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LTO+-Preis sorgt für Knatsch

Wer Käse herstellt, hat gemäss Reglement der BO Milch einen höheren Preis für die Milch zu bezahlen als die Molkereiindustrie. Wegen der Preisschere zwischen Fett und Protein lässt sich das System ausnützen.

Der von der Branchenorganisation (BO )Milch monatlich publizierte LTO+-Milchpreis darf beim Einkauf von Milch, die verkäst wird, nicht unterschritten werden. Sonst wird die Verkäsungszulage zur Exportsubvention. Die Verantwortung für die anspruchsvolle Umsetzung liege beim Milchverkauf in den Regionen und es müsse schriftlich Transparenz über die Zahlen der Milchverwertung und über die Herstellung von Käse mit tieferen Fettstufen vereinbart werden, hielten die Schweizer Milchproduzenten (SMP) schon Ende 2017 in einer Mitteilung fest. Gewerbliche Käser sehen Nachteile Seit einiger Zeit wird Überschussmilch vermehrt verkäst statt in die Butter- und Pulverproduktion geliefert zu werden. Grössere Käsehersteller würden bei einzelnen Käsetypen unter den LTO+-Preis gehen und dank einer Mischrechung bei Kontrollen durch die BO Milch trotzdem den LTO+-Preis im Schnitt einhalten, hielt Fromarte an ihrer Frühjahrs-DV fest. Die Industrie könne so de facto mit dem B-Milchpreis produzieren. Christian Oberli von der Bodensee Käse AG sagt, für die gewerblichen Käser sei es schwierig, wenn der Preisvorteil für den von der Industrie produzierten Käse pro Kilogramm 1.10 bis 1.20 Franken betrage. Auch wenn man die Marge auf fünf Rappen festsetze, gehe die Rechnung für den gewerblichen Käser, der den offziellen LTO+-Milchpreis zahle, nie auf. Fromarte möchte deshalb, dass dieser Preis für jeden Käsetyp einzeln bezahlt werden muss. «Wir fordern gleich lange Spiesse für gewerbliche Käsereien und die Industrie», sagt Oberli. Diese Forderung habe absolute Priorität - «egal wie». Zudem sei die Einhaltung des LTO+-Preises ein absolutes Muss und dürfe nicht auf Plausibilität, sondern müsse auf Zahlen und Fakten beruhen, sagt Oberli. Sibylle Umiker, die Sprecherin von Emmi, anerkennt, dass es ein Problem gibt. Aber Emmi halte sich an die reglementarischen Vorgaben zu LTO+ und für verkäste Milch bezahle das Unternehmen im Durchschnitt mehr als LTO+. Bei der Umsetzung der LTO+-Vorgaben bestehe ein systemtechnisches und branchenweites Problem, sagt Umiker. Der Grund liege in der momentanen Ausnahmesituation auf dem internationalen Milchmarkt und der noch nie dagewesenen Preisschere zwischen Fett- und Proteinpreisen. Der B-Richtpreis und der LTO+-Preis waren lange praktisch deckungsgleich, liegen nun aber schon rund 10 Rappen auseinander. Auch gewerbliche können profitieren Dem pflichtet Stefan Kohler, Geschäftsführer der BO Milch, bei. Er sagt auch, dass die Milchmenge, für welche die Regelung des LTO+-Preises gilt, 15 Prozent der gesamten Schweizer Milchmenge betrage. Damit sei das Problem nicht alleine bei der Industrie zu verorten, sagt Kohler. Auch gewerbliche Käsereien könnten vom «System» profitieren. Wenn zum Beispiel eine Käserei 90 Prozent ihrer Milchmenge für Sortenkäse einsetzt und dort einen Preis von rund 70 Rappen bezahlt, könne für die verbleibenden 10 Prozent immer noch eine Mischrechnung gemacht werden. Schliesslich würden die 70 Rappen immer noch 15 Rappen über dem LTO+-Preis von 55 Rappen liegen. Die Frage sei einfach, ob das in jedem Fall überprüfbar ist, sagt Kohler. Eine Käserei könne von diesem systembedingten Vorteil damit genauso profitieren, wie eine Molkerei, die Jogurt und Trinkmilch produziere. Sowieso gelte der LTO+-Preis nur für direkte und indirekte BOM-Mitglieder. Es dürfe nicht sein, dass diese aufgrund ihrer Mitgliedschaft bei der BOM einen Wettbewerbsnachteil hätten, auch dies müsse man berücksichtigen, sagt Kohler. Die BO Milch hat im April eine erste Runde zur Behebung des Problemes durchgeführt, die zweite Runde sei in nächster Zeit geplant, sagt Kohler. hanspeter.schneider@rubmedia.ch

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