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Einen Zacken ab

Haben Sie es auch gelesen? Die Toblerone ist jetzt halal. Also eigentlich hat der US-Konzern Mondeléz das Toblerone-Werk im bernischen Brünnen bereits im April letzten Jahres als halal zertifizieren lassen – aber es nicht an die grosse Glocke gehängt, aus Angst vor negativen Reaktionen. Und die kamen so prompt wie das Amen in der Kirche, als der «Sonntagsblick» – sachlich und unaufgeregt übrigens – Mitte Dezember darüber berichtete. Die Rechten schlugen in den sozialen Medien die Trommeln der Empörung: Islamisierung! Kniefall vor den Muslimen! Boykott! Kein Wunder, dass auch AfD-Politiker Jörg Meuthen sich auf Facebook in die Debatte mischte und vor der Islamisierung des Abendlandes raunte, als stünden die Türken schon vor dem Wienerli. Das Absurde an der Empörungswelle: Die Toblerone war schon vor der Zertifizierung halal. Denn in der Schweizer Zacken-Schoggi hat es weder Alkohol noch Schweinefett drin, es wurden auch keine unschuldigen Mandeln brutal geschächtet. «Die Originalrezeptur der Toblerone blieb unverändert», sagte eine Mondelez-Sprecherin gegenüber dem Sonntagsblick. Die Halal-Zertifizierung ist rein der Logik des Marktes geschuldet: 97 von 100 Tobleronen werden im Ausland verkauft. Auf den riesigen und wachsenden Halal-Markt zu verzichten, wäre schlicht blöd. Essen ist zur Religion geworden, Religion zum Politikum. Und wenn sich dann Dummheit und Populismus zusammenfinden, um bei jeder Gelegenheit die Gefahr der «anderen» für «uns» zu postulieren, dann wird aus all den Zutaten nur eines: eine ungeniessbare Chose. Deshalb mein Wunsch fürs neue Jahr: Einen Zacken mehr Gelassenheit, einen Zacken mehr Toleranz, einen Zacken mehr Reflexion und zwei, drei Zacken mehr Genuss. Auf dass uns 2019 nicht immer gleich alles in den falschen Hals kommt. Inschallah.

Milchwirtschaftliches Museum

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