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Niederländische Vanille

Wegen der katastrophal schlechten Ernte in Madagaskar ist der Vanille-Preis auf einem Rekordhoch. Derweilen wird in der Nähe von Rotterdam mit der Vanilleproduktion im Gewächshaus experimentiert.

Beim Rohstoff Vanille treffen eine gestiegene Nachfrage – Konsumenten wünschen vermehrt echte Vanille statt Vanillin – und eine extrem schlechte Vanille-Ernte aufeinander. Mit der Folge, dass seit diesem Frühjahr die Preise auf einem Rekordniveau von 500 bis 600 Dollar pro Kilogramm liegen. Viele Glace- und Süssigkeitenhersteller haben deshalb ihre Preise in diesem Sommer erhöht. Das Problem dahinter: Vanille stammt zum grössten Teil aus Madagaskar, Ernte und Preis sind stark abhängig vom dortigen Wetter (s. Kasten). Die Lösung für das Problem kommt möglicherweise aus den Niederlanden: In der Nähe von Rotterdam, in einem Gewächshaus der Universität Wageningen, wachsen auf 15 000 Quadratmetern Vanille-Orchideen. Die erste Herausforderung, diese zum Blühen zu bringen, hat der Forscher Filip van Noort bewältigt, wie der Spiegel Mitte Juli berichtete: Den richtigen Mix aus Licht, Temperatur, Wasser und Dünger hat er gefunden. Im Dezember soll mit der Produktion gestartet werden, auf 6000 Quadratmetern mit 30 000 Pflanzen. Nach zwei Jahren werden diese blühen und müssen innerhalb der paar Stunden, während derer sie geöffnet sind, von Hand bestäubt werden. Sechs Monate danach können die Kapseln geerntet und danach fermentiert und getrocknet werden. Trägerin des Projekts ist die neu gegründete Firma Dutch Vanilla Growers, ein Konsortium von vier Gewächshausbetreibern und einem Gewürzspezialisten. Und obwohl die erste Ernte von immerhin gut einer Tonne erst auf 2020 erwartet wird, laufen bereits Gespräche über Terminkontrakte für «Nedervanille», wie das Produkt heissen soll. Die Handarbeit und die energieintensiven Gewächshäuser führen zu hohen Kosten. Der Preis wird für Noorts Vanille deshalb kein Verkaufsargument sein, zumindest nicht, wenn in Madagaskar eine normale Ernte eingefahren wird. Was er bieten kann, ist konstante Qualität. Denn in Madagaskar ernten die Produzenten zum Teil die Schoten zu früh - aus Angst vor Diebstahl - wenn der Vanillegehalt noch ungenügend hoch ist. Noort will auch ertragreichere Sorten suchen, die Pflanze schneller zum Blüten bringen. Sein Fernziel aber: Die Pflanze soll sich selbst bestäuben – aber davon sei er noch 10 bis 20 Jahre entfernt, sagt Noort.

Milchwirtschaftliches Museum

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