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«Der Grundkonflikt besteht immer noch»

Agrarpolitik und Ernährungssicherheit sind die Themen, mit denen sich der neue Verband Primavera befasst. Geschäftsführer Urs Reinhard sieht mit der entschärften AP 22+ keinen Grund zur Beruhigung.

Die Fial wurde in diesem Jahr schon durch den Austritt von zwei Branchenverbänden erschüttert. Wollen Sie mit einem neuen Verband nun eine Gegenmacht aubauen? Nein, wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur Fial, auch nicht zu bestehenden Branchenverbänden. Wir verstehen die Fial als Partner, weil es durchaus Bereiche gibt, in denen wir mit der Fial zusammenarbeiten möchten. Aber halt nicht in den Bereichen, für die der Verband steht… Agrarpolitik und Ernährungssicherheit - das sind Ihre Kernthemen? Ja. Aus der Sicht der Mitglieder haben alle anderen Themen wenig Priorität, solange die Frage der Agrarpolitik nicht gelöst ist. Eine Grenzöffnung mit einem Zollabbau von 30 bis 50 Prozent, so wie es der Bundesrat in der Gesamtschau in Aussicht gestellt hatte, wäre eine existenzielle Bedrohung. Inzwischen hat aber der Bundesrat das Thema Grenzschutz fast ganz aus der AP 22+ ausgeklammert. Der Grundkonflikt besteht aber unverändert: Die Schweiz kann nur noch Zugeständnisse beim Agrargrenzschutz machen und hier liegt auch das Interesse der Verhandlungspartner. Indonesien und Malaysia wollen Agrarprodukte exportieren, auch die Mercosur-Länder. Mit Indonesien hat man aber offenbar eine Lösung gefunden, mit der auch die inländische Ölsaatenbranche leben kann. Ja - Aus Sicht der Branche hat man die Lösung auch deshalb gefunden, weil die Branche starken politischen Druck gemacht hat, mit der Drohung, dass ein schlechtes Abkommen im Parlament scheitern könnte. Der Druck hat einen konstruktiven und transparenten Dialog ermöglicht, der letztlich zu einer Lösung führte, die funktioniert. Dieses Vorgehen stellen wir uns auch für die zukünftige Suche nach Lösungen vor. In meinen Diskussionen mit gewissen Exponenten der Bundesverwaltung hatte ich den Eindruck, es sei eine Glaubensfrage: Marktöffnung ist richtig, Grenzschutz ist falsch. Diese Haltung ist gefährlich, weil man nicht argumentativ vorgehen kann und derjenige, der sich dagegen wehrt, immer als rückständig wahrgenommen wird. Auf Ihrer Website primavera.swiss sieht man, dass Primavera im Januar einen Workshop mit der ebenfalls freihandelskritischen Schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor SALS durchführt. Was ist das Ziel? Wir wollen eine Auslegeordnung machen, um zu sehen, bei welchen unserer Themen es eine gemeinsame Basis gibt. Ist die SALS ein natürlicher Partner für Primavera? Ja. Unsere Firmen sehen sich als Partner der Landwirtschaft, das ist auch ein Trumpf, den man ausspielen muss. Die Industrie wird häufig als Gegner der Landwirtschaft dargestellt, dem möchten wir entgegenwirken. Ein Thema wie die Initiativen gegen Pflanzenschutz interessiert einen Gemüseverarbeiter natürlich mehr als einen Biskuithersteller. Mit der Bearbeitung solcher Themen wollen wir gemeinsam eine Stimme und Position erreichen, die man bisher nicht so wahrgenommen hat. Mit wie vielen Mitgliedern rechnen Sie künftig? Wir haben den Verband mit fünf Mitgliedern so aufgestellt, dass wir in der Öffentlichkeit starten können und haben darauf verzichtet, schon weitere Mitglieder zu werben. Jetzt suchen wir aber selbstverständlich Gleichgesinnte aus der ersten Verarbeitungsstufe, aus den Bereichen Lebensmittel oder Getränke, mit Rohstoffen aus der Schweiz. Es sollte schon eine zweistellige Anzahl Mitglieder zusammenkommen. Interview: Roland Wyss-Aerni

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