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Hell begeistert

Der Produktionsstandort in Suhr hat die Beleuchtung auf LED umgestellt. Und spart so viel Energie. Die markanteste Veränderung ist aber eine andere, wie ein Rundgang vor Ort zeigt.

Geht die Sonne in Suhr AG unter, geht auf dem Areal überall das Licht an. «Die insgesamt 36 LED-Leuchten sind über eine astronomische Schaltuhr gesteuert», erklärt Matthias Künzli, Fachspezialist Automation, «das heisst, die Zeiten für den Sonnenaufgang und -untergang werden automatisch für das ganze Jahr berechnet und das Licht entsprechend gesteuert.» Matthias Künzli steht auf der Terrasse des Betriebsgebäudes, von wo aus er fast das ganze Areal überblickt. Er ist einer von rund 370 Mitarbeitenden am Emmi-Standort Suhr, wo Milch, Rahm und Butter produziert werden. Gearbeitet wird in drei Schichten, rund um die Uhr. Mit den Milchprodukten direkt hat Matthias Künzli nichts zu tun, aber mit der ganzen Infrastruktur, zu der auch die Arealbeleuchtung gehört. «Als die Kabel unserer alten Natriumdampflampen nach 30 Jahren spröde wurden und auch andere Komponenten kaputt gingen, mussten wir entscheiden: Reparieren oder neu machen?», erzählt Künzli. Ersetzen und optimieren Für ihn war klar: Wenn die Beleuchtung schon neu gemacht wird, dann sollte sie auch Verbesserungen bringen: «Weniger Energieverbrauch und so auch weniger Kosten, plus weniger Lichtemissionen.» Verbesserungspotenzial sah Künzli insbesondere bei grösseren Flächen wie etwa dem Verladebereich des Logistikcenters, wo 22 grosse Lastwagen gleichzeitig andocken können, um Waren auf- und abzuladen. «Eine Fläche zu beleuchten, die knapp so gross ist wie ein Fussballfeld, ist keine einfache Aufgabe», meint Künzli und zeigt von der Terrasse aus auf das grosse Areal. Um herauszufinden, ob das überhaupt realistisch ist und wie eine neue Beleuchtung aussehen könnte, kontaktierte er die Lichtspezialisten der EKZ. «Die EKZ haben berechnet, wie viel Energie und Kosten wir dank der Umstellung auf LED sparen können. Zudem haben sie uns aufgezeigt, dass eine Ausleuchtung mit LED Scheinwerfern und den bestehenden Lichtmasten möglich ist und wie wir die dunklen Stellen auf dem Areal dank zusätzlicher Leuchten aufhellen können», erklärt Matthias Künzli. Für ihn war schnell klar, dass reparieren zu einem Flickwerk geführt hätte, weshalb er sich für eine neue Beleuchtung eingesetzt habe. Intern habe er dafür aber ein bisschen weibeln müssen, gesteht er. «Die neue Beleuchtung mit LED ist zwar 50 Prozent teurer als die Reparatur der alten, doch nach drei bis vier Jahren werden die LED dank der Energieeinsparung amortisiert sein.» Dieses Argument hat schliesslich alle überzeugt. Knapp drei Viertel Energie gespart Im August 2016 hat Matthias Künzli das neue Beleuchtungskonzept umgesetzt, zusammen mit einem lokalen Elektroinstallateur. «Wir haben insgesamt eine Leuchte weniger als früher, beleuchten aber eine grössere Fläche und sparen erst noch 70 Prozent Energie.» 42 Prozent, also über die Hälfte dieser Energieeinsparung, sind auf die LED zurückzuführen. Rund 21 Prozent spart Emmi durch die Dimmung ein: «Wenn das Licht gegen Abend einschaltet, hat es die volle Lichtstärke. Um 23 Uhr dimmen wir es auf 70 Prozent, eine Stunde später dann auf 40 Prozent.» Gedimmt wird stufenlos über eine Dauer von fünf Minuten, sodass dies von blossem Auge kaum wahrnehmbar ist. «Um 3 Uhr morgens erhöhen wir die Lichtstärke auf 70 Prozent, eine Stunde später auf 100 Prozent, weil dann der Betrieb auf dem Areal wieder richtig losgeht», erzählt Künzli. «In den Durchgangsbereichen ist die volle Lichtstärke fast zu hell, da starten wir mit weniger und sparen dadurch rund sieben Prozent Energie. So kommen wir auf 70 Prozent Einsparung», rechnet er vor. Farbig, freundlich und flächig Die markanteste Veränderung sei aber die Farberkennung. Davon zeugen die zahlreichen Rückmeldungen von seinen Kolleginnen und Kollegen. «Die alten Natriumdampflampen tauchten das Areal in ein gelb-oranges Licht. Den Fussgängerstreifen, der vom Mitarbeiterparkplatz aufs Areal führt, hat man in diesem Licht kaum gesehen», sagt Künzli. «Mit den LED-Scheinwerfern erkennen wir die verschiedenen Farben nun im Dunkeln, auch den Fussgängerstreifen.» Angenehmer für die Augen, aber nicht nur. «Auch fürs Gemüt macht es einen Unterschied», meint Künzli schmunzelnd. «Das Licht bereitet mir einen freundlichen Empfang, wenn ich aufs Gelände komme. Ich fühle mich willkommen.» Von der Terrasse des Betriebsgebäudes aus sehe man ausserdem gut, wie gleichmässig das Licht verteilt ist, gerade im Verladebereich, wo die Lastwagen andocken. «Früher hatten wir Lichtflecken auf dem Areal, heute nehmen wir das Licht als Fläche war.» Der Verladebereich ist Künzlis Lieblingsplatz im neuen Licht. Das grösste Aha-Erlebnis hatte er beim etwas kleineren Mitarbeiterparkplatz: «Ich war sehr erstaunt, wie gut sich eine Fläche von 70 auf 30 Meter mit LED-Scheinwerfern auf 14 Meter hohen Masten ausleuchten lässt.» Zum Wohle der Anwohner Von aussen betrachtet wird das Areal der Emmi aber im Vergleich zu früher nicht als heller wahrgenommen. Denn mit der Umstellung auf LED wurden auch die Lichtemissionen verringert. Während die Natriumdampflampen früher in alle Richtungen geleuchtet haben, strahlen die neuen LED gerichtet. Dadurch entsteht kaum Streulicht. «Die LEDs auf unserem Areal sind alle gegen innen gerichtet. So können wir unerwünschte Lichtemissionen nach aussen vermeiden.» Das sei wichtig, weil das Areal auf zwei Seiten an ein Wohngebiet grenzt. «Verlässt man unser Areal, wird es grad dunkel», meint Künzli. Und das sei gut so. Nach mehr als anderthalb Jahren zieht Künzli ein sehr positives Fazit. Die neue Beleuchtung habe sich gelohnt – nicht nur finanziell. Sie habe ausschliesslich Vorteile gegenüber der alten Beleuchtung. «Die meisten haben wir erwartet. Es gab aber auch Überraschungen: «Wir müssen die neue Beleuchtung viel seltener reinigen als früher, weil die Spinnen keine Netze mehr darum herum bauen.» *Matthias Künzli, Fachspezialist Automation, Emmi Schweiz AG redaktion@alimentaonline.ch

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