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Neue Frittieranlagen für Kadi

Der Kartoffelverarbeiter Kadi AG hat im letzten Jahr einen neuen Frittierprozess installiert und ist technologisch wieder vorne dabei. Auch die Nachbarn können aufatmen: Die Abluft riecht nicht mehr.

Sechs Tonnen Frites kommen pro Stunde aus der neuen Kadi-Anlage. (Bild. zvg)

Klein, aber fein: So sieht Christof Lehmann, CEO des Langenthaler Kartoffelverarbeiters Kadi AG, seine Firma. Neben den grossen Playern Bina oder Frigemo sei man ein kleiner Fisch, aber man habe den Anspruch, Qualitätsführer und Innovationsleader zu sein. Vor den Medien erläuterte Lehmann am 22. Februar die jüngsten Investitionen, immerhin neun Millionen Franken für einen neuen Pommes Frites-Trockner, zwei neue Frittieranlagen mit je 4000 Liter Volumen und eine neue Nachverbrennungsanlage. Auch der Berner Volkswirtschaftsdirektor Christoph Ammann war vor Ort, er lobte Kadi als einen der «Hidden Champions» in der Berner Firmenlandschaft. Mit den Investition in Langenthal bekenne sich Kadi zum Standort Kanton Bern und sichere die 180 Arbeits- und Ausbildungsplätze. Mit dem neuen Frittierprozess habe man alte Anlagen ersetzt, sagte Lehmann, und verfüge nun über die modernste Pommes Frites-Produktion, Garant für eine Top-Qualität. Die jeweils richtige Temperatur und die richtige Zeitdauer sind laut Lehmann die Geheimnisse hinter höchster Pommes Frites-Qualität. Auch beim schonenden Trocknen kann die Qualität beeinflusst werden, die Frites sollen schön knusprig werden. Kein Altöl, kein schlechter Geruch mehr Der Rundgang durch die Produktion macht kurz vor Mittag machte richtig «gluschtig» auf Pommes Frites. Unablässig purzeln Unmengen von Pommes Frites aus der Friteuse und werden durchgerüttelt. Das abgetropfte Öl wird sofort wiederverwendet. «Wir haben kein Altöl», sagt Lehmann dazu. Derzeit wird nur mit Sonnenblumenöl frittiert, vor ein paar Jahren habe man von Palmöl auf Sonnenblumenöl umgestellt. Rapsöl, von der Konkurrenz zum Teil schon ausgelobt, ist für Lehmann ein Thema, ein Teil des Öls werde in Zukunft wohl Rapsöl sein. Dieses sei in der Erhitzung zwar leichter zu kontrollieren, aber nicht ganz so geschmacksneutral wie Sonnenblumenöl. Die Abluft aus dem Frittierprozess wird in der neuen Nachverbrennungsanlage bei 700 Grad verbrannt - der leichte Geruch in der Umgebung, über den sich manche Nachbar beklagten, wenn Kadi am Sonntagabend die Anlagen hochfuhr, fällt damit auch weg. Ferner spart Lehmann mit der Rückgewinnung und Aufbereitung der Energie aus den Heiz- und Kühlprozessen 20 Prozent der Energie. Enger Zeitplan Von April bis August 2017 geschah der ganze Umbau, zum Start der neuen Kartoffelsaison musste die Anlage laufen. Das habe geklappt, sagte Lehmann, auch wenn es ihm ein paar schlaflose Nächte beschert habe. Das Projektmanagement mit dem gedrängten Zeitplan war offenbar so professionell, dass sich auch belgische und nahöstliche Verarbeiter dafür interessierten, wie Lehmann sagte. Den Wunsch, ein paar eigene Techniker in den Nahen Osten zu entsenden, konnte man aber nicht erfüllen: «Wir brauchen die Techniker selber», sagte Lehmann lakonisch. Besonders stolz ist Lehmann auf den Coating-Prozess, mit dem die Stärke, welche die Kartoffelstäbchen im Wasserbad beim Blanchieren verlieren, wieder zugesetzt wird. Bei diesem Prozess kann auch Gewürz beigegeben werden, die Kartoffel-Wedges etwa sind mit Paprika gewürzt. Er ist allerdings nicht zu besichtigen, Lehmann will nicht, dass die Konkurrenz Details dazu erfährt. Innovativ für die Gastronomie Drei Viertel der Kadi-Produkte gehen an die Gastronomie. Als Innovationen für die Gastronomie führt Kadi seit einigen Jahren Regio-Frites, bei denen die Kartoffeln aus bestimmten Regionen stammen. Das ergibt einen Mehraufwand bei Logistik und Produktion, was die Frites verteuert. Am Anfang hätten viele am Erfolg gezweifelt, sagt Lehmann, doch das Produkt sei ein Erfolg. Die Konkurrenz habe das Thema Regionalität auch aufgegriffen, etwa Zweifel Chips mit der Angabe der Kartoffelbauern auf den Packungen. Innovativ war Kadi auch mit den Express Frites, die es den Gastronomen ermöglichen, Frites statt in drei bis vier Minuten in eineinhalb bis zwei Minuten fertig zu fritieren. Kadi AG beschäftigt in Langenthal 170 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von 70 Millionen Franken. Die Firma produziert nebst dem Hauptprodukt Pommes Frites andere Kartoffelprodukte, aber auch 20 Millionen Frühlingsrollen oder 300 Tonnen Fischknusperli. roland.wyss@rubmedia.ch

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