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Planung und Bündelung schont das Klima

Was ist klimafreundlicher, der stationäre Detailhandel oder Onlinehandel und Hauslieferung? Einfache Antworten gibt es nicht, aber die Konsumenten können mit ihrem Einkaufsverhalten einiges beeinflussen.

Die Struktur des Schweizerischen Konsumgüter-Detailhandels verändert sich mit dem wachsenden Online-Handel, sowie mit dem Trend zu Omni Channel, das heisst, dem Verschmelzen der Distributionskanäle «Online» und «Stationär». Vor dem Hintergrund eines erhöhten Verkehrsaufkommens in einem überlasteten Strassennetz, der Verursachung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen durch Verkehr sowie eines zusätzlichen Abfallaufkommens durch Transportverpackungsmaterial ge-rät insbesondere der Online-Handel immer wieder in die Kritik. Häufig wird ausser Acht gelassen, dass auch im stationären Detailhandel Treibhausgas-Emissionen (durch Kundenfahrten) verursacht werden und Transportverpackungsmaterial, etwa in Form von Einweg-Plastiktüten, anfällt. Die Frage, welcher Distributionskanal im Vergleich klimafreundlicher ist, wurde in den vergangenen Jahren in diversen Studien, vor allem in Deutschland und Grossbritannien, aufgegriffen und untersucht. Die Studie «Die letzte Meile im Detailhandel» schliesst an diese Untersuchungen an. Es handelt sich hierbei um die erste Studie, die diese Fragestellung auf Basis Schweiz-spezifischer Daten behandelt. Die Ergebnisse der Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: ■ Im Online-Handel fallen die durchschnittlichen CO2e-Emissionen pro Bestellung (und damit auch pro Artikel) in den städtischen Siedlungsräumen niedriger aus als in den ländlichen, da Zustellungen dort aufgrund der höheren Siedlungsdichte effizienter, und damit klimafreundlicher organisiert werden können. ■ Im stationären Detailhandel verursachen Einkäufe auf dem Land höhere CO2e-Emissionen als in städtischen Siedlungsräumen, da auf dem Land längere Strecken für Einkäufe zurückgelegt werden und der PKW dabei eine grössere Rolle spielt. ■ Situationsabhängig kann jeweils der eine oder der andere Distributionskanal klimafreundlicher sein. Eine allgemeingültige, pauschale Aussage zur Vorteilhaftigkeit des Online-Handels und des stationären Handels aus Klimasicht auf der «letzten Meile» kann nicht getroffen werden. ■ Durch den (bisher bestehenden) Effizienzvorteil des «Systems KEP» im Hinblick auf die Transportbündelung erlaubt der Online-Handel im Gegensatz zum stationären Detailhandel, aus Klimasicht eher den Kauf einzelner Artikel bzw. kleiner Bestellmengen. ■ Im stationären Detailhandel hat der Kunde ein grosses Bündelungspotenzial, das es zu nutzen gilt: die Bündelung grosser Einkaufsmengen sowie die Kombination von Einkäufen mit anderen Aktivitäten senken die CO2e-Emissionen stark. ■ Für beide Distributionskanäle gilt, dass die Planung und Bündelung von Einkäufen und Bestellungen bzw. Artikeln aus Klimasicht vorteilhaft ist. ■ Eine hohe Erfolgsquote in der Erstzustellung ist ein wichtiger Einflussfaktor auf die Höhe der CO2e-Emissionen auf der «letzten Meile» im Online-Handel. ■ Retouren von Online-Bestellungen haben insgesamt kaum Einfluss auf die Höhe der CO2e-Emissionen auf der «letzten Meile», im Einzelfall schon. Im Einzelfall kann eine Retoure, je nach der Art ihrer Abwicklung, die CO2e-Emissionen auf der «letzten Meile» mehr als verdoppeln (z.B. bei einer gezielten Fahrt zur KEP-Filiale mit dem PKW). ■ Transportverpackungsmaterial spielt vor allem im Online-Handel eine wichtige Rolle und erhöht die CO2e-Emissionen pro Transaktion und Artikel. ■ Der Distributionskanal Omni Channel geht auf die Kundenanforderungen an Flexibilität und individuellem Service ein und kann dadurch auf der «letzten Meile» höhere CO2e-Emissionen verursachen als die traditionellen Distributionskanäle (Beispiel «Showroom»-Konzept). Die zentrale Handlungsempfehlung, die aus den Ergebnissen der Studie abgeleitet werden kann, richtet sich vor allem an Endkunden. Während der Online-Handel durch die Nutzung des «Systems KEP» einen Effizienzvorteil gegenüber den selbst organisierten Einkaufsfahrten einzelner Kunden aufweist, können Kunden im stationären Detailhandel durch die Kombination von anderen Aktivitäten mit einem Einkauf, durch die Kombination mehrerer Einkäufe auf einer Einkaufsfahrt sowie durch die Vermeidung von Einkaufsfahrten für einzelne oder wenige Artikel deutliche CO2e-Einsparungen realisieren. Für beide Distributionskanäle gilt, dass die Bündelung von Artikeln sinnvoll ist. Denn je mehr Artikel gemeinsam transportiert werden, desto geringere CO2e-Emissionen fallen pro Artikel an. Absolut betrachtet können durch die Nutzung des Bündelungspotenzials der Kunden die CO2e-Emissionen im stationären Detailhandel verringert werden, da sich die Anzahl der einzelnen Einkaufsfahrten insgesamt reduzieren lässt.

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