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Das ZMP-Dreier-Ticket hat Chancen

Am 12. April gilt es ernst für den Verwaltungsrat von Hochdorf. Die ZMP schlägt ein Dreierticket vor und wird wohl von einer anderen Aktionärsgruppe unterstützt. Auch Hochdorf schlägt neue Köpfe vor.

Der von Hochdorf vorgeschlagene Hanspeter Hess (l.) und der ZMP-Kandidat Bernhard Merki. (Bilder zvg)

Eine für die Schweiz seltene Situation sei es, sagt ein Wirtschaftsexperte. Es geht es nicht mehr um mehr Mitsprache für Aktionäre bei Grosskonzernen, wie dies vor Jahren Tito Tettamanti oder Thomas Minder forderten. Mit der Hochdorf Group steht ein mittleres Unternehmen aus der Milchwirtschaft im Fokus. Die ZMP Invest AG, mit einem Anteil von 14 Prozent grösster Aktionär, fordert andere Köpfe im Verwaltungsrat. Die neuen Leute sollen die Strategie des Unternehmens grundsätzlich überprüfen. Besonders die Firmenzukäufe der letzten Jahre sollen unter die Lupe genommen werden. Sie brächten nicht die geforderte Wirtschaftlichkeit und seien teilweise ausserhalb der Kernkompetenz von Hochdorf, findet ZMP Invest.

Dreier-Ticket führt zu Rücktritten
Die ZMP-Tochter präsentierte Mitte März mit Bernhard Merki, Jörg Riboni und Markus Bühlmann ein Dreier-Ticket. Daraufhin kommunizierte Hochdorf den Rücktritt von Anton von Weissenfluh und Holger Karl Till, stellt jedoch eigene Leute zur Wahl. Die Nachfolge-Verwaltungsräte müssten sich in der Lebensmittelindustrie auskennen, sagte Daniel Suter, der VR-Präsident der Hochdorf Gruppe, an der Präsentation der Hochdorf-Jahreszahlen. Suter selber hat keinen lebensmittelwirtschaftlichen Hintergrund. Der studierte Wirtschafts- und Finanzexperte ist seit rund zwei Jahren VR-Präsident bei Hochdorf. Suter präsentierte Hans-Peter Hess als VR-Kandidaten. Der HSG-Ökonom kann solide Kenntnisse der internationalen Lebensmittelwirtschaft vorweisen. Er wechselte nach seiner Auslandtätigkeit in der Zementindustrie zum Konsumgüterhersteller Unilever Bestfoods, wo er Direktor der Unit Food&Beverage und Mitglied der Geschäftsleitung war. 2003 bis 2011 war Hess weltweiter Marketing-Chef und Mitglied der Geschäftsleitung beim Bonbons-Produzent Ricola. Ferner war er 2011 bis 2017 VR-Vizepräsident beim Gelatinehersteller Biogel AG und arbeitete als selbständiger Unternehmer mit Beteiligungsprojekten. Bei der Roland Berger AG in Zürich ist Hess Senior Advisor mit dem Schwerpunkt Konsumgüter und Handel. Kein Unbekannter ist der von der ZMP vorgeschlagene und auch von Hochdorf portierte Kandidat Jörg Riboni. Als Emmi-Finanzchef kennt er das internationale Lebensmittelgeschäft und die bisweilen etwas schwierige nationale Milchpolitik. Der studierte Wirtschaftswissenschafter HSG und eidg. diplomierte Bücherexperte arbeitete in verschiedenen Branchen, etwa im Detailhandel (Jelmoli AG), in der Kunststoffbranche (Sarna Group) oder beim Baustoffhersteller Forbo Holding in Zug. Riboni ist in den Verwaltungsräten der Firmen Sika AG und Glas Trösch Group.
Grosses Engagement gefragt
Der Wahlausgang an der Hochdorf-Generalversammlung vom 12. April ungewiss. Auch Bernhard Merki, der ZMP-Kandidat für das VR-Präsidium, kann eine grosse Erfahrung vorweisen. Für den ZMP-Chef Pirmin Furrer ist klar, dass Merki das VR-Präsidium übernehmen sollte, habe er doch als CEO bei Netstal und 4B grosse Führungserfahrung bewiesen. Die beiden Firmen seien auch in den Märkten tätig, wo Hochdorf arbeite, sagt Furrer. Ausserdem habe Merki die nötige Zeit, um die grosse Verantwortung im Hochdorf-VR wahrzunehmen. Merki ist auch bei der EMS-Chemie und beim internationalen Bäckereimaschinenhersteller Rondo im Verwaltungsrat und im Hochschulrat der Hochschule für Technik in Rapperswil. Nur Markus Bühlmann könne als ZMP-Kandidat angesehen werden, sagt Furrer. «Wir haben mit unserem Aktienanteil sicher das Recht, einen Vertreter zu stellen.» Für Bühlmann spreche seine Vernetztheit in der Milchbranche und in der Politik. Denn es brauche im VR auch einen, der sich beispielsweise mit dem Schoggigesetz auskenne, findet Furrer. Chancen für das ZMP-Ticket rechnet sich Furrer aus, weil auch andere Aktionärsgruppen mit der Zusammensetzung des Verwaltungsrates unzufrieden sind. Die Gruppe der Familien Weiss und Maurer empfiehlt zwar Markus Kalberer, den Chef der Zürcher Baustoffirma Lenzlinger, zur Wahl, werde aber dennoch für das ZMP-Ticket stimmen, vermutet Furrer. Zusammen mit der ZMP würden die Angreifer 25 Prozent des Aktienanteils bilden, aber ein Zusammenschluss würde laut Furrer den Bestimmungen des Aktienrechtes widersprechen. Dennoch sei es ein ernstzunehmender Anteil, sagt ein Kenner. Normalerweise seien an Generalversammlungen lange nicht alle Aktionäre anwesend, was die Chancen der Revolutionäre steigen lasse. hanspeter.schneider@rubmedia.ch Der Hochdorf-Verwaltungsrat Der Hochdorf Verwaltungsrat ist aus Leuten zusammengesetzt, die aus verschiedenen Bereichen Knowhow mitbringen. Walter Locher und Niklaus Sauter, haben mit der Lebensmittelwirtschaft nicht viel zu tun. Locher ist Rechtsanwalt aus St. Gallen und Sauter ist Betriebswissenschafter und hat langjährige Führungserfahrung als Vorsitzender der Geschäftsleitung in der Medizintechnik. Dagegen ist Michel de Ruiter ein ausgewiesener Kenner der internationalen Lebensmittelindustrie. De Ruiter, der den Master an der renommierten niederländischen Agraruni in Wageningen abschloss, war Direktor Consumer Products Europa und Direktor Babynahrung bei der niederländischen Molkerei Friesland Campina, bevor er 2006 für Hochdorf das Babynahrungsgeschäft übernahm. Auch Ulrike Sauter stammt aus der Lebensmittelindustrie. Die diplomierte Kauffrau war in verschiedenen Führungspositionen von Kraft Foods Deutschland tätig, zuletzt als Director Sales Activation Mondelèz international. Ausserdem war sie Country Manager beim Kaffeehersteller Jacobs Douwe Egberts und seit 2017 internationale Verkaufsleiterin bei Tchibo. hps

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