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Die Digitalisierung geht weiter

An der Tagung Brennpunkt Nahrung wurde viel über Digitalisierung gesprochen. Welche Herausforderungen dabei für die Nahrungsmittelbranche entstehen und wie die Lösungen aussehen könnten.

«Ich bin überzeugt, dass es gelingt, die richtigen Teilnehmer zusammenzubringen», sagte Barbara Kretz, Organisatorin der Tagung Brennpunkt Nahrung in Luzern. Der heutige Tag solle die Teilnehmer des Agrar- und Lebensmittelmarktes vereinigen, wie Kretz erklärte. So dass die Wertschöpfungskette die richtigen Antworten erhalte. Fragen wurden genug aufgeworfen. Was in der digitalen Transformation Sache war, das erklärte dann der erste Referent, Stephan Sigrist vom Thinktank WIRE. «Man muss die Digitalisierung differenziert betrachten», sagte Sigrist. Sich also zuerst fragen, wo diese überhaupt sinnvoll sei. Beispiele von überflüssigen Apps gebe es genug. Zum Beispiel diejenige, welche den richtigen Soundtrack zum passenden Champagner liefere, oder diejenige, die Thai-Essen beurteile. Mit zuvielen Daten könnten wir schlussendlich schlechter entscheiden. Die Algorithmen hätten auch kein Bewusstsein, sagte Sigrist. Und je grösser die Datenbanken werden, umso absurdere Korrelationen würden erstellt. Der gesunde Menschenverstand sei immer noch wichtig und die physische Komponente würde immer noch die grösste Rolle spielen im Lebensmittelkauf, so Sigrist. Oft würden Unternehmen Gefahr laufen, durch den immer höheren Abstraktionsgrad, den Bezug zu ihren eigenen Produkten zu verlieren. Das wichtigste sei, dass die digitalen Innovationen in die Gesellschaft eingebunden werden müssten. Nur dann erzeuge sie auch einen Mehrwert und nur so werde die Digitalisierung auch akzeptiert, so Sigrist. «Die Chancen, die die Landwirtschaft mit der Digitalisierung hat, sollen genutzt werden» sagte Felix Wortmann von der HSG St. Gallen. Für den Konsument sei Transparenz wichtig und mit der kompletten Rückverfolgbarkeit könne die Wertschöpfungskette punkten. Zum Beispiel wenn auf der Milchpackung der gesamte Lebensweg jeder einzelnen Kuh, ausgerüstet mit Sensoren, verfolgt werden könne – also die Alppbetriebe per GPS-Tracking ersichtlich seien. «Transparenz kann neu dargestellt werden mit der Digitalisierung», so Wortmann. Dabei war Wortmann überzeugt, dass uns die grosse digitale Revolution noch gar nicht erreicht habe. Denn diese sei noch gar nicht in die konventionellen Industrien vorgedrungen. Es müsse jedoch mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden, denn auch der Datenschutz sei ein Innovationshemmer. Da sei es für die Foodbranche wichtig, dass an der Zukunft mitgebaut würde, war Wortmann überzeugt. Zudem würde eine digitale Wertschöpfung auch Probleme des fehlenden Nachwuchses lösen. Nadja El Benni von Agroscope zeigte auf, wie ein Tag im Leben eines Landwirtes im Jahr 2050 aussehen könnte. Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb würden die Daten aus Quellen, wie Satelliten-, Maschinen- und Drohnen, direkt aufs Smartphone geladen. Die daraus folgenden Aufträge, zum Beispiel an Düngung oder Unkrautbekämpfung, könnten vom Bauern dann an die Roboter vergeben werden. Manchmal könne sie es sich schon vorstellen, vom Büro aus den Roboter mit Aufträgen einzudecken, sagte Rosmarie Fischer-Weissenfluh, Bäuerin aus Blumenstein. Auf ihrem Betrieb sei schon heute ein Melkroboter im Einsatz. Neue Technologien seien ein Fakt in der Landwirtschaft. Dabei frage sie sich, warum in der Werbung immer nur die Bilder von der kleinbäuerlichen Romantik zum Zug komme und nicht die Realität mit moderner Technologie. Einen Blick in die Fabrik der Zukunft, gab Roger Gaemperle, Leiter Digitalisierung Food & Beverage Industrie Segments von ABB. Bis im Jahr 2025 werde sich die Anzahl der mittels «Internet of Things (IoT) verbundenen Geräte verfünffachen – der Internetverkehr dabei auf 120 000 Gigabyte pro Sekunde zunehmen. Denn der Trend von automatisierten Systemen in Richtung autonomen Systemen brauche Rechenleistung. Doch die Food & Beverage-Branche sei nicht gerade führend in der Anwendung von digitalen Systemen, eher ein «Late Mover», sagte Gaemperle. Und nicht die international bekannten Konzerne aus Europa und den USA seien die Treiber, sondern zum Beispiel Milchproduzenten aus Indien, die mit Sensortechnik die Qualität der Rohmilch verbessern wollen. Oder auch Kakaobohnen würden bereits auf dem Feld auf ihren Wassergehalt geprüft, damit könnten die Produktionsanlagen schon im Vorfeld richtig eingestellt werden, sagte Gaemperle. So kämen Innovationen oft von kleineren, oft lokalen aufstrebenden Märkten. Ein KMU soll schrittweise in die Digitalisierung vordringen und kleine Projekte umsetzen, damit aus diesen gelernt werden könne, so der Ratschlag von Gaemperle. Lesen Sie mehr in der nächsten Ausgabe von alimenta.

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