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Digitalisierung: Respekt, keine Angst

Die digitale Transformation der Wirtschaft zwingt die Unternehmen zum Wandel, bietet aber auch neue Chancen. Das zeigten die Diskussionen am Tag der Marke von Promarca in Bern.

Für Joe Müller war der Tag der Marke vom 8. Juni in Bern der letzte als Promarca-Präsident, er verkündete, was die Mitgliederversammlung am Vormittag entschieden hatte: Die Wahl der neuen Präsidentin Monique Bourquin, die per Anfang Juli das Amt übernehmen wird. Thematisch drehte sich der Tag der Marke um die Digitalisierung und ihre Folgen für die Markenhersteller. Der Zürcher Ständerat und IT-Unternehmer Ruedi Noser verdeutlichte mit zwei Prinzipien, was Digitalisierung vor allem bedeutet: 1. Jedes digitale Angebot ist vom ersten Tag an im globalen Wettbewerb, mit allen Vor- und Nachteilen. 2. Digitalisierung führt zur Arbitrage von Renten. Was so viel heisst, wie: Politisch gewünschte Vorteile aller Art werden geschliffen. Air B’nB, Amazon oder Uber seien die besten Beispiele dafür, und es seien viele weitere Bereiche denkbar, wo dank relativ einfach programmierten Apps herkömmliche Geschäftsmodelle angegriffen werden könnten. Eines der wichtigen disruptiven Unternehmen, der Internetgigant Amazon, sei auf dem Weg in die Schweiz. «Der Kampf ist schon jetzt mit Coop und Migros hart – mit 16 Millionen Produkten auf Amazon wird er noch viel härter.» Globale Marken seien dabei im Vorteil. Ob markenlose und regionale Konzepte wie «Natürli» wo Noser Präsident ist, ein Konzept für die Zukunft seien, werde sich noch zeigen müssen. Ein Galopp in die Zukunft Um Amazon ging es auch bei David Bosshard, dem Direktor des Gottlieb Duttweiler Instituts: Amazon patentiere in hohem Tempo immer neue Dinge und habe das Know-how und das Kapital, um vieles davon zu realisieren. Amazon sei der «Aldi von morgen, aber sehr viel potenter.» Amazon und sein chinesisches Pendant Alibaba seien ganze Ökosysteme mit so vielen Annehmlichkeiten, dass man sie fast gar nicht mehr verlassen wolle. Und trotzdem: «Nicht der stationäre Handel stirbt, sondern die heutigen Formate.» Bosshard zappte in rasendem Tempo durch die heutigen und künftigen Annehmlichkeiten für Konsumenten (und Herausforderungen für die Anbieter): Die Starbucks-Barista-App, um schon von unterwegs zu bestellen, Mikrologistik auf dem «letzten Zoll» (statt der «Letzten Meile») mit Drohnen, Lufttaxis und Wasserverkehr, der Samsung «Family Hub» als voll vernetzter und intelligenter Kühlschrank, der Kleiderkauf auf Instagram in Thailand und vieles mehr. Stationärer Handel bleibt wichtig Auf dem Podium – souverän und klug geführt von TV-Moderator Urs Gredig – rückte Markus Vetterli, CEO des Schokoladenherstellers Maestrani, die Dinge wieder etwas ins Lot: Zwar könne man sich der Digitalisierung nicht entziehen. Bei Maestrani seien verschiedene Teams auf allen Stufen am Thema dran, in der Produktion und in der Administration. Der Online-Verkauf aber werde für Maestrani in den nächsten Jahren nicht mehr als eine wichtige Ergänzung sein. Der stationäre Handel bleibe der wichtigste Kanal, auch dort gebe es neue Möglichkeiten, etwa die Kombination von Schokolade und Blumen in Blumenläden. Auch das neue Chocolarium in Flawil sei ein zusätzlicher attraktiver Verkaufskanal. Jedes Unternehmen müsse selber den richtigen Weg finden. «Als KMU dürfen wir nicht kopieren, was die Grossen machen, sonst sind wir bald tot», sagte Vettiger. Bosshard fand, es sei wichtig, nicht Angst vor der Digitalisierung zu haben, aber dennoch Respekt. Dominik Feusi, Bundeshausredaktor der Basler Zeitung, beklagte ein generell inno­vationshemmendes politisches Klima in der Schweiz. Beim «Ease of Doing Business»-Index der Weltbank falle die Schweiz jedes Jahr um zwei Plätze zurück und liege jetzt schon hinter Frankreich und Österreich. Auch Markus Vetterli fand, Überregulierung und Abschottung sei für die Schweiz der falsche Weg. roland.wyss@rubmedia.ch

Milchwirtschaftliches Museum

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