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100 Jahre Vielfalt und Leckereien

Die Schweiz lebt von ihrer Käsevielfalt. Diese haben die Käser der Genossenschaft der Weich- und Halbhartkäsereien (SGWH) realisiert. Ende Mai konnten sie ihr Jubiläum im Berner Kursaal feiern.

Fritz Schmutz, Rolf Stäheli, Hansruedi Aggeler, und Stephan Baer im Berner Kursaal (v.l.).

«Das Geburtstagskind verströmt den Duft von 100 Käsesorten.» Dies stellte Stephan Baer in seiner Laudatio an die SGWH im Berner Kursaal fest. «Das ist auch die Stärke der SGWH-Käser, die grosse Vielfalt ihrer Käsespezialitäten», sagte Hansruedi Aggeler, Präsident der Genossenschaft. Sympatisch und frech, so nehme er die Genossenschaft wahr, so Aggeler. Und der ehemalige Chef und Inhaber der Weichkäserei Baer Küssnacht sagte in seiner Laudatio: Von Weich- bis halbhart würden die Käser hantieren und pröbeln und wahrlich so die schmackhaftesten Spezialitäten fabrizieren. Dies mit Milch von Kühen, Ziegen und Schafen. Und vor allem: Sie würden als freie Unternehmer im liberalisierten Milchmarkt auftreten. «Kleine» mussten der Milch nachrennen Dies war schon mitten im ersten Weltkrieg, im Jahr 1917, so. Die Gründer der SGWH hätten es nicht einfach gehabt, so Baer. Denn anders als die Produzenten der grossen Unionssorten mussten die kleinen Käser der spärlich verfügbaren Milch nachrennen. Zudem hatte der Bundesrat die Käser mit einem Herstellverbot von Weichkäse belegt. Ihren ersten gemeinsamen Auftritt hatten die SGWH-Käser dann am ersten Comptoir 1937 in Lausanne. Kurz darauf, während des zweiten Weltkrieges, verschlechterte sich die Lage, gerade für Weichkäseproduzenten wiederum, wie Baer sagte. Denn im Krieg galt Weichkäse als Luxusprodukt. So habe auch Grossvater Baer seine Milch praktisch ausschliesslich zu «billigem» Schmelzkäse verkäst. «Es gab mehr Schmelzkäse als Rationierungscoupons», sagte Baer. Dafür war der Weichkäse nach dem Krieg wiederum sehr gefragt. «Es war die Zeit des goldenen Käfigs», sagte Baer. Denn der Bund erhob prohibitiv hohe Zölle auf dem Importkäse. «Es war ein Wettbewerb, aber auf hohem Preisniveau», so Baer. Überreglementierter Markt 1987 traf die Listerienkrise den Weichkäsemarkt völlig unvorbereitet. Zudem war der Milchbeschaffungsmarkt völlig unflexibel. «Es gab groteske Regeln für jedes Detail» sagte Baer. Für jede kleinste Käsespezialität brauchte es ein Bewilligungsverfahren. Dies dauerte bis Ende des letzten Jahrhunderts, als die SGWH-Mitglieder dann mit neuen Umwälzungen konfrontiert wurden. Die neue Milchmarktordnung kam, bis im 2007 der Käsefreihandel mit der EU eingeführt wurde. Die Käseunion wurde zu Grabe getragen. Die SGWH-Mitglieder sahen ihre Zukunft in der KOS, später in der Switzerland Cheese Marketing (SCM). Viele grösseren Hersteller verliessen die SGWH und rechneten mit dem baldigen Ende der Genossenschaft. Peter Odermatt als neuer Geschäftsführer schaffte den Turnaround. Odermatt sei überzeugt gewesen von der Notwendigkeit einer kleinen, flexiblen und auf die Exportmärkte ausgerichteten SGWH, wie Baer sagte. Baer legte den Mitgliedern ans Herz, auch künftig so dynamische Unternehmer zu bleiben wie heute. «Dann braucht ihr die Zukunft nicht zu scheuen.» Doch künftig würden sicher auch die heutigen 23 SGWH-Käserhersteller nicht vom Strukturwandel verschont bleiben, war Aggeler überzeugt. Es gebe immer Aus- aber auch wieder Eintritte. Schliesslich sei die SGWH jederzeit offen für neue Mitglieder. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

Milchwirtschaftliches Museum

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