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Junge Wilde und ihre Produkte

Die Food-Start-up-Szene ist in Bewegung. Das 2. Agro-Food Innovation Forum im Zürcher Technopark zeigte die ganze Bandbreite, von innovativen Molkegetränken bis hin zu digitalen Rezeptdatenbanken.

Réginald Bien-Aimé, Schweizer und kanadischer Doppelbürger, nennt sich selber «the uncrowned King of failure in Switzerland», also den ungekrönten Schweizer König des Scheiterns. Bien-Aimé hat erfolgreich eine Reihe von Firmen und Ideen in den Sand gesetzt - und daraus konsequenterweise ein Geschäftsmodell gemacht. Er organisiert die Schweizer Fuck-up-Nights, wo gescheiterte Gründer ihre Pleiten und Pannen auf die Bühne bringen. Und er hilft anderen Start-up-Gründern, nicht die gleichen Fehler zu machen wie er. Am Agro-Food Innovation Forum vom 21. März im Zürcher Technopark, wo sich eine Menge von Jungunternehmern aus dem Enährungssektor tummelten, erklärte Bien-Aimé, wie man die Erfolgschancen für das eigene Start-up zumindest verbessern kann. Dazu gehört: «Learn to pitch», also die eigene Geschäftsidee kurz und überzeugend vorzustellen. «Be patient» (Sei geduldig), man brauche Durchhaltevermögen und müsse auch warten können, bis sich der Erfolg einstelle. Wichtig sei auch, dass man die richtigen Leute mit eigenem Antrieb um sich schare. «Die besten Geschäftspartner sind nicht eure Freunde oder Leute, die es gratis machen.» Ebenso wichtig: «Be preparde to pivot», Sei bereit, die Richtung zu wechseln, wenn es nötig wird. Schliesslich verfolge man eine Geschäftsidee nicht für sich selbst, sondern um die Welt zu verändern - auch wenn «die Welt verändern» sehr unschweizerisch sei. Und schliesslich: «Enjoy the ride», geniess die Achterbahnfahrt, denn ohne Freude geht es nicht.

Molkendrink und Brotchips
Anschliessend stellten sich in Zürich vor rund 150 Teilnehmern die anwesenden Start-ups mit Pitches vor, mit auffallend hohem Frauenanteil. Etwa Wood&Field, die Firma von Doris Erne und Janice Spiess, die das proteinreiche und lactosefreie Getränk Jomo Shake lancieren, basierend auf frischer Molke. Die Molke stammt von der Liechtensteiner Molkerei Milchhof, sie wird mit Molkeproteinen angereichert und anschliessend mit Joghurtkulturen fermentiert, um den gewünschten Geschmack zu erreichen. Auch die Haltbarkeit wird so auf natürliche Weise verlängert. Dazu kommt Kaffeextrakt für die Variante «voll Mocca» und Beerenpürees für die Variante «voll Beeri». Jomo Shake gibt es derzeit bei Globus, Farmy, in lokalen Läden und in den Foodie’s Micromarkets, den neuen 24/7-Self-Service-Supermärkten von Selecta. Kaltgepresst und mit High Pressure Processing (HPP, s. alimenta Nr. 14, 11.7.2018) behandelt sind die Fruchtsäfte, Mandeldrinks und Superfood-Shots von «Hey Life». Trendgemäss ist das Sortiment von Corina Ledergerber und Andrea Marti ohne Zucker, Aromen und Zusatzstoffe, lactosefrei, glutenfrei und vegan. Bereits verkauft wird es über Globus, Alnatura und diverse Kanäle in Zürich. Ebenfalls in Frauenhand ist «Züri Chips». Lucie Rejman, Chips Exexutive Officer der Firma, will mit den «Züri Chips» altes Brot retten. Dieses bezieht sie von der Zürcher Äss-Bar. Das alte Brot wird fein geschnitten, getrocknet und gewürzt und ist derzeit im Kafi Züri an der Zürcher Bahnhofstrasse erhältlich. Man wolle wachsen und suche sowohl weitere Brotquellen als auch neue Abnehmer, sagte Rejman.
Hanf in allen Formen
Unter dem Namen «Premium Energy» bietet die Zürcher Firma Swiss Top biozertifiziertes Proteinshake-Pulver auf der Basis von Hanf an. Die meisten Energie-Ernährungsprodukte bestünden aus Soja- oder Weizenprotein, Zucker, Süssstoffen oder Koffein, sagte Gründer Mark Suabedissen. Hanf als Proteinlieferant sei gut verdaulich, kohlenydratarm, «Premium Energy» enthalte keine Süssstoffe, Zusatzstoffe oder Allergene. Ebenfalls auf Hanf setzt Alpenpionier aus dem bündnerischen Tschiertschen. Bereits 30 Landwirte produzieren für die Firma Hanf, die Produktpalette umfasst Hanfsamen, Tee, Öl, Pulver, aber auch Pasta oder Seife. Für die Verarbeitung arbeitet man mit verschiedenen Partnern zusammen. Marc Brüngger von Alpenpionier erklärte, Hanf sei das wohl meist unterschätzte Getreide in der Menschheitsgeschichte, man wolle es wieder zu einem wichtigen Ernährungsbestandteil machen. Hanf werden nicht zuletzt deshalb vernachlässigt, weil es dafür keine Direktzahlungen gebe. Wie klimafreundlich ist das Tagesmenü? Der Start-up Eaternity will klimafreundliches Essen fördern, indem der ökologische Fussabruck eines Lebensmittels eruiert wird. Gastronomen können m it der vorhandenen Datenbank eruieren, wie klimafreundlich ihr Menü ist. Eaternity arbeitet bereits mit Veganz, dem deutschen Anbieter von veganen Lebensmitteln zusammen. Dieser deklariert auf seinen Produkten, wie gut die Produkte abschneiden in Bezug auf CO2-Ausstoss, Wasserverbrauch, Regenwaldschonung und Tierwohl. Die Nachhaltigkeit im Visier hat auch Food­ways Consulting. Gründer Markus Hurschler bietet in erster Linie ein Netzwerk in der ganzen Ernährungsbranche und berät Firmen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Projekten für Ressourceneffizienz, Reduktion von Food Waste, Kreislaufsystemen oder Rückverfolgbarkeit. Foodways ist involviert in die Entwicklung verschiedener Apps zu nachhaltigem Konsumverhalten, die in diesem Jahr lanciert werden sollen.

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