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«Wir sind alle im Bier vereint»

Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauerei-Verbandes (SBV), über die wachsende Biervielfalt, das hohe Qualitätsniveau von Schweizer Bier und wie das positive Image weiter gefestigt werden soll.

«Alle Brauer wollen gutes Bier brauen»: Marcel Kreber ist Direktor des SBV. (Bild: zVg)

alimenta: Bier kann eine Erfolgsgeschichte vorweisen. Die Zahl der Braustätten hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Warum? Marcel Kreber: Dafür gibt es verschiedene Gründe: Die Schweiz verfügt über eine sehr liberale Gesetzgebung, wenn es ums Bierbrauen geht, denn eine abgeschlossene Berufslehre als Bierbrauer (Lebensmitteltechnologe EFZ Bier) wird nicht vorausgesetzt. Zudem ist das Biersteuergesetz so ausgelegt, dass kleine Brauereien weniger Biersteuer bezahlen müssen als grössere. Natürlich hat das grösser werdende Interesse der Konsumenten an der wachsenden Biervielfalt seinen Teil zum Boom beigetragen. Ich würde meinen, dass einzelne Imagemassnahmen einen Einfluss hatten und haben. Auch wenn die Zahl von über 1000 Braustätten in der Schweiz nach viel tönt, ist diese zu relativieren. Rund 700 Brauereien brauen zwischen Null und 2000 Liter pro Jahr. Und die 51 grössten Brauereien, die über 100 000 Liter pro Jahr ausstossen, stehen für über 99 Prozent des schweizerischen Bierausstosses. Eines ist aber allen Brauereien, ob gross oder klein, gemein, sie wollen ein qualitativ gutes Bier brauen. Man könnte auch sagen: Wir sind alle im Biere vereint. Was trägt der Brauereiverband zum positiven Image von Bier bei und wie laufen die verschiedenen Massnahmen? Die Massnahmen sind vielfältig. So haben wir 2012 zum ersten Mal den Tag des Schweizer Bieres ausgerufen. Dieser findet jeweils am letzten Freitag im April statt und gibt den Brauereien die Gelegenheit, sich der Bevölkerung zu präsentieren. Eine Übersicht über alle Aktivitäten findet sich unter tagdesbieres.ch. Der SBV führte im Jahr 2017 erstmals den Swiss Beer Award durch. Wie geht es weiter? Mit dem Swiss Beer Award sind wir neue Wege gegangen und haben eine höchst professionelle Bierprämierung ins Leben gerufen. Der Award ist breit abgestützt. Die Arbeiten für die Durchführung 2019 laufen auf Hochtouren. Wir werden am 19. September 2019 wiederum die ausgezeichneten Biere präsentieren können. Neben diesen Hauptaktivitäten sind wir stets bestrebt, den Brauereien den ge-wünschten Mehrwert zu bieten. Es gäbe noch viele Initiativen, wie etwa unser Engagement auf Social Media, diese aber hier alle zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen. Wie sind die Erfahrungen aus dem letzten Award? Sehr positiv. Viele Brauereien haben von der Prämierung ihrer Biere profitiert. Dies zeigt auch, welch hohes Qualitätsniveau in der Schweiz herrscht. Auf dieses und auf die Vielfalt dürfen wir stolz sein. Das Interesse für die aktuelle Ausgabe des Swiss Beer Award freut mich sehr. Der SBV bietet zusammen mit Gastrosuisse die Ausbildung zum Bier-Sommelier an. Wie gross ist der Einfluss von Bier-Sommeliers auf das positive Image von Bier? Sehr gross. Die Bier-Sommeliers sind wahre Bierbotschafter. Sie tragen mit ihrem breiten bierigen Wissen dazu bei, dass die Bieraffinität in der Bevölkerung wächst. Im Jahr 2011 konnte der erste Bier-Sommelier-Kurs zusammen mit Gastrosuisse angeboten werden. Eine echte Erfolgsgeschichte, wurden seither doch schon nahezu 500 Bier-Sommeliers ausgebildet. Weiter konnten wir im Jahr 2018 bereits zum dritten Mal die Schweizer Meisterschaft der Bier-Sommeliers durchführen – ein echtes Spektakel. Der Schweizermeister beziehungsweise die vier Erstplatzierten vertreten die Schweiz an den Weltmeisterschaften in Rimini Ende September. Aktuell laufen Bestrebungen, die Bier-Sensorik-Ausbildung an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) zu etablieren und dazu ein unabhängiges Bier-Panel zu gründen, das als Expertengruppe zum Beispiel unabhängige Verkostungen vornimmt. Prävention und Steuern belasten Bierhersteller. Was ist der Wunsch des Schweizer Brauerei-Verbandes an die Politik? Hier gilt es zu unterscheiden zwischen dem Genuss und dem schädlichen Konsum. Bier ist ein Genussmittel mit einer jahrtausendealten Tradition und soll dementsprechend verantwortungsvoll genossen werden. Es ist aber mitnichten so, dass wir in unserem Land einen alkoholpolitischen Notstand zu bewältigen hätten. Laut offizieller Statistik des Bundes wurden seit Aufzeichnungsbeginn nie so wenig alkoholhaltige Getränke in der Schweiz konsumiert wie heute. Somit geht es darum, verhältnismässig und mit Bedacht zu politisieren und die Prävention zielgerichtet und wo nötig einzusetzen. Interview (schriftlich): Hans Peter Schneider hanspeter.schneider@rubmedia.ch

Milchwirtschaftliches Museum

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