen Aldi und Lidl. Sind Emmi-Produkte dort zu wenig vertreten? Ganz vergleichen lässt sich das nicht. Aldi und Lidl starteten von Null auf und haben so auch heute noch ein Wachstum. Wir sind tatsächlich ausserhalb der Discounter stärker vertreten und so haben wir auch stärker unter dem Rückgang des Detailhandels gelitten. Wir wären aber nicht abgeneigt, vermehrt im Sortiment von Aldi und Lidl vertreten zu sein. Momentan setzen die beiden Discounter aber noch stark auf Milchprodukte aus dem Ausland. Diese möchten wir natürlich mit Schweizer Produkten ersetzen. Dafür müsste der Konsument aber bereit sein, 20 bis 30 Rappen mehr zu bezahlen, weil der Milchpreis in der Schweiz entsprechend höher ist. Weitere Gründe für den tieferen Umsatz? Ein sinkender Milchpreis führt bei uns zu einem rückläufigen Umsatz. Wenn der Milchpreis wieder steigt – was hoffentlich bald der Fall sein wird – wird auch unser inländischer Umsatz wieder wachsen. Zudem muss neuerdings der italienische Hartkäse in seiner DOP-Region abgepackt werden. Diese Arbeit machten wir früher in Kirchberg. So gehen uns ungefähr 10  Millionen Franken Umsatz verloren. Auch bei Schweizer AOP-Käsesorten wird die Abpackung im Ursprungsgebiet diskutiert. Wäre dies in Ihrem Sinn? Wenn für Schweizer AOP-Käsesorten die ganze Schweiz als Ursprungsgebiet betrachtet wird, dann ja. Denn grundsätzlich ist es aus Kostengründen sinnvoll, wenn die Käsekonfektionierung möglichst zentral erfolgt. Was unternehmen Sie, damit der Umsatz auch in der Schweiz wieder steigt? Unsere Wachstumsquelle sind neue Produkte. Wir wollen uns weiter differenzieren. Beispielsweise haben wir eben ein neues Dessertjogurt lanciert. Zudem bringen wir in einem Monat ein Jogurt im beliebten Quetschbeutel auf den Markt. Unsere wichtigste Innovation kommt dann im Herbst, ebenfalls im Dessertbereich. In unserer Strategie setzen wir auf Markenprodukte. Denn bei der Handelsware und generischen Produkten stehen wir sehr unter Druck. Werden diese neu lancierten Dessertprodukt bei Rachelli in Italien hergestellt? Nein, sowohl das neue Dessert-Jogurt Yum als auch die Desserts, die im Herbst eingeführt werden, stellen wir in der Schweiz her. Übrigens, obwohl Letztere exportiert werden sollen. Dieses Dessert wird mit einer völlig neuen Technologie produziert. Beide Konzepte begeistern mich, und das obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Wir richten uns damit vor allem an Frauen. Hier sprechen wir neue Bedürfnisse an. Rund 80 Prozent der hundert Millionen Franken-Investitionen von Emmi wurden in der Schweiz getätigt. Wo und was wurde gemacht? Wir investieren einerseits in neue Technologien, umzukünftiges Wachstum zu generieren. Zum Beispiel mit der Dessertproduktion in Emmen. Dort stellen wir unsere wichtigsten Innovationen des Jahres her. Aktuell ist das «Yum» und im Herbst kommt von dort nochmal ein ganz neues Produkt. Andererseits investieren wir auch in Effizienzsteigerungsmassnahmen. Im letzten Jahr floss ein Grossteil der Investitionen ins neue SAP-System, in grosse Ersatzinvestitionen in Kälteanlagen in unseren Produktionsstätten und in den Ausbau von Landquart, um mehr Raclette in die USA exportieren zu können, oder nach Dagmersellen, wo wir einen neuen Sprühturm installierten. Eine weitere wesentliche Investition war eine hochmoderne Fondueanlage in Langnau. Emmi fährt mit «Fondü» eine neue Kampagne. Können Sie diese erklären? Wir haben festgestellt, dass es beispielsweise in Holland wenig bringt, wenn wir Fondue mit «Berghüttenidylle» vermarkten. Wir mussten da neue Wege suchen und setzen im Fonduemarketing vermehrt auf den Spassfaktor. Diese Kampagne bringt uns im Ausland, zum Beispiel in Holland, neue Konsumenten. Besonders jüngere Leute fühlen sich angesprochen. In den USA und in Kanada setzen wir auf unser «All-in one-Fondue». Was braucht es, um AOP-Käse ins Premiumsegment zu rücken? Das Problem ist, dass es zu viel Käse und zu viele Vermarkter gibt. Solange zu viele diese zu hohe Menge verkaufen wollen, führt dies zu einem Preisdruck und die Qualität kann darunter leiden. Die Mengenbeschränkung greift zu wenig.

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