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Rohstoffmulti droht mit Wegzug

Der in Genf ansässige Rohstoffmulti Vitol droht angesichts möglicher regulatorischer Verschärfungen die Schweiz zu verlassen. Ein baldiger Wegzug ist allerdings nicht geplant. Der Konzern sieht sich zudem im Zusammenhang mit den «Paradise Papers» als Opfer ungerechtfertigter Angriffe auf seine Reputation.

(Bild: zvg)

«Wir brauchen die Schweiz nicht für unsere Geschäfte», sagte Vitol-Chef Gérard Delsad in einem Interview, das am Mittwoch in der Westschweizer Wirtschaftszeitung «L'Agefi» erschien. «Für eine globale Gruppe wie Vitol ist es ein Leichtes, seine Aktivitäten und seine Arbeitsplätze in seine Niederlassungen in Europa, Asien oder den USA zu verlegen.» Derzeit steht allerdings noch kein Wegzug auf der Tagesordnung des Unternehmens, für das in Genf 185 Angestellte arbeiten. Denn die Mitarbeitenden zügeln bis Ende 2018 in ihre neuen Räumlichkeiten am Place de Bergues in Genf, wo ein Mietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen worden ist. «Das bereuen wir nicht. Es gibt keine Pläne, sofort wegzuziehen», sagte Delsad. Warten auf Gegenvorschlag Wenn die Schweiz keinen Rohstoffhandel mehr beherbergen wolle, nehme Vitol das zur Kenntnis, sagte der Vitol-Chef. Er betonte jedoch, der Konzern brauche ein stabiles Umfeld. Er rechnet mit einem möglichen Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative. Die Initiative will die in der Schweiz ansässigen Unternehmen verpflichten, regelmässig eine Sorgfaltsprüfung zu den Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt durchzuführen. Die Pflicht würde sich auf die gesamte Lieferkette erstrecken. Verletzt ein Unternehmen die Menschenrechte oder Umweltstandards, soll es für den Schaden aufkommen, sofern es nicht beweisen kann, dass es alle gebotenen Sorgfaltsmassnahmen getroffen hat. Der Bundesrat hat die Initiative ohne Gegenvorschlag abgelehnt. Vitol will keinen Swiss finish Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte allerdings kürzlich angesichts der Veröffentlichungen in den «Paradise Papers» die Rohstoffindustrie gewarnt, der Bundesrat behalte sich weitere Massnahmen bis hin zu rechtlich bindenden Instrumenten vor, sollten die Massnahmen der Unternehmen hinter den Erwartungen zurückbleiben. «Wir haben nichts gegen Regulierung, aber die Fakten müssen stimmen», sagte Delsad. Man dürfe nicht die Fakten verbiegen, um eine Regulierung zu rechtfertigen. Er will um jeden Preis einen «Swiss finish» - also eine im internationalen Vergleich scharfe Regulierung - verhindern. Laut dem Vitol-Chef ist die Rohstoffbranche heute schon stark reguliert. Er stellte daher die Frage, wie neue Regulierungen denn aussehen sollten. Frustriert über Medienberichte Vitol bedauert zudem die jüngsten Medienberichte über den Konzern im Zusammenhang mit den «Paradise Papers». «So in der Presse gelyncht zu werden, ist sehr frustrierend für einen internationalen Konzern wie unseren, der die Regeln der Branche einhält.» Delsad wiederholte die Position des Konzerns. Vitol habe keine Verbindung zu den «Paradiese Papers» und sei nicht Gegenstand von Untersuchungen der Genfer Justiz. Im Zusammenhang mit den «Paradise Papers» standen jüngst die vier grössten Rohstoffhändler der Schweiz in den Negativschlagzeilen: Neben Glencore, Louis Dreyfus und Trafigura ist auch Vitol betroffen. Ihnen wird vorgeworfen, mit Hilfe von Offshore-Finanzkonstrukten Steuern hinterzogen und korrupte Zahlungen getätigt zu haben. Die Genfer Staatsanwaltschaft untersucht Korruptionsvorwürfe, die im Zusammenhang mit den «Paradise Papers» stehen. Vitol wehrte sich gegen die Vorwürfe. Die Anwälte des Konzerns forderten die Nichtregierungsorganisation Public Eye auf, Korruptionsvorwürfe gegen Vitol zurückziehen.

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