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Emmentaler: Neue Köpfe und mehr Geld

Neue Köpfe für den Vorstand und das Präsidentenamt und vor allem mehr Geld für das Marketing. Damit soll eventuell auch schon bald ein neuer Markt bearbeitet werden.

Der Emmentaler Switzerland-Präsident, Heinz Wälti sprach gleich zu Anfang der Delegiertenversammlung am 19. April von etlichen Änderungen, die in der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland vorgenommen werden müssen. Auf den Traktanden standen nämlich: Die Erhöhung des Sortenbeitrages, die Ausdehnung der Allgemeinverbindlichkeit für Selbsthilfemassnahmen für Nichtmitglieder, Anpassung des Pflichtenheftes über das Mindestalter des Emmentaler AOP, der Rückzug der Allgemeinverbindlichkeit der Mengensteuerung und Wahlen. Es mussten vier neue Mitglieder in den ES-Vorstand gewählt werden und ein neuer Präsident. Auch in der Geschäftsstelle von Emmentaler Switzerland gibt es Personalwechsel zu verzeichnen, obwohl dort eine tiefe Fluktuation, dank Integrationsgeist und Diplomatie des Geschäftsführers Stefan Gasser, zu verzeichnen sei, wie Wälti sagte. So wird ab Sommer Andrea Glauser die Verantwortung für das Marketing übernehmen oder Stefano Aronica wird neuer Italienkoordinator. Er selber verlasse die Organisation als Präsident, das Amtsalter habe er schon länger erreicht, sagte Wälti. Vor den eigentlichen Geschäften kam Wälti auf den Hauptbeteiligten, den Emmentaler AOP zu sprechen. Mit Fug und Recht könne behauptet werden, dass die Qualität weltweit die Beste sei. Vorsorgen Von Entspannung könne an der Währungsfront trotz positiverem Eurokurs noch keine Rede sein. Am Horizont der freien Marktwirtschaft würden sich mit Blick auf die USA und China, dunkle Wolken bilden. Dies sollte zu denken geben, wenn mächtige Leute mit dem Instrumentarium «freie Marktwirtschaft» spielen. Auf den Weltmärkten müssen wir uns noch vorsichtiger bewegen. So sei es ein Gebot der Stunde, dass Emmentaler Switzerland vorsorge und Rückstellungen bilden würden. Nach dem Motto «Gouverner c’est prévoir» Damit in denjenigen Märkten eingegriffen werden könne, wo es brenne. «Wir haben die zarte Pflanze des Wachstums. Diese wollen wir verteidigen». Denn das Schiff Emmentaler habe in den letzten Jahren stabilisiert werden können. Es liege nun an den Delegierten, wohin dieses Schiff hin steuern soll. Respektive wie griffig, resp. scharf die Messer sein sollen, entscheiden die Delegierten. Das Schiff Emmentaler ist letztes Jahr auf jeden Fall noch nicht aus dem Wellental gekommen. Doch Hoffnung sei auf die Schweiz Heimmarkt wo ein Plus von 6,8% der Verkäufe resultierte. «Das lässt hoffen. – Dennoch: «Wir haben ein Minus, vor allem mit den Exporten nach Italien», sagte Gasser. Denn gesamthaft waren die Emmentalerverkäufe um 3,7% rückläufig. Italien gibt dem Emmentaler Direktor dennoch eine gewisse Genugtuung, weil die ersten Resultate vor allem mit dem Emmentaler Snack gut seien. Wichtiges Feldmarketing Dabei zeige sich, dass Feldmarketing wichtig sei. Denn 90% der Kaufentscheide würden vor dem Gestell gefällt, so Gasser. Dabei zeigten sich die Schneidetische – obwohl diese Verkaufsförderungsaktion vom LM-Gesetzt manchmal schwierig umsetzbar seien, da ungekühlt Lebensmittel verkauft würden, als erfolgreich. Damit die sinkenden Thekenverkäufe kompensiert werden, sei die Vorverpackung das Wichtigste. Wenn zum Beispiel ein ganzer Laib in der Vitrine platziert werden könne, sei dies einfach, koste nichts und sehr effizient, so Gasser. Auch effizient seien Zugabeartikel, wie Raffeln oder die Aktion, mit «Unspunnen-Billetten», wo gleich 10 000 Portionen abgesetzt worden seien. «Das kommt an bei den Leuten». 1. August-Emmentaler oder der Urtyp der an der Anuga eingeführt wurde, der Smart Snack, der nun auch bei der Migros die Listung geschafft habe, seien wertvolle Umsatzbringer. Auch Luana Monopoli vom Marketing erklärte, dass der Fokus auf Handelspromotionen, auf Events und die Einbindung der Markenbotschafter, mit Matthias Sempach und Sonja Kälin liegen würden. Werbung gemacht würde viel in Social Media-Kanälen, im Tele Regio Kombi, oder im Migros Magazin. Weitere Marketingmassnahmen würden auch an der Messe BEA in der «Active Zone», in der Schwing Arena oder mit Degustationen gemacht. Dabei sei auch der 1. August-Brunch ein wichtiges Datum im Massnahmenkalender, wo Emmentaler jedes Jahr der Hauptsponsor der 1. August-Feier auf dem Bundesplatz in Bern sei. Superqualität Fritz Sommer gab einen Einblick über die Qualität der produzierten Käse im 2017. Dabei stieg der Anteil der 20 Punkte-Emmentalerlaibe auf 5,3 Prozent, derjenige der mit 19,5 Punkten bewertete Käse auf 31,2%. Die Produktion habe im letzten Jahr um 8 Prozent ausgebaut werden können, so Sommer. dies weil im Vorjahr Lager abgebaut worden seien. Dennoch sei die Trendwende erreicht, denn in den ersten drei Monaten im neuen Jahr sei man bereits im Plus mit der Produktion. Was den Emmentalerproduzenten noch schwer zu schaffen mache, sei die Frage, wie es mit der Kulturenproduktion weitergehe. «Ohne Top-Kulturen kein Top-Emmentaler», sagte Sommer. Dabei sei jedoch nicht nur Käse betroffen, sondern auch Jogurt und sogar Fleisch, das mit Kulturen behandelt werde. Es sei eine Projektgruppe gegründet worden, die sich mit der Kulturenfrage beschäftigt. (siehe Kasten). Es sei auch Geld für das Projekt Bakterienkulturen zurückgestellt worden, wie Gasser anhand der Rechnung 2017 erläuterte. Mehr Geld habe es auch für den gestiegenen Personalaufwand gebraucht. Mehr Geld habe man aber auch vom Bund erhalten. Für die Marketingprojekte, Smart Snack und Urtyp seien zusätzliche Bundesgelder geflossen. Auch um viel Geld gehe es beim Antrag der Sortenorganisation, den Marketingbeitrag zu erhöhen. Dies sei ihm bewusst, so Gasser. Doch es gehe darum etwas zu verteidigen. Nämlich den einzigen und echten Emmentaler. Klar sei auch, dass die Ressourcen sorgfältig eingesetzt würden, wie Gasser den Delegierten versicherte. Man müsse den Käse vom Gattungsprodukt zum unverwechselbaren Emmentaler ändern. Schliesslich sei der Emmentaler der meistkopierte Käse der Welt. Klares Votum Die Delegierten, von Milchproduzenten, über den Käser bis zum Händler folgten den Voten von Gasser und dem Präsidenten und stimmten bis auf vier Gegenstimmen für die Erhöhung des Sortenbeitrages um 15 Rappen, von 60 auf 75 Rappen. Sie bekräftigen so die strategische Marschrichtung und setzen gemäss Gasser auf eine Verjüngung und Dynamisierung der Marke Emmentaler AOP. Zudem soll ab 2019, zusammen mit den Delegierten, ein neuer Markt bearbeitet werden, sagte Gasser. Der neue Präsident Daniel Alain Meyer: Am Höhepunkt der Delegiertenversammlung, der Wahl des neuen Präsidenten von Emmentaler Switzerland, die einstimmig für Daniel Alain Meyer ausfiel. Zuvor präsentierte sich dieser den Delegierten. Meyer hatte in seiner Karriere schon mit Kühen zu tun. Zwar nicht mit solchen, die Milch für Emmentaler geben, sondern mit der violetten, der «Milka-Kuh». Denn Meyer war zuvor Schweiz-Chef von Mondelez. Er startete seine Karriere schon in einem Schokoladekonzern, bei Lindt und Sprüngli. Nach vier Jahren sei er nach Suhr, in die damalige Aargauer Zentralmolkerei AZM, gerufen worden. Just in der Phase, in welcher die ehemalige Swiss Dairy Food (SDF) Konkurs ging. «Es war eine lehrreiche Zeit mit einem wunderbaren Umsatzwachstum», so Meyer. Denn es ging darum die grossen, durch den SDF-Konkurs angefallenen Milchmengen, zu verarbeiten. Dennoch: «Als der Anruf von der damaligen Kraft Food, heute Mondelez kam, sei er in die Schokoladebranche zurückgekehrt, sagte Meyer, obwohl Mondelez mit Philadelpia unter anderem auch die stärkste Frischkäsemarke aufgebaut habe. Die darauffolgende Wahl als neuer Präsident von Emmentaler Switzerland, war reine Formsache. Meyer dankte für das Vertrauen. Dieses und die Einigkeit, welche er bei den Abstimmungen gerade gesehen habe, gebe ihm Motivation sich voll für das Amt zu engagieren und an dieser Marke zu arbeiten. Das Potential dieser lasse hofffen. «Was zeichnen Kinder, wenn sie Käse zeichnen», fragte Meyer. Richtig - Emmentaler! Spasseshalber bat Meyer die Delegierten, dass sie ihn in seiner ersten Amtshandlung nicht gleich in den Ring mit Emmentaler AOP-Botschafter und Schwingerkönig, Matthias Sempach schicken mögen.  

Milchwirtschaftliches Museum

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