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Schnellste Abfüllung der Welt

In der Getränkeindustrie gehen die Trends in Richtung schneller Automation, Flexibilisierung der Produktion oder Individualisierung. Dabei beflügelt das Wachstum die Branche. (Teil 2)

2015 wurden Getränke im Wert von 1 Billion Euro abgesetzt. Dies ist gemäss Beatrix Fräse vom Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) aber nur der Wert, welcher im Einzelhandel erwirtschaftet wird, also ohne die Absätze in der Gastronomie. Bis ins Jahr 2020 sollen sich die Ausgaben für Getränke mehr als verdoppeln. Zum Vergleich würde der Wert bei verpackten Nahrungsmitteln – von der Schokolade bis zum Konservengemüse – auf insgesamt 30 Billionen steigen. Diese Marktaussichten schlagen sich auch in den Zahlen der Zulieferer nieder.

«Die Nachfrage nach Nahrungsmittelmaschinen stieg innerhalb von zehn Jahren um 52 Prozent auf 38 Milliarden Euro»
Davon seien zwei Drittel auf die Getränkebranche zurückzuführen, wie Beatrix Fräse vom VDMA anlässlich der Drinktec sagte. Die Investitionsbereitschaft war an der Messe spürbar. So plant jeder zweite der 76 000 Messebesucher, seine Investitionen im nächsten Jahr zu erhöhen, wie die Drinktec in einer Besucherumfrage eruierte. Dabei soll das stärkste Wachstum in der Produktion geschehen. Jeder dritte Drinktec-Besucher plane zudem, die Investitionen in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Forschung und Entwicklung zu steigern. Dabei gebe es gemäss Beatrix Fräse vom VDMA selbstredend auch Herausforderungen: der intensive Wettbewerb, Kampf um die Konsumenten und der daraus entstehende Preisdruck. Zudem würden die Produktionszyklen kürzer, die Trinkgewohnheiten änderten sich besonders in den gesättigten Märkten und hohe Energie- und Rohstoffkosten würden auf die Margen drücken, so Fräse. Dies verlange innovative Lösungen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, aber auch der Produktesicherheit. Der Run auf «verpackte» resp. abgefüllte Getränke wird diesem Trend gerecht. Länger haltbar An der Messe war die Craft-Beer-Bewegung nicht zu übersehen. Gerade diese möchten auch länger haltbares Bier anbieten können. Dabei können einzelne Biere einen höheren Alkoholgehalt haben. Der Trend geht aber auch in Richtung IPA-Bier (Indian Pale Ale), das stark gehopft ist und so einen natürlichen Konservierungsstoff beinhaltet. Die Haltbarkeit von Bier und von frischen vitaminreichen Getränken wie Smoothies und Säften kann nicht nur durch Inhalts- und Grundstoffe verlängert werden, sondern auch durch neue Verfahren. Dabei seien die Getränke immer noch sicher. Die Getränke sollen aber auch sicherer werden in Bezug auf Fremdkörper, sagt Hans Janik vom deutschen Gerätehersteller MultiControl. Bisher seien zum Beispiel die Weinflaschen im günstigeren Segment nur mit einem Röntgenscanner «ertastet» worden. Dabei sei die Gefahr gross, dass im Schatten der Bodenwölbung eventuelle Scherben oder andere Fremdkörper nicht erkannt würden. Man müsse die Flaschen mit mindestens zwei, besser vier Röntgenscannern abdecken, damit eine hundertprozentige Sicherheit gewährt werden könne. Jetzt, wo auch die Discounter vermehrt Wein im «teureren» Segment anbieten, sei die Nachfrage vorhanden, so Janik. Schweizer Unternehmen Auch Frank Bals von Sigrist-Photometer AG, Ennetbürgen, will Getränke sicherer machen. Die Firma präsentierte Prozessmessgeräte für Trübung, Farbe, Labor, Wasser, Phasentrennung, Mikrobiologie, Bactosense-Durchfluss-Zytometer. Jörg Zellweger von Radix ist seit Jahren an der Drinktec. Seine Beschichtungen für hygienische Industrieböden seien bekannt in der Branche. Chinesische Firmen hätten oft versucht, diese Mischung zu kopieren, doch das letzte Element fehle ihnen noch, so Zellweger. Paul Rüegg vom Kohlensäure-Verwerter Asco aus Romanshorn war mit Anlagen zur CO2-Rückgewinnung und zur Gewinnung von hochreinem CO2 für alle Industrie- und Lebensmittelanwendungen präsent. In den letzten Jahren haben sich laut Rüegg die Märkte in Schwellenländern gut entwickelt, so etwa in Südamerika, wo die Logistik aus weit entfernten Fruchtplantagen in die Häfen eine Herausforderung darstellt. Dort liegen die Verluste oft bei 30 Prozent und mehr . Mit Trockeneis könnten die Verluste nahezu auf null gesenkt werden, so Rüegg. Das Technologieunternehmen Bühler Uzwil zeigte für einige Bereiche im Getränkesegment Lösungen, wie zum Mahlen, Mälzen, Rösten, Brauen und Destillieren. Bucher Unipektin, ein anderer grosser Schweizer Konzern, war mit seinen zwei Divi­sionen Bucher Filtrox und Bucher Vaselin an der Drinktec. Filtrox zeigte Lösungen zur Verarbeitung von Früchten und Gemüse zu Säften und Konzentraten und zur Herstellung von Milchpulvern und Trocknung von Malz, Instant-Frühstücksgetränken, Suppen und Kaffee. Dagegen zeigte Bucher Vaselin produktspezifische Prozesstechnik für Bier, alkoholfreie Getränke, Saft, Wässer, Wein, Sekt, Spirituosen, Milch und flüssige Lebensmittel. Ein weiterer Schweizer Konzern, die ABB, war zum ersten Mal an der Drinktec. Watson Marlow präsentierte ein breites Pumpensortiment, darunter Schlauchpumpen und Sinuspumpen, die bis zu 99 000 Liter viskose Flüssigkeiten fördern, wie Christian Paschen erklärte. Dominatoren bei den Ausstellern sind die Anbieter von Abfüllmaschinen wie Dortmunder KHS und besonders Krones aus Neutraubling. Eine ganze Halle belegte der Weltmarktführer für das breite Produktportfolio mit Anlagen für die Bereiche Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik, Informationstechnologie, Fabrikplanung sowie Produkten der Krones-Tochtergesellschaften, wie Intralogistik und Ventilproduktion. René Nöst, Geschäftsführer Krones Schweiz, erklärte die schnellste Bierabfüllung der Welt. In nur 0,5 Sekunden ist eine Flasche abgefüllt. Der Füll- und Schliessvorgang zusammen dauere so nur noch 5 Sekunden, was einer Halbierung der Zeit gleichkomme, die bis jetzt nötig war, um eine Flasche zu füllen, so Nöst. Was banal tönt, bedeutet jedoch einen wichtigen Schritt. Denn vom Füllen bis zum Verschliessen soll die Zeit möglichst kurz sein. Dies reduziere die Sauerstoffaufnahme des Bieres und erhöhe somit die Qualität des Gebräus. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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