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Bauernverband sieht noch Nachholbedarf

Der Bauernverband zog anfang Juli Bilanz zu seinen Forderungen, «gerechte» Abzüge auf dem Milchpreis zu machen und den Richtpreis sowieso einzuhalten.

Der Schweizer Bauerverband (SBV) hatte die Milchabnehmer aufgefordert, auf Ende Juni auf ungerechtfertigte Abzüge zu verzichten.  Letzte Woche informierte der SBV, dass die Entwicklung zwar  positiv verlaufe - die vier grossen Molkereien hätten ihre Abzüge per 1. Juli um 0,6 (Elsa) bis 2,5 Rappen (Hochdorf) reduziert. ,Es gebe jedoch noch Lücken beim Einhalten der Richtpreise, sagte Bauernverbandspräsident Markus Ritter. Gutgehütetes Geheimnis Doch der Milchmarkt sei intransparent, sagte Ritter weiter. Die Preise nach AB- und C-Schema seien ein gutgehütetes Geheimnis «Niemand bestätigte die Preise – niemand dementierte die vom SBV veröffentlichte Preistabelle aber auch» so Ritter am Mediengespräch in der Berner Schmiedestube. Die Verarbeiter und der Detailhandel seien gefordert, die Lücken zu schliessen, forderte Ritter. Vor einem Jahr sei zum Beispiel der Milchgipfel auf dem Gurten veranstaltet worden. Die Verarbeiter inklusive Handel hätten alle Versprechen gemacht und im Tagesgeschäft seien diese ungehört verpufft, sagte Ritter. Jetzt wolle der SBV im August die Sache wieder anschauen, Bilanz ziehen und das weitere Vorgehen diskutieren. Bauern selber sind Besitzer der Molkereien Teilweise würden die Milchbauern mit Mehrheiten in den Verwaltungsräten der Milchunternehmen von Emmi und Cremo sitzen. Ritter erwarte von ihnen schon, dass sie sich für die Bauern einsetzen würden und sich auch durchsetzen würden vor dem Hintergrund der internationalen Preisentwicklungen und der festgelegten Richtpreise. Wenn die Milchproduzenten nicht in der Lage seien Wertschöpfung zu erzielen, dann verliere diese Branche ihre wirtschaftliche Existenzberechtigung. So sei er bereit, diese Branche aufzugeben. Mein Appell an die Bauern. wenn man in Produktion tätig sei, in welchen man keine Akteure habe, die gewillt seien auch Preise zu bezahlen, die man brauche, dann müsse man bereit sein, sich zu verändern. Zum Beispiel Pierre-André Grandgirad aus Cugy (FR), der ab nächstem Jahr mit der Milchproduktion von jährlich 350 000 Liter aufhören wird. Unter  den aktuellen Bedingungen sehe er keine Perspektive mehr. Es gebe natürlich Bauern, die aufgrund der Investitionen gebunden seien. So Stefan Schafroth aus Urtenen-Schönbühl, der vor zwei Jahren einen neuen Stall gebaut hat. Erschwerend um unternehmerische Entscheide zu treffen, sei natürlich noch die «Liebe» der Bauern zu den Kühen, wie Ritter die Situation, in welcher sich viele Bauern befinden, beschrieb.

«Erschwerend um unternehmerische Entscheide zu treffen ist die «Liebe» der Bauern zu den Kühen»
sagte Ritter. Die Frage stelle sich, ob die Landwirtschaft überhaupt bereit sei zu reagieren. Sie habe reagiert, sagte SBV-Vizepräsident Hans Frei. Nämlich als vor einem Jahr der Preis um 3 Rappen gesenkt worden sei, habe die Milchwirtschaft die Produktion gedrosselt und das Butterlager abgebaut. Die Milchbauern hätten grosse Beiträge an die Stabilität des Marktes geleistet. Dennoch seien gleichzeitig Gesuche an das BLW gelangt, um Milchimporte zu bewilligen. Da gehe die Rechnung schon nicht auf, so Frei. «Ich schaue schon mit einer gewissen Ernüchterung auf den letzten Milchgipfel zurück», sagte Ritter. Ausser Lippenbekenntnissen gab es nichts. Die Bruttomarge des Handels wurde weiter ausgedehnt. Die Milchproduktepreise seien in den letzten zehn Jahren mehr oder weniger gleich geblieben. Der Milchproduzent habe dennoch immer weniger erhalten.

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