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Agroscope: Vertragsbruch-Vorwurf

Die Thurgauer Regierung wirft dem Bund Vertragsbruch vor, weil er den Agroscope Standort in Tänikon schliessen will. Wenige Monate zuvor hatten Bund und Kanton eine Vereinbarung zum Erhalt des Forschungsstandorts unterzeichnet. Nun geht der Thurgau auf die Barrikaden.

Aus Spargründen will der Bund die landwirtschaftlichen Forschungsanstalten der Schweiz innerhalb der nächsten zehn Jahre an einem Standort in Posieux (FR) zentralisieren. Der Agroscope Standort im Thurgauischen Tänikon mit 100 Arbeitsplätzen soll geschlossen werden. Unglaublich und erbärmlich Es sei unglaublich und erbärmlich, dass dieser Entscheid wenige Monate nach der Vertragsunterzeichnung zum Erhalt des Standorts Tänikon komme, sagten erboste Thurgauer Kantonsräte am Mittwoch bei der Diskussion über eine entsprechende Interpellation. Der von 119 Parlamentariern unterzeichnete Vorstoss war zuvor einstimmig für dringlich erklärt worden. Was der Bund mit den Forschungsanstalten mache, sei völlig konzept- und strategielos, waren sich die zahlreichen Rednerinnen und Redner einig. «Das lassen wir uns nicht bieten. Wir werden uns vehement gegen diese Pseudo-Sparübung von Bundesrat Schneider-Ammann wehren», versprach Regierungsrat Walter Schönholzer (FDP), Vorsteher des Departements für Inneres und Volkswirtschaft. Thurgau pocht auf Vertrag Der Thurgau werde auf die Vereinbarung mit dem Bund pochen, welche erst im vergangenen August unterzeichnet worden war und den Erhalt der 100 Arbeitsplätze und Investitionen von 10 Mio. Franken zusicherte. Angewandte Forschung müsse vor Ort stattfinden. Nur so sei der Wissensaustausch mit den Landwirten möglich. Schliesslich sichere Innovation den Bauern das Überleben, sagte der Landwirtschaftsdirektor. Die Infrastruktur in Tänikon sei vorhanden, in Posieux gebe es hingegen noch nicht einmal eine Baubewilligung, so Schönholzer. Wenn Tänikon aufgegeben werde, sei dies auch eine unzulässige Verschleuderung von Steuergeldern, monierten mehrere Redner. Als er Anfang März vom Kahlschlag erfahren habe, sei er bei Johann Schneider-Ammann vorstellig geworden, sagte Schönholzer. «Bisher haben wir vom Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung keine Begründung bekommen, warum Tänikon geschlossen werden soll.» Mit Hilfe der eidgenössischen Parlamentarierinnen und Parlamentarier werde sich der Thurgau vehement gegen den Abbau wehren. Auch die Deutschschweizer Kantone müssten zusammenstehen, denn Tänikon sei der einzige Forschungsstandort in der Ostschweiz. Mitarbeiter verunsichert Der Bund habe die Agroscope Betriebe in den letzten 20 Jahren fünf Mal restrukturiert. Mit mässigem Erfolg, wie sich jetzt zeige. Nach Jahren der Verunsicherung lasse der Bund seine Mitarbeiter nun endgültig im Regen stehen, sagte eine Kantonsrätin. Kaum einer der 100 Mitarbeiter von Tänikon werde ins 200 Kilometer entfernte Posieux wechseln. So komme es bei Agroscope zu einem enormen Wissensverlust. 28'000 Arbeitsplätze Der Thurgau gehört laut Schönholzer zu den führenden Landwirtschaftskantonen der Schweiz. 14 Prozent der landwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung finde im Kanton statt. Die 2000 Bauernbetriebe stellten 8000 Arbeitsplätze, weitere 20'000 Arbeitsplätze der nachfolgenden Ernährungsindustrie hingen direkt an der Landwirtschaft.

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