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Grenzüberschreitend für Gründer

Mit der Konferenz FoodSummit19 fand auf der Insel Mainau ein Branchentreffen für Start-ups aus dem Food-Sektor statt. Eine Vielfalt von Start-up-Gründern stellten sich und ihre Produkte vor.

Mark Leinemann ist mit dem Ziel angetreten, der deutschsprachigen Start-up-Szene im Lebensmittelbereich mehr Schub zu verleihen. Der wirblige Marketingberater gründete im Frühjahr mit Kollegen aus dem Start-up-Bereich 2018 den Start-up-Verband Crowdfoods, Mitte Februar lud er nun zum FoodSummit auf die Insel Mainau ein - um Food- und Agrotech-Start-ups, etablierte Firmen, Berater und Investoren aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein zu vernetzen. «Über die Grenzen hinweg passiert bis jetzt wenig», sagte Leinemann zum Einstieg vor den über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das sei schade, denn in der Schweiz sei viel technisches Wissen vorhanden, in Deutschland und Österreich viel Marketing-Kompetenz. Europa habe im Food-Bereich viel aufzuholen, sagte Leinemann, derzeit werde vor allem in den USA und in Asien in Forschung und Entwicklung investiert. Hartes Pflaster für Food-Start-ups Daniel Böhi vom Gründerzentrum Founder Institute nahm den Faden auf. Im Silicon Valley oder auch in Israel sei eine Start-up-Kultur etabliert und es seien risikofreudige Investoren vorhanden. Dies müsse doch auch in der Schweiz möglich sein, mit Top-Forschungsstätten wie der ETH und einer reichen Geschichte an innovativen Firmen, fand Böhi. Die Foodbranche sei träge, die grossen Unternehmen weitgehend unbeweglich, sagt Böhi, der als ehemaliger Manager Nestlé und Danone von innen kennt. «Gute Ideen werden in diesen Firmen rasch kaputtgemacht, erste Priorität hat immer, dass die bisherigen Produkte gut verkauft werden.» In der Schweiz seien zwar viel Geld und starke Firmen wie Nestlé, Syngenta, Givaudan oder Bühler vorhanden, aber es werde wenig investiert. Das hänge auch mit der Mentalität der Gründer zusammen. «Viele verstehen Unternehmertum als Lifestyle, ihnen fehlt das Durchhaltevermögen.» Man wolle immer möglichst rasch bei Coop oder Edeka in die Regale oder die Firma möglichst rasch verkaufen. Oder setze von Anfang an auf Fintech oder Medtech, weil das attraktiver sei. Auch wenn Böhi darüber spottete – die eigenen Produkte rasch ins Ladenregal zu bekommen, ist ein legitimies Ziel, und Chantal Schneidereit vom deutschen Händler Real erläuterte, was dabei wichtig ist: ein marktfähiges und skalierbares Produkt, eine Vorstellung vom Zielpublikum und von der richtigen Positionierung des Produktes. Also einen Kokosblütenzucker nichts ins Zuckerregal stellen, wo er viel zu teuer ist, sondern ins Regal mit den Edelgewürzen. Wichtig ist direktes Kundenfeedback, um das Produkt und seine Vermarktung anpassen zu können. Real und die Mutterfirma Metro bieten seit 2017 unter dem Namen «NX Food» (Next Generation Food) ein sogenanntes Start-up-Regal, wo innovative Produkte während drei Monaten testweise verkauft werden - und bei Erfolg in weiteren Märkten vertrieben werden. Protein statt Kalorien Auf der Blumeninsel Mainau, im Februar noch nicht ganz so farbenfroh wie im Sommer, fand sich eine umso buntere Mischung aus verschiedenen Start-ups aus den vier Ländern. Darunter etwa Planted, ein ETH-Spinoff, der sich der Produktion von extrudiertem Fleischersatz aus Erbsenmehl und anderen Zutaten verschrieben hat. Präsentiert wurden Rind- und Poulet-Ersatz, die beide erstaunlich gut und echt schmeckten. Gemeinsam an einem Stand waren der Start-up Legria mit einem Zuckerersatzstoff auf Getreidebasis und der Biolandhof Kelly mit Lupinenmehl. Aus ihrer Zusammenarbeit entstanden Waffeln, die weniger Kalorien und mehr Protein enthalten als gewöhnliche Waffeln. Ebenfalls auf Süsslupinenbasis entstehen die glutenfreien Backmischungen von «Teig hoch 3» des Startups Beast Food. Gut vertreten war der Getränkebereich. Der Eistee Steavia ist mit Stevia aus Steviablättern gesüsst, erstaunlicherweise ohne den leichten Beigeschmack, der bei Stevia-Produkten sonst auftritt. Unter dem Namen «Kolonne 0» verkauft die gleichnamige Berliner Firma entalkoholisierten Wein und Sekt in 25-Zentiliter-Flaschen. Und die Schweizer «Peakpunk» stellten unter dem provokativen Slogan «No Bullshit inside» Sportnahrung vor: vegane zuckerfreie und glutenfreie Teegetränke und Energieriegel mit Mate-Tee in verschiedenen Aromen, im auffällig schwarzem Design. «Mit der Konferenz wollten wir den aktuellen Wandel im Foodsektor durch Startups abbilden und erlebbar machen, Wissen vermitteln und Food- und FoodTech-Startups eine offene und familiäre Plattform bieten, um neue Kontakte und Geschäftsmöglichkeiten in der Foodwirtschaft zu generieren», sagt Leinemann. «Das durchweg sehr positive Feedback der Teilnehmer und der Konferenzpartner zeigt, dass uns dies mit dem #FoodSummit19 vollumfänglich gelungen ist.» roland.wyss@rubmedia.ch

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