22.11.2022
EU und Mexiko schaffen Agrarzölle weitgehend ab
Pasta, Äpfel, Schweinefleisch: Ein erneuertes Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Mexiko soll Zölle für Agrarprodukte weitgehend abschaffen, so dass künftig 99 Prozent aller Waren frei gehandelt werden können.
Beim Importsystem hat sich die Fleischbranche durchgesetzt.
Die EU und Mexiko erzielten am Wochenende eine politische Einigung auf den neuen Handelspakt. Wirtschaftlich verspricht sich die EU erleichterten Zugang zu einem Markt mit 128 Millionen Menschen. Angesichts protektionistischer Töne von US-Präsident Donald Trump, der auch immer wieder mit Mexiko streitet und das nordamerikanische Handelsabkommen Nafta neu verhandeln lässt, hatten die EU und Mexiko ihre Verhandlungen im vergangenen Jahr beschleunigt. Das Handelsvolumen zwischen Mexiko und der EU betrug zuletzt rund 62 Milliarden US-Dollar. Von 2000 bis 2015 flossen rund 156 Milliarden US-Dollar an Investitionen aus der EU nach Mexiko. Für Mexiko ist die EU drittgrösster Handelspartner. Für die EU liegt das Land auf Platz 15 der wichtigsten Partner. Es geht um die Aktualisierung eines Handelsabkommens, das seit dem Jahr 2000 gilt. Zölle für Industrieprodukte waren bereits weitgehend abgeschafft. Jetzt kommen weitere Erzeugnisse hinzu, vor allem Agrarprodukte. So wird Mexiko nach EU-Angaben seine hohen Zölle auf Lebensmittel aus der EU beseitigen, so etwa für Nudeln, Schokolade, Äpfel oder Pfirsiche in Dosen. Einfuhrabgaben von bis zu 45 Prozent auf Schweinefleisch fallen weg, ebenso wie bis zu 100 Prozent auf Hühnerfleischprodukte. Insgesamt sollen europäische Firmen bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr an Zöllen sparen. Unternehmen sollen sich in Mexiko an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen können. Das Abkommen verspricht zudem einfachere Zollabfertigung, was unter anderem der europäischen Pharmaindustrie und dem Maschinenbau nutzen soll.