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Knospe: Aldi und Lidl wollen - Denner nicht

Das Ziel der beiden deutschen Discounter ist es, Bio-Knospeprodukte zu verkaufen. Dies scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein. Für Denner ist die Knospe zu teuer, der Discounter setzt auf EU-Bio.

Die Knospe ist für Aldi und Lidl begehrt. Derweil setzt Denner auf EU-Bio. (Bild zvg/Bio Suisse)

Alljährlich steigen die Umsätze mit Biolebensmitteln. Mehr verkauft wird aber nicht in den Biofachgeschäften, sondern im Supermarkt und immer mehr in den Discountern, wie Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL, an der Biofach in Nürnberg sagte. Dieser Trend zeigt sich auch in der Schweiz. Nachdem Aldi und Lidl in der Schweiz schon seit Jahren EU-Bioprodukte verkaufen, erhöht auch Denner sein Engagement im Biohandel. Der Migros-Discounter will künftig deutsche Bioprodukte unter der Marke «EnerBio» verkaufen. Dabei hat Denner erst vor drei Jahren sein Bioangebot drastisch verringert. Damals lancierte der Discounter eine Zusammenarbeit mit IP-Suisse. Das IP-Suisse-Sortiment wurde von 30 Produkten auf über 70 Produkte ausgebaut, wie Denner-Sprecherin Grazia Grassi sagt. «Nachhaltige Produkte sollen für alle erschwinglich sein – ganz nach dem Denner-Motto: ‹Einer für alle – auch in der Nachhaltigkeit.» Jetzt will Denner das IP-Suisse-Angebot mit Bioprodukten ergänzen und listet dazu deutsche Bioprodukte der Drogeriekette Rossmann unter dem Label «EnerBio». Das IP-Suisse-Sortiment könne nicht in genügender Menge aus der Schweiz bezogen werden, sagt Grassi. Mit «EnerBio» könnten Kundenbedürfnisse nach nachhaltigen und günstigen Produkten gleichwohl abgedeckt werden, vorerst mit 47 Produkten. Mit den nach der EG Öko-Verordnung «EnerBio» erzeugten Produkten habe Denner eine Alternative gefunden. Schweizer Bioprodukte lägen im höheren Preisniveau und seien damit zu teuer für den Discountkanal, sagt Grassi.

Konkrete Projekte
Auch Lidl bietet «Günstigbio» an. Der Discounter führt zum Beispiel jedes Jahr vier Aktionswochen mit über 100 Bioprodukten durch, wie Mediensprecherin Corina Milz sagt. Lidl möchte aber die Knospe einführen und führe dazu derzeit Gespräche mit der Bio Suisse. Lidl habe auch etwas zu bieten, sagt Milz, denn man unterstütze ein FiBL-Projekt im Bereich der Mutterkuhhaltung. Eine wichtige Tatsache im Ringen um die Knospe, denn nachweisbare Förderung von Bio- oder FiBL-Projekten seien wichtige Bedingungen, um in den Genuss der Knospe zu kommen, sagt Urs Brändli. Brändli ist Präsident der Bio Suisse, der Besitzerin der Knospe-Labels. Die Discounter müssten auch die Grundsätze, Ziele und Werte von Bio akzeptieren. Und sie müssen ein repräsentatives, ganzjähriges Angebot an Knospe-Produkten anbieten, also nicht nur die schnell drehenden Frequenzbringer.
In Verhandlung
Aldi bezieht schon heute bei zahlreichen Knospe-Produzenten seine Bioprodukte, wie Sprecher Philippe Vetterli sagt. Zum Beispiel seien sämtliche Produzenten von Schweizer Biogemüse nach Knospe-Richtlinien zertifiziert, Aldi dürfe die Knospe auf diesen Produkten aber nicht ausloben. Um das irgendwann zu dürfen, verhandelt auch Aldi mit Bio Suisse. Aufgrund der laufenden Verhandlungen wolle er die Situation auch nicht weiter erklären, sagt Vetterli. Es gibt kritische Stimmen, welche die Knospe lieber nicht im Discounter haben möchten. An vorderster Front steht Coop, der um seine Leaderstellung mit der Knospe fürchtet, aber auch verschiedene Lebensmittelhersteller. An der Biofach befürchteten einige Bioproduktehersteller, dass das allgemeine Preisniveau von Knospe-Produkten sinken könnte. Das Preisargument zählt für die Discounter nicht. «Alle müssen die Möglichkeit haben, sich gesund, mit biologisch hergestellten Produkten zu ernähren», sagt Vetterli. Deshalb biete Aldi unter dem Eigenlabel «Nature Suisse» schon Produkte, hergestellt nach EU-Biorichtlinien, zu günstigen Preisen an. Auch Lidl befinde sich seit Jahren in Gesprächen, sagt Milz. So wird sich in der nächsten Zeit weisen, ob sich die Discounter wirklich für faire wirtschaftliche Bedingungen in der Wertschöpfungskette einsetzen wollen. Gemäss den Bio­herstellern liege dabei der Ball nun bei den Discountern.

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