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«Bschorle» gewinnt agro Preis

Seit 1993 wird der Agro Preis verliehen. Dieses Jahr gewann diesen die «Bschorle». Ein Getränk aus Appenzeller Obst, gemischt mit Bier in der Brauerei Locher.

Die Appenzeller Obsbauern hatten eine Idee, aus Obst nicht «nur» Most zu machen, sondern diesen mit Bier zu mischen. Fredi Klee, ein Landwirt aus Oberegg (AI), motivierte die einheimische Brauerei Locher AG, ein Mischgetränk aus Appenzeller Bier und Appenzeller Obstsaft zu entwickeln, das «Bschorle». Mittlerweile wurde ein zweites Produkt lanciert, der Bieressig, ein balsamicoartiger Essig aus Appenzeller Obst und Bier. Der agro Preis ging an die Appenzeller Macher der Bschorle. Der Saalpreis ging an die «Aemme Shrimps». «Schweine bringen Glück», sagte der Moderator des agro Preis, Ueli Schmezer. Nicht so der Familie Kunz aus Burgdorf, die Schweinehaltung in unmittelbarer Nähe eines Stadtquartiers in Burgdorf (BE). Das hatte keine Zukunft. Deshalb stehen seit 2015 im Schweinestall mehrere Aufzuchtbecken für Shrimps. Im Produktionssystem auf dem EyHof fressen Bakterien Exkremente und abgeworfene Haut der Shrimps. Die Shrimps wiederum fressen die Bakterien. Das Wasser muss somit nie ausgewechselt werden. Das vermeidet alle Emissionen. Der Einsatz von Antibiotika ist tabu – auch deshalb, weil die essenziellen Bakterien das nicht überleben würden. Die Shrimps wachsen am besten bei einer Wassertemperatur von 25 °C. Das dafür nötige Warmwasser stammt von der Solaranlage auf dem Stalldach. Jährlich importiert die Schweiz 9000 Tonnen Shrimps. Wenigstens einen Teil wolle die Familie Kunz in Burgdorf produzieren. Irene Kunz sagte: «Es gibt Kunden die legen Wert darauf dass Tiere einen Namen haben., dann geben wir ihnen einen Namen. wenn nicht, dann geben wir ihnen keinen». Der Leserpreis ging an das Projekt «Bauernhofkita» Sehen, wo das Essen herkommt: Das biete nur die eigenständige Kinderkrippe auf dem Bauernhof von Sandra Schmid Koch in Uezwil (AG). Nominiert wurde zudem der einzige Schweizer Anbieter von hochwertiger, einheimischer Spirulina. Die Familie Etique aus der Ajoie (JU) sagte sich: «Tun, was noch kein anderer tut» - und produzierte getrocknete Spirulina-Algen, die als eine hochwertige und gut verfügbare Quelle für Vitamine, Eisen und andere Nährstoffe gelten. Studien belegen zudem ihre lindernde Wirkung bei allergischen Erkrankungen. Die Nachfrage nach Produkten aus Spirulina-Algen wächst deshalb in Europa stetig. Familie Etique aus der Ajoie (JU) suchte eine Nutzung für die Abwärme der geplanten Biogasanlage und eine Zweitnutzung für das Treibhaus mit den Anzuchtwannen für die Tabaksetzlinge, das während zehn Monaten pro Jahr leer stand. Mit der Produktion von Spirulina können diese bereitstehenden Ressourcen ohne bedeutende Investitionen genutzt werden. Als Redner an der Verleihung des agro Preises im Berner Kursaal, amtete Peter Spuhler, Ex-Nationalrat und Chef des Zugherstellers Stadler Rail. Er fragte sich, warum er wohl eine Einladung erhalten hatte und vermutete, dass er wohl als Inhaber der Firma Aebi einen Bezug zur Landwirtschaft habe. Oder im Komitee Versorgungssicherheit oder doch eher aus seiner Zeit als Nationalrat, wo er doch immer die Anliegen der Landwirtschaft unterstützt habe, in der Hoffnung dass die Landwirtschaftspolitiker die Industrieanliegen unterstützen würden. Dies spiele alles keine Rolle. Wichtig sei einfach, dass er und der Landwirt als Unternehmer auf eigene Rechnung Geschäfte machen würden und das Risiko auf sich nähmen. Die Industrie hätte in Bezug des starken Frankens in der Schweiz nicht die optimalsten Bedingungen, wie auch die Landwirtschaft, die von der Topographie und den Strukturen eingeschränkt sei. Auf jeden Fall habe es Stadler Rail geschafft, alle 3000 Mitarbeiter trotz des Frankenschocks über die  Runden zu bringen. Wenn man sehe, dass in der EU 40 Prozent des Budgets in die Landwirtschaft fliessen würde, so müsse man schauen, dass die Schweizer Landwirtschaft mit gleich langen Spiessen kämpfen könne, so Spuhler. Dennoch könne es nicht sein, dass die Schweizer Landwirtschaft immer nur auf Grenzschutz schaue, stattdessen soll die Innovationsbereitschaft vorangetrieben werden. Schliesslich sei die Schweiz im 19. Jahrhundert das Armenhaus Europas gewesen und nur mit Innovationen und guter Ausbildung zum heutigen Stand gekommen. Es brauche Mut, Nervenstärke und Gelassenheit und Gelassenheit, so Spuhler. Bendicht Hauswirt vom Verband Schweizerischer Landmaschinen Verband (SLV) und agro Preis-Jurymitglied fragte die ungefähr 1000 Gäste im Kursaal: «Wann wurde das Rad erfunden? Wann wurde es verbessert». Dazu gebe es keine Antwort. Dennoch fährt das Rad weiter. Auch Simon Hugi fährt. Am liebsten auf dem Traktor. Der gelernte Baumaschinenmechaniker und Landwirt konnte für seinen selbstgebauten Kreiselheuer mit 8,4 m Breite, den Spezialpreis in Empfang nehmen.    

Milchwirtschaftliches Museum

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