Erst 27 Jahre alt wird der Waadtländer Konditor Cédric Pilloud diesen April. Doch er blickt bereits auf eine steile Karriere zurück. Nach seiner Bäcker-Konditor-Lehre arbeitet er in Restaurant- und Hotelküchen im In- und Ausland. Mit 21 tritt er in der französischen Casting-Show «Qui sera le Prochain Grand Pâtissier?» des Fernsehsenders France 2 auf und landet auf dem 4. Rang. Später qualifiziert er sich für die Patisserie-Weltmeisterschaft 2017, wo er mit dem Schweizer Team Bronze holt. Da ist er 23 – der jüngste Gewinner in der Geschichte der Meisterschaft. Im November 2018 folgt der nächste grosse Schritt. Zusammen mit seiner Frau Sandra eröffnet er sein erstes Geschäft im waadtländischen Orbe: Café, Bäckerei-Konditorei und Chocolaterie in einem.

Kreative Neuinterpretationen

Das Geschäft ist im Stil einer alten Fabrik gehalten, die Tische hat ein Freund hergestellt. Auf den Gestellen die hausgemachten Köstlichkeiten: Konfitüren, Schokolade, Brotaufstriche, geröstete Kürbiskerne umhüllt mit weisser Schokolade und Meersalz … «Wir lieben es, Produkte von A bis Z zu erfinden und Backwaren und Süssigkeiten zu kreieren, die man anderswo nicht findet», sagt der kreative Konditor. Sein Markenzeichen sind Neuinterpretationen von Klassikern: Eclairs mit Pistazien und Sesam, ein Savarin mit Zitronen und Limoncello oder Religieuses (ein Brühteiggebäck) Praline-Orange. Während seine Frau Sandra sich um das Geschäft kümmert, steht Cédric ab drei Uhr morgens in der Backstube. Das Paar hat bereits weitere Pläne. So wollen die beiden Dessertkarten für Restaurants entwickeln, die auf der Suche sind nach aussergewöhnlicher Patisserie. Wichtig ist Pilloud auch die Förderung junger Berufsleute. In seinem Betrieb bildet er einen Lehrling aus. Zudem hat Pilloud mit seinen Teamkollegen von der Patisserie-Weltmeisterschaft 2017 und den damaligen Coaches den Swiss Team Pastry Club (STPC) gegründet. Dort will Pilloud sein Know-how einbringen und junge Berufsleute ermutigen, ihr Können auch an Wettbewerben unter Beweis zu stellen, so wie er es gemacht hat.